Sind Trinkhalme aus Papier total umweltschädlich?

Trinkhalme aus Papier wurden als die neue Errungenschaft gefeiert. Weg mit dem bösen Plastik und her mit dem sauberen Papier-Trinkhalm. Doch wie gesund sind diese Trinkhalme wirklich? Forscher haben das nun untersucht!

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Wie gesund sind eigentlich Trinkhalme aus Papier?


In einer neuen Studie warnen Forscher vor den potenziellen Gefahren von sogenannten "umweltfreundlichen" Papiertinkhalmen. Diese Tinkhalme, die als umweltfreundliche Alternative zu Plastikhalmen beworben werden, enthalten häufig langanhaltende und möglicherweise giftige Chemikalien, insbesondere Poly- und Perfluoralkylsubstanzen (PFAS).

PFAS sind Chemikalien, die in einer Vielzahl von Alltagsprodukten vorkommen, von Outdoor-Bekleidung bis zu Antihaft-Pfannen. Sie machen diese Produkte wasser-, hitze- und schmutzabweisend, sind jedoch potenziell schädlich für Mensch, Tier und Umwelt. PFAS bauen sich sehr langsam ab und können Tausende von Jahren in der Umwelt verbleiben, weshalb sie als "ewige Chemikalien" bezeichnet werden.

Erschreckende Ergebnisse

Die Studie, die in Europa erstmalig durchgeführt wurde, hat 39 verschiedene Marken von Trinkhalmen aus fünf verschiedenen Materialien untersucht: Papier, Bambus, Glas, Edelstahl und Kunststoff. Dabei stellten die Forscher fest, dass PFAS in der Mehrheit der getesteten Trinkhalme vorhanden waren, am häufigsten jedoch in Papiertinkhalmen. Von den Papiertinkhalmen enthielten 90 Prozent PFAS.

Diese PFAS-Chemikalien sind nicht nur schwer abbaubar, sondern stehen auch im Verdacht, gesundheitsschädlich zu sein. Sie wurden mit verschiedenen Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht, darunter eine geringere Wirksamkeit von Impfungen, niedriges Geburtsgewicht, Schilddrüsenerkrankungen, erhöhte Cholesterinspiegel, Leberschäden sowie Nieren- und Hodenkrebs.

Ob die PFAS absichtlich von den Herstellern zu wasserabweisenden Zwecken hinzugefügt wurden oder durch Verunreinigungen im Herstellungsprozess entstanden sind, bleibt unklar. Mögliche Quellen für diese Verunreinigungen könnten der Boden sein, in dem die pflanzlichen Materialien für die Tinkhalme gewachsen sind, oder das Wasser, das im Herstellungsprozess verwendet wurde.

Begrenztes Gesundheitsrisiko

Es ist wichtig zu beachten, dass die in den Trinkhalmen gefundenen PFAS-Konzentrationen zwar niedrig sind und daher nur ein begrenztes Gesundheitsrisiko darstellen, aber sie können sich im Laufe der Zeit im Körper anreichern, da sie sich nur sehr langsam abbauen.

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Die Forscher empfehlen, auf Edelstahltrinkhalme umzusteigen oder ganz auf Trinkhalme zu verzichten, da in Edelstahltrinkhalmen keine PFAS gefunden wurden. Es ist jedoch auch wichtig zu bedenken, dass die Verwendung von Trinkhalmen generell aufgrund der Umweltauswirkungen in Frage gestellt wird. Eine nachhaltigere Alternative könnte darin bestehen, auf Trinkhalme ganz zu verzichten und stattdessen direkt aus dem Glas oder der Flasche zu trinken.

Insgesamt zeigt diese Studie, dass die vermeintlich umweltfreundlichen Papiertinkhalme nicht immer die bessere Wahl sind, insbesondere wenn sie PFAS enthalten, die nicht nur die Umwelt belasten, sondern auch die Gesundheit gefährden können. Es ist daher ratsam, alternative Trinkmethoden zu erwägen und bewusster mit Einwegprodukten umzugehen, um die Umwelt und unsere Gesundheit zu schützen.