Streifen am Himmel
Was sind das für Streifen am Himmel? Kondensstreifen von Flugzeugen, Wellenwolken und die Lichtsäulen, wir erklären Ihnen die Details.
Obwohl rundliche Formen in der Atmosphäre am häufigsten vorkommen, zum Beispiel bei unendlich vielen Wolkentypen (besonders Quellwolken) und Himmelserscheinungen (Hagel, Schnee, Regenbogen, Glorien, Halos…), sind Linien oder Streifen ebenfalls Teil des Ganzen. Kondensstreifen von Flugzeugen sind ein gutes Beispiel. Solch auffällige weiße Streifen am Himmel fesseln unsere Aufmerksamkeit. Manchmal handelt es sich um einen einzelnen Kondensstreifen, der sich durch den blauen Himmel zieht. In anderen Fällen scheint der Himmel voller weißer Streifen zu sein, die sich mit der Zeit aufzulösen scheinen.
Kondensstreifen von Flugzeugen
Rund um das Thema Kondensstreifen ist eine absurde Verschwörungstheorie entstanden. Die Streifen sollen aus giftigen chemischen Substanzen bestehen (sogenannte Chemtrails), mit denen wir still und heimlich besprüht werden. Naja…rational gesehen bestehen Kondensstreifen aus unzähligen Eiskristallen, die, nachdem aus den Triebwerken des Flugzeugs, unter starkem Luftdruckabfall, sehr heißer Wasserdampf entweicht, fast unverzüglich entstehen.
In der aktuellen Edition des Internationalen Wolkenatlases (2017) der Weltorganisation für Meteorologie, werden die Kondensstreifen der Flugzeuge erstmals als Wolken bezeichnet. Zusätzlich wird beschrieben, wann es sich um ein Homogenitus, und wann um ein Homomutatus handelt. Wenn diese Art längliche Wolke direkt vom Flugzeug erzeugt wird, nennt man sie Cirrus Homogenitus, wenn aus ihr hingegen eine weitere hohe Wolke entsteht, dann wird sie als Cirrocumulus Homomutatus bezeichnet. Der zweite Fall entsteht, wenn die Luftfeuchtigkeit so hoch ist, dass der Kondensstreifen sich nicht auflösen kann und sich somit ausdehnt.
Wellenförmig angeordnete Wolkenfelder: Cirrocumulus Undulatus
Weitere Wolkenstreifen, die sehr auffällig sind, nennt man Cirrocumulus Undulatus, wellenförmig angeordnete Wolkenfelder. Wann auch immer wir solche Wolken beobachten, können wir sicher sein, dass sie Auswirkung eines wellenartigen Phänomens (Schwerewelle) sind. Jeder sichtbare Streifen ist also ein Wellenkamm, in dem die Luft aufsteigt und die erforderliche Wasserdampfsättigung einer Wolke entsteht.
Es gibt bis zu sechs verschiedene Arten von wellenförmigen Wolken, jedoch gehören sie alle zu den Undulatus-Wolken. Sie können eine nahezu gleichförmige Schicht bilden oder aus verschiedenen unabhängigen Elementen bestehen, die sich zusammenfügen oder einzeln auftreten. Wellenförmige Wolken deuten immer auf heftigen Wind, auf der entsprechenden Ebene hin. Das muss nicht unbedingt heißen, dass es auf der Erdoberfläche windig zugehen muss.
Lichtsäulen
Zu guter Letzt nehmen wir noch die Lichtsäulen genauer unter die Lupe. Hierbei handelt es sich um ein optisches Phänomen. In diesem Fall ist ein vertikaler Streifen zu sehen, der von natürlichen oder künstlichen Lichtquellen ausgeht, die sich direkt am Horizont oder unter der Lichtsäule befinden. Dieses Phänomen kommt recht häufig im Polargebiet vor, da dort die Luft normalerweise sehr kalt ist und kleine hexagonale Eiskristalle vorkommen.
Wenn diese Kristalle auf die Erde rieseln, sind manche so orientiert, dass das Licht, das auf sie trifft, genau in den vertikalen Lichtstrahl projiziert wird. Das Resultat sind Lichtstrahlen, die in manchen Fällen (besonders, wenn es sich um eine Laterne handelt) bis sehr weit in die Höhe reichen, sogar bis in die Nähe des Zenits.