Kurios: Sahara-Staub bremst die Entwicklung von Hurrikans aus!

Die Hurrikan-Saison ist in diesem Jahr langsam angelaufen. Die Sahara-Luft mit dem ganzen Staub ist sehr trocken und zog bis nach Nordamerika. Da war nicht viel Platz für die Bildung von Hurrkans. Die Situation auf dem Atlantik ändert sich nun, deshalb sind Gonzalo und Hanna aufgetaucht.

Hurrikan und Staub
Saharastaub ist mit trockenen Luftmassen verbunden, die die Entwicklung tropischer Wirbelstürme hemmen.

Die Hurrikansaison im Nordatlantik wird voraussichtlich deutlich aktiver als normal sein. In einem Großteil des Atlantiks ist das Wasser derzeit viel wärmer als üblich. Warmes Wasser gibt einem Hurrikan erst so richtig viel Energie. Darüber hinaus sollte eine kleine Episode von 'La Niña' starke Winde über dem Atlantik schwächen, was für die Entwicklung tropischer Wirbelstürme günstig ist. Eine Umgebung mit geringer Scherung und einer Meeresoberflächentemperatur über 26 ° C ist besonders günstig, damit sich ein erster Vorläufer eines Hurrikans bilden kann. Das nennt man auch eine "tropische Depression". Daraus entsteht dann ein Hurrikan.

Starke Winde und Meeresoberflächentemperaturen sind jedoch nicht die einzigen Zutaten, die ein tropischer Zyklon zur Bildung und Intensivierung benötigt. Die Luftfeuchtigkeit der Umgebungsluft ist sehr wichtig und nicht immer ideal. Luftmassen vom Binnenland und insbesondere solche aus der Sahara, die von Passatwinden angetrieben werden, neigen dazu, die Wolkenbildung zu begrenzen und die Konvektion zu verhindern. Das ist sehr trockene Luft.

Sahara-Staub ist ein gutes Beispiel. Wo er unterwegs ist, da gibt es meist eher trockene Luftmassen. Und das is für die Bildung von Hurrikans eher kontraproduktiv, denn so ein Hurrikan mag eher feuchte Luftmassen.

Prognosen sehen zunöchst kaum starke Hurrikans

Bisher hält sich die ganze Tropensturmsaison noch sehr in Grenzen. Es gab zwar bereits 8 Stück an der Zahl. Alle waren aber nicht besonders stark und hielten auch nicht lange an. Sie lösten sich meist rasch wieder auf, bevor sie besonders groß und gefährlich werden konnten.

Seit Wochen zieht immer wieder Sahara-Staub über den Atlantik bis nach Amerika. Und damit ist dort sehr trockene Luft unterwegs. Diese trockenen Luftmassen hemmen die Bildung von Hurrikans, man kann auch sagen: Sie sind derzeit ein gutes Mittel gegen gefährliche Hurrikans. Doch das könnte sich nun ändern, denn der Sahara-Staub wird langsam immer weniger.

Die Abnahme dieser trockenen Luft beginnt bereitsWirkung zu zeigen. Aktuell sind zwei kürzlich gebildete tropische Stürme aktiv: Gonzalo und Hanna. Hanna, der achte der Saison, bildete sich erst vor wenigen Tagen im Golf von Mexiko und bedrohte die Küsten von Texas und sorgte dort für Schäden. Gonzalo hingegen kämpft gegen die noch im Zentralatlantik vorhandene trockene Luft aus der Sahara, bleibt jedoch im Gegensatz zu seinen Vorgängern in dieser Umgebung weiter aktiv und zeigt dami Ausdauer!

Tropischer Sturm Hanna
Aktuelles Bild (Infrarotkanal) von Tropcensturm Hanna im Golf von Mexiko. Sie können die neuesten Aufnahmen auch in unserer App sehen.

Doch bald könnte sich das alles ändern. Ersten Modellberechnungen zufolge könnten sich bald neue tropische Stürme im Atlantik bilden. Der Einfluss der trockenen Sahara-Luft schwindet immer mehr und das könnte der Startschuss zur Bildung neuer und starker Hurrikans sein. Im August nimmt die Hurrikan-Saison richtig an Fahrt auf. Mal sehen, ob es auch in diesem August so sein wird.