Satelliten entdecken mysteriöses radioaktives Material auf der dunklen Seite des Mondes!

Satelliten, die den Mond umkreisen, haben unter seiner Oberfläche eine geheimnisvolle Granitmasse entdeckt, die aufgrund von Radioaktivität Wärme abgibt. Hier sind die Details dieser Entdeckung.

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Der Mond begleitet die Erde seit ihrer Entstehung vor etwa 4,5 Milliarden Jahren.

Einem kürzlich in der Zeitschrift Nature erschienenen Artikel zufolge hat eine Gruppe von Wissenschaftlern anhand von Satellitendaten eine anomale radioaktive Granitformation entdeckt. Der Fund befindet sich auf der Rückseite des Mondes, genauer gesagt in den Compton-Belkovich-Kratern.

Dieser überraschende Fund ist ein Zeichen für vulkanische Aktivität auf dem Mond. Es ist seit langem bekannt, dass es auf unserem natürlichen Trabanten vor Millionen von Jahren Lavafelder und Eruptionen gab, aber es wurden nie Beweise dafür gefunden.

Die in der Fachzeitschrift Nature veröffentlichte Studie weist darauf hin, dass ein Vulkan, der seit etwa 3,5 Milliarden Jahren schlummert, eine mögliche Quelle für dieses ungewöhnliche Granitmaterial ist.

Satellitendaten zeigten das Vorhandensein eines großen, heißen, siliziumreichen Gebiets von etwa 20 Kilometern Breite, das die Forscher als Caldera eines alten Vulkans identifizieren. Die Temperatur ist 10 °C höher als in der Umgebung.

Die Forscher wiesen darauf hin, dass der beobachtete Temperaturunterschied nicht auf das Vorhandensein von Magma unter der Oberfläche zurückzuführen ist, sondern auf die Radioaktivität der an den Felsen gebundenen Elemente.

Neue Methodik zur Temperaturmessung

Dr. Matt Siegle und Rita Economos, die Autoren der Studie, entdeckten die Hitze mit einer neuen Methode, die Mikrowellen zur Messung der Temperaturen unter der Oberfläche durch die chinesischen Satelliten Chang'E 1 und 2 sowie die NASA-Satelliten Prospector und Lunar Reconnaissance einsetzt.

Die Forscher brachten den Hitzestrom mit einem radiogenreichen Granitkörper unter der Caldera des Vulkans in Verbindung. Die Wissenschaftler erklären diese Entdeckung mit dem Vorhandensein eines 50 km breiten Batholithen.

Batholithen sind vulkanische Felsformationen, die entstehen, wenn Lava in der Erdkruste aufsteigt, aber nicht an der Oberfläche ausbricht. Bekannte Beispiele sind El Capitan und Half Dome in Yosemite, Kalifornien.
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Der Begriff Granit umfasst verschiedene Gesteine mit körnigem Aussehen und hellen Farben, aber mit unterschiedlichen Mineralanteilen.

Dieser faszinierende Fund wirft mehr Fragen auf als er beantwortet, denn es ist immer noch unklar, wie der Granit entstanden ist, da diese Art von Gestein für seine Entstehung Wasser oder sehr hohe Temperaturen benötigt.

Vulkanische Aktivität auf dem Mond

Zwischen 2 Milliarden und 4 Milliarden Jahren war der Mond ein vulkanischer Hotspot. Zehntausende von Vulkanen brachen auf der Oberfläche aus und setzten Hunderttausende von Quadratkilometern an Lava auf der Mondoberfläche frei.

Zu dieser Zeit erlebte der Mond etwa alle 22 000 Jahre einen Vulkanausbruch. Dabei entstanden riesige Flüsse und Lavaseen, die denen des heutigen Hawaii ähneln, aber in einem viel größeren Maßstab.

Warum zeigt der Mond immer dasselbe Gesicht?

Der Mond rotiert; die Zeit, die er braucht, um sich um seine eigene Achse zu drehen, entspricht der Zeit, die er für einen Umlauf um unseren Planeten benötigt. Deshalb zeigt uns der Mond immer das gleiche Gesicht, ein Phänomen, das als synchrone Rotation bekannt ist.