Schockierend: 2022 Rekord-Waldbrände in der EU! Wird 2023 noch schlimmer?
2022 war in der EU das zweitheftigste Jahr in Sachen Waldbrände. Quasi an allen Ecken und Enden kam es aufgrund der großen Trockenheit zu gefährlichen Bränden. Was erwartet uns 2023? Könnte es noch schlimmer werden? Auf der Iberischen Halbinsel wurden schon etliche Waldbrände registriert.
2022 ist in Europa eine Fläche in der Größe von ganz Montenegro in Flammen aufgegangen und in diesem Jahr hat Frankreich schon jetzt den Jahresdurchschnitt seiner üblichen Waldbrände erreicht. Das lässt nichts Gutes erahnen. Immerhin sind wir in Deutschland bisher von Bränden im Frühjahr verschont geblieben. Da hat sich in 2023 allerdings auch eine völlig andere Wetterlage durchgesetzt als in den Vorjahren. Die waren oftmals viel trockener. In diesem Frühling gab es bisher viel zu viel Regen. März und April fielen bei uns landesweit zu nass aus.
Auf der Iberischen Halbinsel und in Südfrankreich kam es dagegen zu einer großen Dürre. Die Trockenheit hat Wald- und Wiesenbrände schon sehr früh in diesem Jahr massiv forciert. 2022 war die zweitschlimmste Waldbrandsaison in der Europäischen Union seit 2000, als die Aufzeichnungen des Europäischen Waldbrandinformationssystems (EFFIS) von Copernicus begannen. Die Schäden im Jahr 2022 übertrafen die des Jahres 2021 und werden nur noch von denen des Jahres 2017 übertroffen.
Fast 17.000 Brände in 45 Ländern
Das moderne Überwachungssystem EFFIS hat in rund 45 Ländern sage und schreibe 16.941 Waldbrände aufgezeichnet. Ohne die vom Krieg zerrüttete Ukraine war Spanien mit insgesamt 315 705 ha am stärksten von Waldbränden betroffen. Das sind dreieinhalb Hektar mehr als im Jahr 2021. Frankreich, Rumänien, Bosnien und Portugal gehörten ebenfalls zu den am schlimmsten betroffenen Ländern. Oftmals waren auch Naturschutzgebiete betroffen. In diesem Jahr war die Fläche der besonders geschützten Regionen, die von Bränden betroffen waren, so hoch wie seit 10 Jahren nicht mehr.
Betrachtet man nur die EU, so wurden im Jahr 2022 in 26 der 27 EU-Länder (alle außer Luxemburg) Brände kartiert, die insgesamt 837 212 ha verbrannten. Das sind 86 % mehr als die 449 342 ha, die 2021 erfasst wurden. Der Juli war dabei im Jahr 2022 der Brandmonate Nr. 1. In keinem anderen Monat kam es zu so vielen Bränden. Im Vergleich der EU-Länder verzeichneten Slowenien, die Schweiz, Deutschland, Ungarn und die Slowakei den größten Anstieg der verbrannten Fläche im Vergleich zu 2021. In Finnland, Griechenland und Schweden hingegen war 2022 ein Rückgang gegenüber 2021 zu verzeichnen.
Prognose 2023: Düster?
In Frankreich und Spanien liegt die Zahl der Waldbrände in diesem Jahr bereits deutlich über dem Durchschnitt. Schuld daran ist die große Trockenheit die Südwesteuropa seit Februar erfasst hat. Dazu kam dann auch noch die Hitzewelle. Diese machte den Menschen zusätzlich zu schaffen. Mit 38,8 Grad wurde in Sevilla die höchste Apriltemperatur seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gemessen und das in ganz Europa!
In den kommenden Wochen geht die Dürre zumindest in Südfrankreich und in Spanien und Portugal teilweise weiter. Wie sich die Wetterlage in Deutschland entwickeln wird, ist aber noch unsicher.