Weltraumwetter: Viel Sonne und eine Menge Feuer!
Wir schauen uns das Wetter etwas höher als sonst an, während wir uns die Frage stellen: Was ist Weltraumwetter und wie kann es uns beeinflussen?
Wir alle wissen, dass das Wetter in der Erdatmosphäre unser tägliches Leben beeinflusse kann. Schauen Sie sich nur das Chaos von Sturm Sabine am vergangenen Wochenende an. Aber es sind nicht nur turbulente Bedingungen auf der Erde die uns Probleme bereiten können, sondern das Leben auf der Erde kann auch durch stürmische Weltraumwetterlagen gestört und beeinflusst werden.
Was ist Weltraumwetter?
Die Grundzutaten des Weltraumwetters liefert die Sonne, die kontinuierlich Unmengen aus elektromagnetischer Strahlung und elektrisch geladenen Partikeln in den Weltraum schleudert. Der kontinuierliche Materialstrom, der die Sonne verlässt, wird als Sonnenwind bezeichnet und wird periodisch durch koronale Massenauswürfe (große Materialexplosionen von der Sonnenoberfläche) und Sonneneruptionen (Ausbrüche elektromagnetischer Strahlung) ergänzt.
Der Ausstoß von Partikeln und Strahlung wird durch das Magnetfeld der Sonne angetrieben, das durch die Wirbelbewegung des elektrisch geladenen Plasmas im Inneren der Sonne selbst erzeugt wird. Auf der Erde erzeugt das Aufwirbeln von geschmolzenem Eisen im äußeren Kern unser eigenes Magnetfeld. Dies ist ein großes Glück für uns Bewohner der Erde, da sich unser Magnetfeld wie ein schützendes Kraftfeld verhält und uns vor dem schlimmsten Sonnenwind schützt.
Welchen Einfluss hat das auf uns?
Das bekannteste Auftreten des Sonnenwinds sind bei uns die Polarlichter. Das harmlose grüne und blaue Lichter, die am Himmel tanzen und durch die Wechselwirkung des Sonnenwinds mit dem Erdmagnetfeld verursacht werden. Das Weltraumwetter ist jedoch viel gefährlicher.
Unser Magnetfeld schützt uns und daher haben wir von diesem wilden Weltraumwetter nicht wirklich viel zu befürchten. Aber wie steht es mit elektrischen Systemen, die durch elektromagnetische Partikel und Strahlung beeinträchtigt werden können?
Seltene, aber beträchtliche Mengen geladener Teilchen und Strahlung in der oberen Erdatmosphäre können Satelliten stören, die wir für die Kommunikation und Navigation verwenden, oder sogar Stromausfälle verursachen. Das hatten wir in der Vergangenheit immer wieder mal gehabt. Wenn Sie für ein paar Stunden den Zugriff auf Ihr GPS bzw. Zeitsignal verlieren, kann dies zu Verspätungen bei einem Meeting führen. Für einen Krankenwagen oder ein Feuerwehrauto kann dies eine Frage von Leben und Tod sein. Da zählt jede Sekunde!
Was können wir dagegen tun?
Was können wir also tun, um unsere kritische Infrastruktur vor den heftigen Sonneneruptionen zu schützen? Wir können nicht verhindern, dass die Sonne Plasma ausspuckt, aber wir können es zumindest vorhersagen. Ja, das ist tatsächlich möglich! Die Vorhersage des Weltraumwetters ist kein einfaches Geschäft, da es ein sehr gutes Verständnis des sich ständig bewegenden und verändernden Sonnenwinds und seiner Wechselwirkung mit Sonne und Erde erfordert. Wenn die Menschen jedoch wissen, dass sie mit einem Sonnensturm rechnen müssen, können sie sich darauf vorbereiten, indem sie Satelliten in den Sicherheitsmodus versetzen oder Notfallpläne für Stromnetze aufstellen. Seit 2014 erstellt das britische Met Office tägliche Vorhersagen des Weltraumwetters.
Glücklicherweise ist extremes Weltraumwetter ein seltenes Phänomen, das jedoch gefährlicher werden könnte, da die Welt immer mehr wissenschaftliche Fortschritte macht und zunehmend auf Technologien wie Satelliten angewiesen ist. Mit etwas Glück werden sich auch die Prognosefähigkeiten verbessern und wir können das Nordlicht oder auch Polarlicht auch in Zukunft ohne große Bedenken genießen.