Mexiko will künstliche Regen erzeugen: Wird das funktionieren?

Mexiko hat ehrgeizige Pläne. Man möchte Regen erzeugen, zumindest fordern dies die mexikanischen Landwirte. Die Kosten für dieses Vorhaben sind immens hoch. Forscher sind sich uneinig, ob dieses Projekt Erfolg haben wird.

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In Mexika herrscht eine große Dürre. Die Landwirte fordern, dass man durch Wolkenimpfen versuchen soll Regen zu errzeugen.

Immer wieder mit Mexiko von große Trockenheit und Dürre heimgesucht. Nun ist es wieder einmal so weit. Die Landwirte fordern die Regierung zum Handeln auf. Dabei geht es um ein Projekt, dessen Erfolg keinesfalls sicher ist. Wolken sollen geimpft werden, damit sie sich abregnen. Das ist kein neues Thema und wurde immer wieder schon getestet. Wir kennen das beispielsweise aus China. Dort wurde während der Olympiade im Sommer vor einigen Jahren versucht, Wolken vor dem Erreichen der Spielstätten bereits zum Abregnen zu bewegen. Der Regen sollte fallen, bevor er die Wettkämpfe erreicht und diese wegen Regens unterbrochen werden müssen.

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Jetzt geht es um die mexikanische Landwirtschaft. Man möchte die Wolken dazu bewegen, dass sie direkt über den trockenen Regionen ausregnen und so die Ernte der Landwirte sichern. Das Land wird von der zweitgrößten Dürre seit zehn Jahren heimgesucht, und die Landwirte fürchten um ihre Ernten und ihren Viehbestand. Daher haben sie die mexikanische Regierung gebeten, ihnen mit der Technologie des Wolkenimpfens zu helfen.

Wolkenimpfen soll bald beginnen, trotz geringer Erfolgsaussichten

Die Regierung beschloss im März dieses Vorhaben anzugehen, obwohl es unter Wissenschaftlern hochumstritten ist. Der Erfolg der Maßnahmen gilt keineswegs als sicher. Es gibt hauptsächlich "theoretische Beweise" dafür, dass Cloud Seeding die Niederschlagsmenge erhöhen kann, sagt Fernando Garcia, ein Wolkenphysiker an der Nationalen autonomen Universität von Mexiko (UMAM) in Mexiko-Stadt. Die Webseite nature.com bat die mexikanische Regierung um eine Stellungnahme zu dem Vorhaben, allerdings bekam diese keine Antwort.

Die Wirkung der Maßnahmen ist deswegen umstritten, da es bisher keinerlei eindeutige Beweise für den Erfolg des Wolkenimpfens gibt. Zwar hat man es in Experimenten tatsächlich in der Vergangenheit geschafft, dass die Wolken geregnet haben. Allerdings gibt es hierbei ein Problem: Niemand kann sagen, ob der Regen nicht ohnehin aus der Wolke gefallen wäre, auch ohne das vorherige Impfen der Wolke.

Wolkenimpfen: Was ist das?

Beim Wolkenimpfen werden bestimmte Partikel in die Wolken eingebracht, in der Regel durch ein Flugzeug. An diesen kleinen Partikeln soll sich dann die Feuchtigkeit der Wolke niederschlagen. So entstehen dann nach und nach Regentropfen. Diese fallen dann zur Erde. Über die Mengen, die so zustande kommen können, gibt es ebenfalls keinerlei Erkenntnisse. Die Forscher sind der Meinung, dass das Problem des landesweiten Wassermangels damit keinesfalls allumfassend behoben werden kann.

Sie setzen vielmehr auf den Ausbau von Entsalzungsanlagen. Wassergewinnung für die Landwirtschaft aus Meerwasser. Hier wären die enormen Investitionen, die das Wolkenimpfen hervorruft, höchstwahrscheinlich besser aufgehoben. Letzt ist der Eingriff des Menschen in die Natur immer wieder Thema der verrücktesten Verschwörungstheorien. Dabei treten dann auch Dinge wie das Thema "Chemtrails" zutage.