Faszinierende Entdeckung in Kolumbien: Einzigartiger Honigsauger mit halb männlichem, halb weiblichem Gefieder!
In den tiefen Dschungeln Kolumbiens stieß der neuseeländische Zoologe Professor Hamish Spencer während seines Urlaubs auf eine äußerst seltene und faszinierende Vogelentdeckung.
Gemeinsam mit dem Hobbyornithologen John Murillo wurde ein wilder grüner Honigsauger (Chlorophanes spiza) gesichtet, der mit einem Gefieder beeindruckte, das genau zur Hälfte in strahlendem Grün und zur anderen Hälfte in leuchtendem Blau schimmerte.
Ein Phänomen der Bilateralen Gynandromorphie
Diese bemerkenswerte Entdeckung markiert erst das zweite dokumentierte Beispiel von Gynandromorphie bei Honigseglern in über 100 Jahren. Die Bilder dieses einzigartigen Vogels sind nicht nur visuell beeindruckend, sondern gelten auch als die besten Aufnahmen eines wilden bilateral gynandromorphen Vogels aller Zeiten. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem mysteriösen Phänomen?
Unter den Vögeln ist der grüne Honigsauger eine kleine Tangareenart, die von Südmexiko bis in den Südosten Brasiliens verbreitet ist. Bekannt für seine auffällige Färbung, zeigt das normale Federkleid der Weibchen eine grüne Farbgebung, während die Männchen in aquablau mit einem markanten schwarzen Kinn, einer Maske und Kapuze erscheinen. Doch der entdeckte Honigsauger brach mit dieser Norm, indem er sich in zwei klar voneinander abgegrenzte Hälften aufteilte – eine Hälfte grün, die andere blau.
Gründe für das seltene Phänomen
Die Gründe für dieses seltene Phänomen der bilateralen Gynandromorphie liegen in einem Fehler während der Eimeiose des Vogeleis. Hierbei kommt es zu einer doppelten Befruchtung durch separate Spermienzellen. Eine Seite des Vogels entwickelt sich mit heterogametischen weiblichen Zellen (ZW), während die andere Seite homogametische männliche Zellen (ZZ) aufweist. Diese fehlerhafte Entwicklung erklärt die einzigartige Kombination von männlichen und weiblichen Merkmalen im Gefieder des Honigsammlers.
Die beeindruckenden Fotos dieses Vogels wurden zwischen Oktober 2021 und Juni 2023 an einer Futterstation in Villamaría in Caldas, Kolumbien, aufgenommen. Professor Spencer hofft, dass diese Entdeckung nicht nur Vogelbegeisterte fasziniert, sondern auch dazu anregt, Ausnahmen in der Natur als faszinierende Einblicke in ihre Vielfalt zu schätzen.
Die Welt der Gynandromorphie
Gynandromorphie, insbesondere die bilaterale Variante, ist ein Phänomen, bei dem ein Organismus auf einer Körperseite männliche Merkmale und auf der anderen weibliche Merkmale zeigt. Diese Besonderheit tritt bei verschiedenen Tiergruppen auf, darunter Krebstiere, Schlangen, Insekten und Vögel. Bei Vögeln entsteht die bilaterale Gynandromorphie durch Fehler während der Eimeiose des Eis und der nachfolgenden doppelten Befruchtung.
Forscher untersuchen die innere Struktur von Gynandromorphen, um Einblicke in die Geschlechtsbestimmung und das Sexualverhalten von Vögeln zu gewinnen. Dabei spielen die Struktur des Gehirns und anderer Organe eine zentrale Rolle. Janice L. Krumm, eine Biologin, erklärt, dass Gynandromorphie verschiedene Erscheinungsformen annehmen kann, darunter die bilaterale Form, bei der die männlichen/weiblichen Merkmale auf der rechten und linken Körperseite aufgeteilt sind.
Fazit: Ein Einblick in die Wunder der Natur
Die Entdeckung des bilateral gynandromorphen Grünen Honigsaugers in Kolumbien öffnet ein Fenster zu den erstaunlichen und oft unerforschten Facetten der Natur. Diese seltene Erscheinung erinnert uns daran, wie vielfältig und faszinierend das Tierreich sein kann. Die Fotografien dieses einzigartigen Vogels dienen nicht nur als visuelle Festlichkeit, sondern auch als Inspiration, die Einzigartigkeit und Schönheit der Natur in all ihren Formen zu schätzen.