Klimarisikoversicherungen können wirtschaftliche Verluste wirksam abfedern!

Es wird erwartet, dass die globale Erwärmung zu einer Häufung besonders starker Hurrikane in den Vereinigten Staaten führen wird. Dadurch könnten die durch diese Stürme verursachten wirtschaftlichen Verluste erheblich zunehmen. Eine bessere Versicherung könnte den durch den Klimawandel bedingten Anstieg der wirtschaftlichen Verluste wirksam abmildern.

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Gegen Klimaschäden kann man sich versichern. Allerdings hat nicht jeder die Möglichkeit und die Mittel dazu.

Dies geht aus einer neuen Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung hervor, in der die Wirksamkeit von Klimarisikoversicherungen in den USA untersucht wurde. In den USA verursachten Hurrikane im Zeitraum 1980-2014 direkte wirtschaftliche Schäden in Höhe von mehr als 400 Mrd. USD, wobei die Verluste im Jahr 2005, als Hurrikan Katrina an Land ging, mit mehr als 150 Mrd. USD ihren Höhepunkt erreichten. "Nach starken Stürmen mit hohen direkten wirtschaftlichen Verlusten kann die Wirtschaft mehrere Jahre brauchen, um sich zu erholen, sodass eine vollständige Erholung zwischen nachfolgenden starken Stürmen nicht immer möglich ist.

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Bei der Flukatastrophe im Sommer 2021 sind erhebliche Schänden entstanden. Ursache für die große Flut ist letztlich auch der Klimawandel.

Unser Modell berücksichtigt diese langfristigen Auswirkungen von tropischen Wirbelstürmen auf die wirtschaftliche Entwicklung, die viel größer sein können als die unmittelbaren Auswirkungen", erklärt Christian Otto, Wissenschaftler am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und einer der Hauptautoren der Studie, die in der renommierten Fachzeitschrift Science Advances veröffentlicht wird.

Klimaschäden könnten sich in den USA mehr als verdoppeln

Die Wissenschaft ist sich einig, dass bei fortschreitender globaler Erwärmung der Anteil der stärksten Hurrikane zunehmen wird. Unsere Computersimulationen zeigen, dass sich die durch Hurrikane verursachten wirtschaftlichen Wachstumsverluste in den USA im Vergleich zum historischen Zeitraum mehr als verdoppeln könnten, selbst wenn die globale Erwärmung gemäß dem Pariser Klimaabkommen auf unter 2° Celsius begrenzt werden kann.

Treibhausgase müssen dringend reduziert werden

"Ohne eine strikte Reduktion der Treibhausgasemissionen könnte dieses Erwärmungsniveau bereits Mitte dieses Jahrhunderts erreicht werden", betont PIK-Wissenschaftler Kilian Kuhla, der andere Hauptautor der Studie. In ihrer Studie bewerten die Autoren auch die Wirksamkeit und Grenzen von Versicherungen als Anpassungsstrategie: "Unsere Ergebnisse zeigen, dass eine umfassende, steuerfinanzierte Klimarisikoversicherung den wirtschaftlichen Aufschwung beschleunigt und damit ein wirksames Instrument ist, um den durch den Klimawandel bedingten Anstieg der wirtschaftlichen Verluste abzumildern.

"In den USA könnte die Einführung einer solchen Versicherung den erwarteten Anstieg der durch Hurrikane verursachten Wachstumsverluste ausgleichen, zumindest wenn die globale Erwärmung auf 2° Celsius begrenzt werden kann", erklärt Mitautor Tobias Geiger, Wissenschaftler beim Deutschen Wetterdienst und PIK. Dieses Ergebnis könnte auch die aktuelle Diskussion in Deutschland beflügeln, ob eine Elementarschadenversicherung verpflichtend werden sollte, um der Verschärfung extremer Wetterereignisse unter der globalen Erwärmung entgegenzuwirken.

In Entwicklungsländern sind die Versicherungsmöglichkeiten ungenügend

Die Studie kommt jedoch auch zu dem Schluss, dass nationale Versicherungslösungen schon jetzt nicht ausreichen könnten, um die durch extreme Wetterereignisse verursachten wirtschaftlichen Verluste in stark betroffenen Entwicklungsländern wirksam abzumildern. Für Haiti, ein Beispiel für einen kleinen Inselentwicklungsstaat, der stark von Wirbelstürmen betroffen ist, zeigt die Studie, dass, selbst wenn die Klimarisikoversicherung so gut entwickelt wäre wie in den USA, die Wachstumsverluste immer noch sechsmal höher wären.

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Besonders in den Entwicklungsländern schlägt der Klimawandel immer wieder besonders hart zu.

"Unsere Ergebnisse zeigen, wie wichtig die internationale Klimafinanzierung ist, um stark betroffene Entwicklungsländer bei der Bewältigung der Auswirkungen des Klimawandels zu unterstützen. Außerdem sollte die Klimarisikoversicherung durch ein breites Portfolio anderer Anpassungsmaßnahmen wie Investitionen in bessere Gebäudestandards und eine widerstandsfähige Infrastruktur ergänzt werden", erklärt Christian Otto.