Was der Oktober alles kann: Vom Sommerwetter bis Schnee und Frost!

Der Oktober 2022 ist bisher ungewöhnlich warm und wird es bis zum Monatsende auch bleiben. Dabei kann der Oktober auch ganz anders. Von hochsommerlichen Temperaturen mit viel Sonne bis zu Schnee und Eis ist in diesem Herbstmonat alles möglich.

Herbstschnee
Selbst im Flachland kann es im Oktober den ersten Schnee geben

Außergewöhnlich mild präsentiert sich der diesjährige Oktober. In Zeiten der hohen Energiepreise ist das für viele sicher sehr willkommen. In der letzten Oktoberwoche wird zudem eine weitere ungewöhnliche Wärmeperiode erwartet. In weiten Teilen Europas werden die Temperaturen im Wochenmittel bis zu 7 Grad Kelvin (entspricht Celsius) über den Durchschnitt der Jahre 1981-2020 liegen. An einzelnen Tagen kann die Abweichung auch bis zu 15 Grad Kelvin betragen. Neue Rekordwerte sind dabei sehr wahrscheinlich!

Der diesjährige Oktober hat damit das Potential der wärmste seit Wetteraufzeichnungen zu werden. Ein Platz unter den Top 5 ist jetzt schon so gut wie sicher. Dabei liegt der Monat, ähnlich dem April, mitten in der Übergangsjahreszeit. Er kann daher je nach Großwetterlage sowohl noch sommerliche Temperaturen bringen als auch einen ersten Wintereinbruch mit Schnee und Eis bis ins Flachland.

Laubverfärbung und Blattfall

Der Begriff "Goldener Oktober" deutet schon an, dass stabile Hochdrucklagen zu dieser Zeit nicht ungewöhnlich sind. Zur Zeit der Laubverfärbung treten diese Wetterlagen gehäuft auf und mit der tiefer stehenden Sonne sorgt das für farbenfrohe Lichtspiele. Die Blattverfärbung im Allgemeinen beginnt in Deutschland in der Regel zwischen dem 24. September und dem 11. Oktober.

Blattverfärbungen werden im Herbst ausgelöst, wenn der Sonnenstand immer niedriger und die Tageslänge immer kürzer werden und vor allem die nächtlichen Temperaturen in den einstelligen Bereich sinken. Dabei sollte es mehrere sehr kühle Nächte hintereinander geben. Das bedeutet, dass sich die Blattverfärbungen nicht nur aufgrund der kürzeren Tage einstellt, sondern auch aufgrund der aktuellen Witterung. Damit sich das Laub verfärbt wird das in den grünen Blättern vorherrschende Chlorophyll schneller abgebaut, das heißt der Baum zerlegt das Chlorophyll in seine Bausteine und holt es in die dicken Äste und den Stamm zurück.

Extrem warm und damit noch hochsommerlich präsentierte sich die Mitte des Oktobers 2018. In Nordrhein-Westfalen gab es zwischen dem 11. bis 16. Oktober an einigen Stationen täglich Höchsttemperaturen über 25°C, was in der Meteorologie einem offiziellem Sommertag entspricht. Badewetter. Am 13.10. gab es bei viel Sonne sogar Temperaturen bis an die 30 Grad und damit noch perfektes Badewetter.

Schnee und Frost im Oktober 2003

Viele ist der sogenannte Jahrhundertsommer 2003 noch in Erinnerung. Doch der zweite Herbstmonat ging hier in eine komplett andere Richtung als in diesem Jahr oder im Jahr 2018. Auch im Oktober 2003 gab es häufig beständiges Hochdruckwetter, doch in diesem Fall lag das Hoch von der Monatsmitte an meist über Skandinavien, später über Island und dem Nordatlantik. Deutschland lag an der Süd- bzw. Südostseite des Hochs in einer kühlen Ost- bis Nordostströmung, in der es in den Nächten verbreitet zu teils mäßigem Frost kam. Auch tagsüber erreichten trotz Sonnenschein die Temperaturen nur schwerlich zweistellige Werte.

Getoppt wurde das noch am 24.10., als nach einer der kältesten Oktobernächte seit Beginn der Wetteraufzeichnungen mit Tiefsttemperaturen verbreitet unter minus 5 Grad bis minus 10 Grad, ein kleines Randtief von der Nordsee ziehend landeinwärts zog und Schneefälle bis in tiefste Lagen brachte. Im selbst im Winter sehr schneearmen Bremerhaven wurden an dem Tag 6 cm Schnee gemessen. An der Station Bremervörde gab es an diesem Tag mit -0,2 Grad Höchsttemperatur sogar einen Eistag, was in der Region ungewöhnlich früh war.

In den Alpen gibt es natürlich häufiger markante Wintereinbrüche schon im Oktober. Am 14. Oktober 2009 gab es zum Beispiel in Seefeld in Tirol (1200m ü.NN) rund 30 cm Neuschnee. Noch heftiger war der 10./11. Oktober 2013, als in Seefeld ein halber Meter Neuschnee fiel und selbst in Innsbruck auf nur gut 500 Höhenmeter bis zu 15 cm Nassschnee gefallen sind. Durch den nassen Schnee und der noch laubtragenden Bäume gab es massiven Schneebruch in der Region.