Kurios: Pflanzen reinigen den Erdboden und die Umwelt!
Bodenverschmutzung ist ein großräumiges Problem. Nutzpflanzen und Flüsse werden dabei in Mitleidenschaft gezogen. Was wäre, wenn Pflanzen bei der Reinigung des Erdbodens helfen würden?
Der Erdeboden ist eine wesentliche natürliche Ressource für den Planeten. Er nährt Pflanzen, bietet Lebensraum für Mikrofauna und Flora und ermöglicht es dem Menschen Landwirtschaft zu betreiben bzw. sich weiterzuentwickeln. "In der europäischen Wirtschaftszone und auf dem westlichen Balkan sind jedoch rund 3 Millionen Standorte potenziell verschmutzt ", so die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen.
Verschmutzte Böden, ein besorgniserregendes Gesundheitsproblem
Die verschiedenen menschlichen Aktivitäten sind die Hauptursache für Bodenverschmutzung. Durch die Verbreitung von Pflanzenschutzmitteln für Nutzpflanzen werden nicht abbaubare toxische Elemente freigesetzt. Diese können das Grundwasser verunreinigen, abfließen und Bäche oder Flüsse erreichen. Die Industrialisierung trägt ebenfalls zur Kontamination des Erdbodens bei: Bei Leckagen, Stillständen oder Unfällen an Industriestandorten werden manchmal unzählige Schadstoffe verschüttet.
Kontaminierte Böden gefährden die Ernährungssicherheit und die menschliche Gesundheit. Maria Helena Semedo, stellvertretende Generaldirektorin der FAO: "Die Bodenverschmutzung beeinflusst die Lebensmittel, das Wasser, die Luft, die wir atmen, und die Gesundheit unserer Ökosysteme."
Einige Pflanzen reinigen kontaminierten Boden
So überraschend es auch klingen mag, einige Pflanzen können richtige Hausarbeiten leisten, indem sie giftige Stoffe aufnehmen und verarbeiten! Dies wird als Phytoextraktion bezeichnet. Das Prinzip ist einfach: Einige Pflanzen haben die Eigenschaft die im Boden vorhandenen Schadstoffe zu extrahieren und zu absorbieren. Diese Pflanzen werden dann verbrannt und die Asche gesammelt. Einige dieser Pflanzen dienen zur Dekontamination von Abwasser. Sie kommen insbesondere in ökologischen Kläranlagen vor.
Um die Fähigkeit von Pflanzen zur Bodenreinigung zu untersuchen, wurden mehrere Experimente durchgeführt. Ein Beispiel ist der mit Blei verschmutzte Eglantier-Garten in Nantes. Dort wurden Pflanzen wie brauner Senf gesät. Die Ergebnisse waren erbaulich: Der Verschmutzungsgrad nahm erheblich ab und erreichte einen Wert unterhalb der Toleranzschwellen.
Im Allgemeinen haben depollutierende Pflanzen eine begrenzte Wurzelbildung. Sie können den Erdboden zwar reinigen, kommen aber nicht sonderlich weit in die Tiefe. Eine nützliche Hilfe sind sie aber allemal.