Zwei Milliarden Tonnen! So viel Sand gerät jährlich in die Atmosphäre.

Ein neuer Bericht der United Nations Convention to Combat Desertification (UNCCD) legt einen Zusammenhang zwischen menschlichen Aktivitäten und einer Zunahme von Sandstürmen nahe. Bis zu 1000 Quadratkilometer fruchtbares Land geht jedes Jahr durch den Einfluss von Sandstürmen verloren. Auch auf die Gesundheit der Menschen haben Sandstürme einen Einfluss - und zwar nicht nur an Ort und Stelle des Ereignisses, sondern auch mehrere tausend Kilometer entfernt.

Sandsturm
Heftige Sandstürme gab es schon immer. Die UN beobachten aber in vielen Ländern eine Zunahme.

Sandstürme kennt man vor allem aus der Wüste. Sie sind allerdings nicht auf diese Gebiete beschränkt. Sogenannte SDS-Events (sand and dust storms) treten bevorzugt in eher trockenen, subtropischen Gebieten auf, in denen kaum pflanzlicher Bewuchs vorhanden ist. Bei geeigneten atmosphärischen Bedingungen können sie aber auch in landwirtschaftlich geprägten Regionen in den mittleren und sogar hohen Breiten auftreten. Sie sind somit ein Problem, dass alle Kontinente - mit Ausnahme der Antarktis - betrifft.

Das Problem: Sandstürme sehen nicht nur spektakulär aus, sondern haben großen Einfluss auf die Wirtschaft, aber auch auf die Gesundheit der betroffenen Menschen. Ein kräftiger Sandsturm kann feine Sand- und Staubpartikel bis an den Oberrand der Troposphäre wirbeln, wo diese Partikel von starken Winden getragen werden und dabei weite Strecke zurücklegen können. Die Sandpartikel subsidieren dann in Regionen, die mehrere tausend Kilometer vom Ursprung des Sandsturm entfernt liegen können. Der wirtschaftliche Einfluss lässt sich in konkreten Zahlen beziffern. Laut eines Berichts der United Nations verursachen Sandstürme alleinig für den Ölsektor in Kuwait einen jährlichen wirtschaftlichen Schaden von 190 Millionen USD. In Australien sorgte im Jahr 2009 ein einzelner Sandsturm für einen Schaden von 229 bis 243 Millionen USD.

Was genau hat der Mensch jetzt aber damit zu tun? Aus dem Bericht der United Nations geht auch hervor, dass etwa ein Viertel aller weltweiten Sandstürme im Zusammenhang mit menschlichen Aktivitäten wie exzessivem Bergbau und Überweidung stehen können. Ein geschätzter Wert von zwei Milliarden Tonnen Sand wird der Atmosphäre jährlich zugeführt. Das Problem daran: Durch eine Zunahme der Sandstürme wird immer mehr Land für landwirtschaftliche Nutzung unbrauchbar - ein Teufelskreis.

Können wir etwas gegen diesen Teufelskreis tun? Aus dem Bericht gehen mehrere Lösungsvorschläge hervor. Zum Einen soll das Bewusstsein für dieses Problem gestärkt werden und in diesem Zuge auch die finanzielle Unterstützung für jene, die das Problem bekämpfen. In China gibt er bereits vielversprechende Ansätze zur Wiederherstellung und Renaturierung von versandeten Gebieten.