Warum ist das Wetter im April so wechselhaft?
Der April macht seinem Namen mal wieder alle Ehre. Von späten Wintereinbrüchen mit Frost und Schneefall bis hin zu Starkregen oder gar Gewitterlagen ist alles mit dabei. Eine große Hitzewelle wird der April jedoch nicht mehr präsentieren können. Doch woher kommt das wechselhafte Aprilwetter?
Das Wetter im April gleicht häufig einer Achterbahnfahrt. In Mitteleuropa gibt es kaum ein Wetterphänomen, das im April nicht auftauchen kann. Schneefall und Frost sind problemlos möglich, bei geeigneter Wetterlage kann aber auch schon die 30 °C Marke geknackt werden. Auch Gewitter können im April bereits auftreten, das Jahr 2023 zeigt, dass es im Frühjahr sogar zu Tornados kommen kann.
Viel Strahlungsenergie, aber noch gefüllte Kältepools
Dass das Aprilwetter oft einer Wundertüte gleicht, ist aber kein Zufall. Bei genauer Betrachtung ist es sogar absolut logisch. Seit dem meteorologischen Frühlingsbeginn im März ist die Strahlungsbilanz positiv. Die Tage werden länger, die Nächte kürzer. Im Norden Deutschlands geht die Sonne am 30. April bereits um 5:46 Uhr auf und erst um 20:54 Uhr wieder unter. Das ergibt eine Tageslänge von 15 Stunden und 8 Minuten. Dass der Einfallswinkel des Sonnenlichts damit Tag für Tag günstiger wird, versteht sich von selbst. Es wird also bereits viel Sonnenenergie in das Erdsystem eingebracht, die Strahlungsenergie liegt etwa auf demselben Niveau wie Ende August!
Gleichzeitig wird die Erwärmung der bodennahen Atmosphäre im Frühjahr durch viele Kältereservoire gehemmt. Den größten Stellenwert nimmt hierbei der Nordatlantik ein. Werden während einer Westwindwetterlage Luftmassen vom Atlantik nach Deutschland geführt, so hängt deren Temperatur stark von der Wassertemperatur ab. An der Rückseite eines Tiefdruckgebiets, wenn die Strömung auf Nordwest dreht, kommt es sogar häufig noch zum Eintrag von kalter Polarluft.
Die Mischung aus kalter Höhenluft und kräftiger Sonneneinstrahlung kann im April schon für kräftige Gewitter sorgen.
Im Zusammenhang mit Kaltluft kommt es im Frühjahr häufig zu Graupelschauern. Die kalten Temperaturen in der Höhe sorgen dafür, dass die Hydrometeore zu kleinen Eiskörnen gefrieren. Weil die Aufwinde in der Atmosphäre aber noch nicht stark genug sind, um große Hagelkörner zu tragen, bleibt es meistens bei Graupel (Durchmesser bis zu 0.5 cm).
Ungeachtet des Hagelpotential zeigt die jüngste Vergangenheit, dass auch im Frühjahr schon schwere Gewitter und Tornados bilden können. Entlang einer Superzelle kam es in Hessen am 26. März 2023 sogar zu drei bestätigten Tornadofällen.