Neue Studie enthüllt: Kohlenstoffemissions-Vorgaben im Schiffsverkehr verschärfen den Klimawandel!
Eine neue Studie zeigt, dass die 2020 eingeführten Emissionsvorgaben im internationalen Schiffsverkehr unvorhergesehene Auswirkungen auf die globalen Temperaturen hatten und den Klimawandel beschleunigten.
Der Schiffsverkehr, eine der größten Quellen für weltweite Schwefeloxid-Emissionen, hat in den letzten Jahren signifikante Veränderungen durch Vorschriften erfahren, die darauf abzielen, die Luftverschmutzung und den CO2-Ausstoß zu reduzieren.
Eine neue Untersuchung, die von den Wissenschaftlern Daniele Visioni und Ilaria Quaglia durchgeführt wurde, bezieht sich auf eine Regulierung der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO) von 2020, die eine drastische Reduzierung des Schwefelgehalts in Schiffsmazut vorschrieb.
Diese Maßnahme hatte weitreichende, aber unvorhergesehene Auswirkungen auf das weltweite Klima.
Drastische Reduktion von Schwefeloxid-Emissionen im Schiffsverkehr führt zu unerwartetem Temperaturanstieg
Die im November 2024 veröffentlichte Studie in der Fachzeitschrift Earth System Dynamics zeigt, dass die drastische Verringerung der Schwefeloxid-Emissionen aus dem internationalen Schiffsverkehr zu einer signifikanten Erwärmung des Planeten geführt hat.
Auswirkungen der IMO-Regulierungen auf die globale Durchschnittstemperatur
Die Forscher Visioni und Quaglia stellten fest, dass die Umstellung auf schwefelärmere Brennstoffe im Schiffsverkehr die globale Durchschnittstemperatur um 0,08 Grad Celsius anstieg.
Besonders der Sommer 2023, der einen unerwarteten Temperaturhöchststand verzeichnete, sei durch diese Veränderungen beeinflusst worden. Die Forscher stellten fest, dass die Regulierungen der International Maritime Organization (IMO), die ursprünglich als Fortschritt im Kampf gegen Luftverschmutzung gedacht waren, zu einer unbeabsichtigten Erwärmung führten.
Luftreinhaltung bleibt entscheidend – aber mit Bedacht auf klimatische Auswirkungen
Trotz der unerwünschten klimatischen Folgen ihrer Forschung betonen die Wissenschaftler, dass dies nicht als Argument gegen die Luftreinhaltung im Schiffsverkehr verstanden werden sollte.
Im Gegenteil, die Forscher fordern, dass zukünftige Regelungen zur Luftverschmutzung eine sorgfältige Abwägung der klimatischen Auswirkungen beinhalten müssen. Die Reduzierung von Luftverschmutzung bleibt unerlässlich für die Gesundheit der Bevölkerung, doch der Klimafaktor darf nicht unbeachtet bleiben.
Neue Perspektiven für zukünftige Klimaschutzmaßnahmen
Die Ergebnisse werfen die Frage auf, wie zukünftige Klimaschutzmaßnahmen so gestaltet werden können, dass sie sowohl die Emissionen verringern als auch die globalen Temperaturen stabilisieren. Visioni und Quaglia schlagen vor, alternative Maßnahmen wie Geoengineering oder Technologien zur Wolkenaufhellung zu prüfen, um den negativen Effekt der Emissionsreduktion auf die Erderwärmung abzumildern.
Quelle
Visioni, D., Quaglia, I. (2024). "Modeling 2020 Regulatory Changes in International Shipping Emissions Helps Explain Anomalous 2023 Warming." Earth System Dynamics