Unser Gehirn wäre ohne Darmbakterien nie so groß! Forscher zeigen, warum wir Intelligenz unseren Eingeweiden verdanken.

Forscher haben herausgefunden: Unsere Darmbakterien könnten der Schlüssel zur Evolution unseres großen Gehirns sein. Sie liefern Energie für Intelligenz und Wachstum!

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Was unser Gehirn mit dem Darm zu tun hat: Forscher finden spannenden Zusammenhang.


Das menschliche Gehirn ist mit einem Durchschnittsgewicht von 1,4 Kilogramm nicht nur ein Kraftpaket, sondern auch ein echter Energiefresser. Es verbraucht etwa 20 % unserer gesamten Energie – selbst im Ruhezustand. Doch wie konnte sich ein Organ so groß entwickeln, obwohl es so viel Energie benötigt? Die Antwort liegt in unseren Darmbakterien. Sie zersetzen Nahrung, produzieren Energie und könnten entscheidend zur Evolution unseres Gehirns beigetragen haben.

Darmmikroben: Die Energiequelle fürs Denken

Der menschliche Darm beherbergt über 100 Billionen Mikroben – doppelt so viele, wie der Körper Zellen hat. Diese winzigen Helfer spielen eine Schlüsselrolle in unserem Stoffwechsel. Sie zerlegen Ballaststoffe und Aminosäuren, produzieren wichtige Fettsäuren und steigern die Glukoseproduktion, die unser Gehirn dringend benötigt. Diese Prozesse sorgten dafür, dass im Laufe der Evolution immer mehr Energie für das Gehirn zur Verfügung stand. Dadurch konnte es wachsen und zu einem zentralen Faktor unserer Intelligenz werden.

Mikroben und Gehirngröße: Ein verblüffender Zusammenhang

Wissenschaftler entdeckten, dass Tiere mit verhältnismäßig großen Gehirnen, wie Menschen und Totenkopfaffen, mehr Energie aus ihrer Nahrung gewinnen können als Arten mit kleineren Gehirnen. Eine vielfältige Darmflora ermöglicht es, mehr Energie für das Gehirn bereitzustellen, was entscheidend für dessen Entwicklung war. Es ist das erste Mal, dass Forscher zeigen konnten, wie Mikroben biologische Unterschiede zwischen Tierarten beeinflussen – und damit auch die Evolution des Menschen.

Experiment beweist: Mikroben beeinflussen den Stoffwechsel

In einem Experiment setzten Forscher Mäusen Mikroben von Primaten mit großen Gehirnen (Menschen und Totenkopfaffen) sowie von solchen mit kleinen Gehirnen (Makaken) ein. Das Ergebnis: Mäuse mit den „großen“ Mikroben produzierten mehr Energie und nutzten diese effizienter, während die anderen mehr Energie als Fett speicherten. Dieser Nachweis zeigt, wie bedeutend die Darmbakterien für den Energiehaushalt – und damit auch für die Gehirnentwicklung – sind.

Bakterien: Die geheimen Architekten unserer Intelligenz

Neben der Energieproduktion fördern Darmmikroben auch die Kommunikation zwischen Darm und Gehirn. Diese enge Zusammenarbeit zeigt, wie wichtig diese kleinen Helfer nicht nur für unsere Gesundheit, sondern auch für die Evolution unserer Intelligenz sind. Ohne sie wäre unser Gehirn vermutlich nicht so groß und leistungsfähig.

Ohne Darmbakterien kein großes Gehirn

Die Forschung zeigt: Die Entwicklung des menschlichen Gehirns hängt eng mit unserer Darmflora zusammen. Diese liefert nicht nur Energie, sondern beeinflusst den gesamten Stoffwechsel. Die unscheinbaren Mikroben in unserem Verdauungstrakt sind daher ein entscheidender Schlüssel für unsere Evolution und Intelligenz.

Quellenhinweis:

The primate gut microbiota contributes to interspecific differences in host metabolism, Elizabeth K. Mallott et al, 2024