Psychische Gesundheit von Uni-Studenten: Auswirkungen der Pandemie und sozialer Medien
Die psychische Gesundheit von Universitätsstudenten hat sich in den letzten Jahren erheblich verschlechtert. Besonders die Pandemie und der Einfluss sozialer Medien spielen eine entscheidende Rolle bei dieser Entwicklung.
Die psychische Gesundheit von Universitätsstudenten hat sich in den letzten Jahren zunehmend verschlechtert. Besonders die COVID-19-Pandemie und der verstärkte Einfluss sozialer Medien haben diese Entwicklung begünstigt.
Zahlreiche Studien zeigen, dass junge Menschen während der Pandemie mit einer erhöhten Prävalenz von Angst, Depression und Stress zu kämpfen hatten.
Dies betrifft insbesondere Studierende, die ohnehin mit den Herausforderungen des akademischen Lebens und der Übergangsphase ins Erwachsenenalter konfrontiert sind.
Auswirkungen der COVID-19-Pandemie
Eine Studie, die in der Comunidad Autónoma Vasca durchgeführt wurde, verdeutlicht, wie gravierend sich die Pandemie auf die psychische Gesundheit von Universitätsstudenten auswirkte.
Während der ersten Phase der Pandemie berichteten fast 50 % der Studierenden von Symptomen wie moderater bis schwerer Depression und Angst. Besonders junge Menschen, die in der Altersgruppe zwischen 18 und 25 Jahren lagen, litten unter den Auswirkungen des Lockdowns und der damit verbundenen Isolation.
Die Quarantäne-Maßnahmen führten zu einem drastischen Rückgang sozialer Kontakte, was das Wohlbefinden der Studierenden stark beeinträchtigte. Hinzu kam der plötzliche Übergang zu Online-Unterricht und die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Pandemie, was die psychischen Belastungen noch verstärkte.
Frauen berichteten dabei häufiger von Symptomen wie Angst und Schlafstörungen als ihre männlichen Kommilitonen (Ministerio de Universidades, 2023).
Einfluss von sozialen Medien
Neben der Pandemie haben auch soziale Medien einen negativen Einfluss auf die psychische Gesundheit von jungen Erwachsenen. Eine Untersuchung des Social Observatory of "la Caixa" (2024) ergab, dass Studierende zunehmend soziale Medien nutzen, um Unterstützung bei emotionalen Belastungen zu finden.
Gleichzeitig verstärken diese Plattformen jedoch Gefühle der Unsicherheit und des Vergleichs. Der ständige Druck, sich mit anderen zu messen, sowie die idealisierten Darstellungen von Leben und Aussehen in sozialen Netzwerken tragen zur Zunahme von Stress und negativen Selbstbildern bei.
Genderunterschiede und psychische Gesundheit
Eine bemerkenswerte Erkenntnis aus der Studie des spanischen Ministeriums für Universitäten (2023) ist, dass weibliche Studierende deutlich häufiger unter psychischen Problemen wie Depression und Angst leiden als männliche Studierende.
Diese Geschlechterdifferenzen könnten durch gesellschaftliche Erwartungen und den zusätzlichen Druck erklärt werden, der insbesondere auf Frauen ausgeübt wird. Auch die Sorge um das eigene Erscheinungsbild und der ständige Vergleich in sozialen Medien könnten zu einem erhöhten Risiko für psychische Erkrankungen führen.
Maßnahmen zur Verbesserung des Wohlbefindens
Angesichts dieser alarmierenden Ergebnisse fordern Experten und Studierende verstärkte Maßnahmen zur Unterstützung der psychischen Gesundheit an Universitäten. So sollten Universitäten nicht nur psychologische Dienste ausbauen, sondern auch präventive Maßnahmen implementieren, die den Studierenden helfen, mit Stress und emotionalen Belastungen besser umzugehen.
Zudem wird eine Reduzierung der Bürokratie und eine Verbesserung der sozialen Interaktionen empfohlen, um ein unterstützendes Umfeld zu schaffen. Besonders wichtig ist es, dass die Hochschulen die Bedürfnisse von weiblichen Studierenden und sozial isolierten Gruppen gezielt adressieren.
Quellenhinweis
- Fraguas, D., Perdigón, A., Finol, O., Torres, D., López, V., & Toledano, S. (2024). Where and how do young people seek help when experiencing emotional distress? Social Observatory of "la Caixa.
- Ministerio de Universidades (2023). La salud mental en el estudiantado de las universidades españolas. Veröffentlicht am 5. Juli 2023.
- Cad. Saúde Pública (2020). Estudio sobre la salud mental en la Comunidad Autónoma Vasca durante la pandemia de COVID-19.