Mode und Nachhaltigkeit: Neue Stoffe aus Kartoffelabfällen könnten die Modewelt revolutionieren
Garn, das den normalerweise weggeworfenen Teil der Kartoffelpflanze enthält, könnte eine nachhaltige Alternative zu reiner Baumwolle sein und den ökologischen Fußabdruck der Modeindustrie verringern.
Die Modeindustrie wird seit Langem wegen ihrer Auswirkungen auf die Umwelt kritisiert, insbesondere im Hinblick auf den Wasserverbrauch, die Kohlenstoffemissionen und die Abfallwirtschaft. Angesichts dieses Problems setzen viele internationale Marken neue Maßstäbe für nachhaltige Mode, indem sie landwirtschaftliche Abfälle, insbesondere Kartoffelstängel und -blätter, in umweltfreundliche Fasern umwandeln.
Jetzt hat das britische Start-up-Unternehmen Fibe erfolgreich das weltweit erste Garn aus Kartoffelernteabfällen hergestellt. Das Unternehmen schlägt vor, klassische Baumwollstoffe durch diese nachhaltigere Alternative zu ersetzen, um die Umweltauswirkungen der Mode zu reduzieren.
Knollen für Lebensmittel, Stängel für Kleidung
Während wir alle gerne knusprige Chips essen, bereiten die Kartoffelpflanzen den Landwirten oft Kopfzerbrechen. Die Knollen werden geerntet und gegessen, aber die oberirdische Pflanze enthält ein Gift, welches für das Vieh hochgiftig ist: Solanin. Daher können Felder mit dieser Pflanze nicht für die Zucht verwendet werden.
Did you enjoy sweet potatoes on Thanksgiving? Ever wonder how they make it to your table? Check out this video Aldo just sent us as he rapidly hand harvests sweet potatoes in Mississippi. #WeFeedYou pic.twitter.com/OGjAuBXvcX
— United Farm Workers (@UFWupdates) November 30, 2022
„Reste von Kartoffelstängeln und -blättern sind der größte ungenutzte landwirtschaftliche Rohstoff der Welt“, sagt das Start-up. „Dieses unbrauchbare organische Material, das derzeit pulverisiert und verbrannt wird, kann nicht als Viehfutter verwendet oder in hochwertigen Dünger umgewandelt werden. Infolgedessen verrotten 150 Millionen Tonnen Abfall ohne jeglichen wirtschaftlichen Wert für den Landwirt oder die Kreislaufwirtschaft.“
Baumwolle, Polyester und andere häufig verwendete Materialien verbrauchen enorme Mengen an Wasser und tragen zur Erschöpfung der Ressourcen bei. Tatsächlich sind die Gewinnung und Aufbereitung von Fasern für 24% der Emissionen der Bekleidungsindustrie verantwortlich.
Mit seiner patentierten Technologie zur Faserextraktion und Rohstoffen aus Abfallströmen hat Fibe ein Material geschaffen, das 99,7 % weniger Wasser verbraucht und 82 % weniger Kohlenstoffemissionen verursacht, was es zu einer außergewöhnlich umweltfreundlichen Alternative macht.
Anerkennung für Innovation
Fibes Engagement für Nachhaltigkeit und Innovation wurde vor Kurzem mit dem Manufacturing Futures 2024 Award gewürdigt, einem angesehenen Preis, der Unternehmen auszeichnet, die nachhaltige Praktiken in ihrer Branche vorantreiben. Darüber hinaus hat Fibe die Aufmerksamkeit mehrerer führender Modemarken auf sich gezogen, die diese Praktiken gerne in ihren Betrieb integrieren und auf den globalen Markt bringen möchten.
Die Anerkennung ist ein Beweis für den bahnbrechenden Ansatz von Fibe, das einen Prozess entwickelt hat, der mit globalen Nachhaltigkeitszielen im Einklang steht. Durch die Umwandlung von Abfällen in wertvolle Fasern minimiert das Unternehmen nicht nur seine Umweltauswirkungen, sondern setzt auch einen neuen Standard in der Textilindustrie. Diese Errungenschaft stärkt Fibe als eine der führenden Kräfte für eine verantwortungsvollere und nachhaltigere Mode.
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