Unfassbar: Satellitenbild bestätigt riesigen Kleiderberg in der chilenischen Atacamawüste!

Die Wegwerfgesellschaft wird auf unserem Planeten immer skurriler. Ein Satellit hat Berge von Kleidung in der Atacama-Wüste ausfindig gemacht. Tonnenweise liegt dort mitten in der Wüste Kleidung herum, meist aus Überproduktionen.

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Mitten in Chile, in der Atacama-Wüste, wurden tonnenweise Altkleider gefunden.

In ganz Deutschland kennt sie jeder, die Kleidersammelcontainer. Viele verschiedene Anbieter haben diese im ganzen Land aufgestellt und sammeln so meist alte Kleidung. Oftmals wird diese Kleidung danach weiterverwertet, kommt unter anderem auch bedürftigen Menschen zugute. Da machen die aktuellen Bilder wirklich sprachlos. Mitten in Chile, in der Atacama-Wüste, wurden tonnenweise Kleidungsstücke gefunden. Die Aufnahmen stammen von einem Satelliten, der die Region überflogen hat. Da fragt man sich zurecht: Wie kommen diese Kleider denn überhaupt dorthin? Wieso wurde hier noch nutzbare Kleidung einfach mitten in der Umwelt entsorgt?

Die chilenische Atacama-Wüste, die trockenste Wüste der Welt, ist eine Müllhalde für Fast Fashion-Reste. Ein Berg ausrangierter Kleidung, darunter Weihnachtspullover und Skistiefel, bietet einen seltsamen Anblick in der Wüste, die zunehmend unter der von der Modeindustrie verursachten Umweltverschmutzung leidet.

Eine echte Umweltkatastrophe

Tief in der chilenischen Atacama-Wüste bilden sich neue Dünen - nicht aus Sand, sondern aus nicht verkaufter Kleidung des letzten Jahres aus aller Welt. Die Kleidungsstücke, die sich über den Fast-Fashion-Verlusten des Vorjahres und den nicht gekauften Kleidungslinien auftürmen, sind in der Regel mit Gift- und Farbstoffen belastet und nicht biologisch abbaubar.

Das Ergebnis: eine Umweltkatastrophe, die weitgehend übersehen wurde - bis jetzt. Nach Schätzungen von Aljazeera landen im Hafen von Iquique in der Freizone Alto Hospicio im Norden Chiles jährlich bis zu 59.000 Tonnen Kleidung, die in den USA oder Europa nicht verkauft werden können. Diese sind für den Weiterverkauf in Lateinamerika bestimmt, aber nur 20.000 Tonnen schaffen es tatsächlich auf den Kontinent.

7.500 Liter Wasser für eine (!!!) Jeans-Hose!

Während die menschlichen Auswirkungen des zügellosen Konsumverhaltens - mit Kinderarbeit und schrecklichen Bedingungen in den Fabriken - gut dokumentiert sind, werden die Umweltkosten weniger publik gemacht und sind weniger bekannt. Die Wahrheit ist jedoch, dass Fast Fashion eine unverschämte Menge an Wasser verbraucht - laut einem Bericht der Vereinten Nationen etwa 7.500 Liter für ein paar Jeans.

Dies entspricht der Wassermenge, die ein durchschnittlicher Mensch in sieben Jahren trinkt, so die internationale Organisation. Insgesamt schätzt die UNCTAD, dass die Modeindustrie jedes Jahr rund 93 Milliarden Kubikmeter Wasser verbraucht - genug, um den Durst von fünf Millionen Menschen zu stillen.

Da wirkt es geradezu bizarr, die mit viel Wasser hergestellten Kleidungsstücke gerade in einer Wüste buchstäblich "verschwinden" zu lassen, statt sie sinnvoll, sozial und umweltgerecht zu verwerten! Was denken wir uns eigentlich dabei, so maßlos mit unseren Ressourcen auf diesem Planeten umzugehen?