Zusammenspiel von Meteorologie und Klimajournalismus!
Seit ich für METEORED arbeite, wird mir das Zusammenspiel meiner Themen rund um den Klimanotstand und die besonderen und sehr oft damit verbundenen Wetterereignisse, über die meine meteorologischen KollegInnen berichten, täglich bestätigt.
Es ist wichtig, dass sich der Klimajournalismus verändert. Neben Berichterstattungen wie auf dieser und allen anderen internationalen Webseiten von METEORED betrifft das auch die TV-Berichterstattung. Der Leitgedanke hinter einer bahnbrechenden Innovation im TV-Klimajournalismus, die diesen März in Frankreich eingeführt wurde, unterstreicht das wichtige Zusammenspiel zwischen Meteorologie und Klimawissenschaft. Der landesweite öffentlich-rechtliche Sender France Télévisions hat die Art und Weise, wie er über das Wetter berichtet, dramatisch geändert. Da Wetterberichte weltweit ein mehrfacher und immer fester Bestandteil der täglichen Sendungen sind, sollte diese journalistische „Innovation“ auch von anderen nationalen und internationalen TV-Sendern übernommen werden.
Journal météo climat
Die regelmäßigen Wetterberichte werden auf zwei der wichtigsten öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern Frankreichs ausgestrahlt. Zusätzlich präsentieren die Sender France 2 und France 3 jeden Abend ein „Wetter- und Klimajournal“ aus einem komplett neu gestalteten Studio und mit einem Logo, das die Wörter météo – französisch für Wetterbericht – und climat – französisch für Klima – verbindet.
Die Zuschauer dieser meteorologischen »Klimatagebücher«, von denen seither mehr als 100 Episoden ausgestrahlt wurden, sehen immer noch zahlreiche Karten mit Temperaturzahlen und imposanten Grafiken, die vom Atlantik hereinziehende Sturmsysteme zeigen. Die Moderatoren sprechen immer noch darüber, wie heiß oder kalt es in Paris, Marseille und anderen Teilen des Landes sein wird und wie wahrscheinlich es ist, dass es regnen wird. Zusätzlich wird das Wetter in diesem täglichen Journal im Kontext des Klimawandels dargestellt. So erfahren die Zuschauer, wie die Erderwärmung das Wetter, das sie erleben, beeinflussen kann.
Das Ziel bestehe darin, »…nicht nur zu sagen, dass es morgen sonnig werden oder regenen könne, sondern zu erklären, warum das so sein wird«, so Alexandre Kara, Chefredakteur von France Télévisions, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP. Kara fügte hinzu, dass es nicht länger »…akzeptabel sei, sich darüber zu freuen, dass es im Februar in dem französischen Badeort Biarritz 25 Grad C warm werden, ohne zu erklären, warum das so ist.«
Aufbau der Sendung
Im Journal wird den Zuschauern kein Zweifel daran gelassen, dass die globale Erwärmung menschengemacht ist und hauptsächlich durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe verursacht wird. Tatsächlich können sie den unaufhaltsamen Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur in Echtzeit auf dem Bildschirm beobachten. Ein permanent aktualisiertes, elektronisches Dashboard hinter den Moderatoren zeigt kontinuierlich den genauen Temperaturwert, um den die heutige globale Durchschnittstemperatur den Wert des vorindustriellen Zeitalters übersteigt. Dieser Betrag wird auf acht Dezimalstellen genau berechnet, so dass die Zuschauer der ersten Sendung am 13. März sehen konnten, wie das Armaturenbrett zunächst 1,18749861 Grad C über dem vorindustriellen Niveau registrierte und dann nach 37 Sekunden eine weitere Ziffer auf 1,18749862 Grad C klickte und dann nach 2 Minuten und 28 Sekunden schließlich 1,18749873 Grad C erreichen.
Interaktion mit den Zuschauern
Um das Engagement des Publikums zu fördern, werden die Zuschauer gebeten, Fragen einzureichen, die von einem Klimaexperten auf Sendung beantwortet werden. »In Frankreich gibt es kaum noch Winter – müssen wir mit dem Verschwinden unserer vier Jahreszeiten rechnen?« lautete eine aktuelle Frage, die Christophe Cassou, einer der führenden Klimawissenschaftler Frankreichs, in einer der Sendungen beantwortete.
France Télévisions ändert nicht nur die Art und Weise, wie es Klimanachrichten präsentiert, sondern auch die Art und Weise, wie zu Nachrichten im Allgemeinen berichtet wird. Außer in Fällen dringender aktueller Nachrichten reisen JournalistInnen von France Télévisions nicht mehr mit dem Flugzeug, um über Ereignisse in Frankreich zu berichten, sondern »…werden alle gebeten, stattdessen mit dem Zug zu fahren“, sagte Kara.
Zusammenspiel beider Themen auch bei METEORED
Die nationale und internationale Berichterstattung aller Webseiten von METEORED folgt genau dem Beispiel von France Télevisions: Mit den Rubriken zu Vorhersagen und Wissenschaft wird das für die gesamte Gesellschaft wichtige Zusammenspiel von Meteorologie und tagesaktuellen Berichten zu den weltweiten Klimaveränderungen gezeigt.
Es muss einfach auch mal geschrieben werden, wie das METEORED-System in der kombinierten Art der Artikel der Zeit voraus ist ….