Was hat es in der Meteorologie mit der Luftfeuchtigkeit auf sich?
Dass die Temperatur in der Meteorologie eine wichtige Rolle spielt, ist wohl jedem bekannt. Auch die Luftfeuchtigkeit ist vielen ein Begriff. Doch was genau hat es damit auf sich und welche Rolle spielt die Luftfeuchte in der Meteorologie?
Die Feuchte ist eine wichtige Grundgröße in der Meteorologie und spielt eine große Rolle, so zum Beispiel bei der Wolkenbildung und beim Niederschlag. Die Luftfeuchtigkeit oder auch Luftfeuchte genannt, bezeichnet die in der Luft enthaltene Menge an Wasserdampf, das heißt des gasförmigen Wassers.
Der in der Luft enthaltende Anteil an Wasserdampf variiert zwischen 0,1 und 5 Prozent, ist also nicht konstant. Wie alle Gase ist Wasserdampf nicht sichtbar und sein Anteil wird stark von der Lufttemperatur beeinflusst. Wenn die Luft jedoch gesättigt ist, kondensiert der Wasserdampf und es bilden sich Tröpfchen.
Absolute und relative Luftfeuchtigkeit
Die maximale Menge hängt von der Temperatur ab. Dabei gilt: Je höher die Temperatur ist, desto mehr Wasserdampf kann die Luftmasse aufnehmen. Bei der gesättigten Luft entstehen aus den Tröpfchen Wolken, die sich in Form von Regen, Schneeregen, Schnee oder auch Hagel niederschlagen können.
Es gibt verschiedene Größen, wie man den Anteil von Wasserdampf in der Luft beschreiben kann. Man spricht dabei von den sogenannten Feuchtemaßen. Dabei wird zwischen absoluter und relativer Luftfeuchtigkeit unterschieden.
Bei der absoluten Luftfeuchtigkeit geht es um die in der Luft enthaltene Wasserdampfmenge in Gramm pro Kubikmeter Luft. Diese Menge variiert nicht in Abhängigkeit von der Temperatur. Die relative Luftfeuchtigkeit ist das bekannteste Maß und gibt in Prozent an, wie viel Wasserdampf des maximal möglichen momentan in der Luft vorhanden ist.
Der Tiefstwert liegt theoretisch bei 0 Prozent, in der Realität wird ein solch niedriger Feuchtigkeitsgehalt jedoch nie erreicht. In extrem trockener Luft kann besonders auf hohen Berggipfeln durchaus eine relative Luftfeuchte von nur 2% gemessen werden.
Umgekehrt liegt der Höchstwert bei 100 Prozent und wird erreicht, wenn die Luft mit Wasserdampf gesättigt ist. In diesem Fall kondensiert der Wasserdampf und es bildet sich Nebel, Wolken oder Tau bzw. bei negativen Temperaturen Reif. Luft kann nur eine bestimmte Menge Wasserdampf aufnehmen und diese Menge ist maßgeblich von der Temperatur abhängig. Warme Luft kann mehr Wasserdampf aufnehmen als kalte Luft.
Abhängigkeit von der Temperatur
Das bedeutet, dass die relative Luftfeuchtigkeit mit der Lufttemperatur variiert. Ein Beispiel soll dies verdeutlichen: Dieselbe bei 10 Grad Celsius völlig gesättigte Luft (100% relative Feuchte) hat bei 20 Grad eine relative Feuchte von nicht einmal 50 Prozent und ist dann also "relativ" trocken. Die absolute Feuchte ist hingegen in beiden Fällen gleich.
Die relative Luftfeuchtigkeit ist also in der Nacht, wenn die Temperaturen niedriger sind, höher als am Tag, wenn die Temperaturen höher sind. Ein weiteres Feuchtemaß ist übrigens der Taupunkt. Dieser gibt die Temperatur an, auf welche die Luft abgekühlt sein muss, damit der Wasserdampf kondensiert und die relative Luftfeuchtigkeit 100 Prozent erreicht.
Über die große Bedeutung des Taupunkts beim Wetter habe ich schon mehrere Artikel geschrieben. Er ist relevant bei wichtigen Vorhersageparametern, wie Nebel, Tiefsttemperatur, Gewitter und Schwüle und hilft sogar bei der Frage, ob Niederschlag als Schnee fällt und wenn ja, ob dieser auch liegen bleibt.