Neue Studie bestätigt: Social-Media-Nutzer sind unzuverlässig bei der Faktenüberprüfung

Wie sicher kannst du dir sein, dass das, was du in den sozialen Medien siehst, auch stimmt? Eine neue Studie zeigt besorgniserregende Ergebnisse!

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    Die Art des Medienkonsums korreliert mit politischer Polarisierung.

    In einer neuen, umfassenden Studie, die im Auftrag der Monash University durchgeführt wurde, zeigt sich ein besorgniserregender Trend: Social-Media-Nutzer sind weit weniger zuverlässig, wenn es darum geht, Informationen auf ihre Richtigkeit zu prüfen.

    Dies hat nicht nur Auswirkungen auf den persönlichen Informationshaushalt, sondern auch auf die politische Polarisierung und die demokratische Beteiligung.

    Die Untersuchung, die 2024 unter 2.046 australischen Bürgern durchgeführt wurde, beleuchtet, wie stark die Nutzung von sozialen Medien mit einer geringeren Fähigkeit zur Faktenüberprüfung korreliert. Die Forscher, darunter Mark Andrejevic und Zala Volcic von der Monash University, fanden heraus, dass insbesondere Nutzer von kommerziellen und sozialen Medien deutlich häufiger Fehlinformationen verbreiten oder nicht überprüfen.

    Der Bericht stellt fest, dass Menschen mit hoher Bürgerhaltung – also jene, die politisch und gesellschaftlich stärker engagiert sind – wesentlich öfter auf vertrauenswürdige Quellen wie Online-Zeitungen oder non-kommerzielle Medien zugreifen.

    Fehlinformation als gesellschaftliches Risiko

    Die Studie zeigt, dass die Verbreitung von Fehlinformationen über Social Media in der heutigen Gesellschaft ein wachsendes Problem darstellt. Besonders in Zeiten politischer Polarisierung und während Wahlkämpfen steigt die Gefahr, dass Falschmeldungen die öffentliche Meinung beeinflussen.

    Nutzer von Social Media, so die Forscher, neigen dazu, Inhalte zu konsumieren, die ihre eigenen Überzeugungen verstärken, ohne diese auf ihre Richtigkeit zu überprüfen.

    Dies fördert die Entstehung von „Echokammern“, in denen Informationen ausschließlich durch die Brille einer bestimmten politischen oder gesellschaftlichen Meinung betrachtet werden.

    Medienkonsum und politische Polarisierung

    Interessant ist auch, dass die Studie einen direkten Zusammenhang zwischen der Art der Mediennutzung und politischer Polarisierung aufzeigt. Jüngere Menschen, die verstärkt auf Social Media setzen, zeigen eine höhere affektive Polarisierung – das heißt, sie entwickeln eine emotionalere Distanz zu politischen Gegnern.

    Ältere Generationen, die klassische Medien bevorzugen, sind in ihren politischen Einstellungen ausgeglichener.

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    Social-Media-Nutzer verstärken ihre Überzeugungen ohne Faktencheck – Echokammern entstehen.

    Konsequenzen für die Gesellschaft

    Die Forschung, die auch Aspekte der politischen Polarisierung und des Glaubens an Verschwörungstheorien einbezieht, verdeutlicht die Gefahren von Social-Media-Plattformen als Hauptquelle für politische und gesellschaftliche Informationen.

    Besonders auffällig ist, dass Menschen mit niedrigerer Bürgerhaltung – etwa finanziell benachteiligte Gruppen – stärker auf soziale Netzwerke angewiesen sind, was ihre Fähigkeit zur kritischen Auseinandersetzung mit Informationen einschränkt.

    Die Ergebnisse dieser Studie werfen ein Schlaglicht auf die Notwendigkeit einer verbesserten Medienkompetenz.

    Um die Demokratie zu schützen und Fehlinformationen entgegenzuwirken, muss die Fähigkeit zur Faktenüberprüfung bereits in frühen Bildungsjahren gestärkt werden.

    Es ist von entscheidender Bedeutung, dass insbesondere die jüngeren Generationen lernen, Informationen aus vertrauenswürdigen Quellen zu beziehen und kritisch zu hinterfragen.

    Quellen

    1. Andrejevic, M. (2025, January 20). Don’t rely on social media users for fact-checking. Many don’t care much about the common good. The Conversation.
    2. Andrejevic, M., Volcic, Z., et al. (2024). Mapping civic disposition, media use and affective polarisation. Monash University Research Report.