Klimakrise eskaliert: WMO-Bericht warnt vor immer heftigeren Wetter- und Klimaauswirkungen!

Die Welt befindet sich im Ausnahmezustand: Ein neuer Bericht der Weltmeteorologischen Organisation (WMO) zeigt erschreckende Rekorde bei Temperaturen, Treibhausgasen und Naturkatastrophen. Die Auswirkungen des Klimawandels sind dramatisch und eskalieren rasant.

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Der Bericht der Weltmeteorologischen Organisation (WMO) wurde am 19. März 2025 in Genf veröffentlicht und warnt vor dramatischen Klima- und Wetterauswirkungen.“

Der Klimawandel hat 2024 neue Rekorde erreicht – und die Auswirkungen sind dramatisch.

Laut dem aktuellen Bericht der Weltmeteorologischen Organisation (WMO) sind die Folgen des menschengemachten Klimawandels nun in einem Ausmaß spürbar, das über Hunderte, wenn nicht Tausende von Jahren irreversibel ist.

Temperatur-Rekord: 2024 mehr als 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau

Der Bericht zeigt, dass 2024 voraussichtlich das erste Jahr war, in dem die globale Durchschnittstemperatur mehr als 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau lag.

Mit einer Durchschnittstemperatur von 1,55 ± 0,13 °C über dem Wert von 1850-1900 war 2024 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen vor 175 Jahren.

Und der Trend setzt sich fort: Jedes der letzten zehn Jahre war das wärmste Jahr der Geschichte.

Rekord-CO₂-Werte: Treibhausgase auf höchsten Stand seit 800.000 Jahren

Besonders alarmierend sind die neuen Rekorde bei den Treibhausgasen.

Die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre erreichte 2023 mit 420 ppm (Teile pro Million) den höchsten Wert seit 800.000 Jahren.

Dies trägt erheblich zur Erderwärmung bei und ist langfristig irreversibel, da CO₂ über Generationen in der Atmosphäre verbleibt.

Ozeane erwärmen sich schneller als je zuvor: 90 % der Energie landet im Meer

Auch die Ozeane sind nicht mehr zu bremsen: Die Erwärmung der Meere erreichte 2024 einen neuen Höchststand. In den letzten acht Jahren wurde jedes Mal ein Rekordwert für den Ozeanwärmeinhalt aufgestellt.

Über 90 % der Energie, die durch Treibhausgase in das Erdklimasystem gelangt, wird von den Ozeanen gespeichert.

Die Folgen sind verheerend:

Ozeanversauerung und das Abschmelzen von Gletschern und Meereis setzen weltweit Ökosysteme und Küstengemeinden unter Druck.

Eisverlust in Arktis und Antarktis: Neue Tiefstwerte in 2024

In der Arktis und Antarktis wurden in den letzten Jahren ebenfalls neue Tiefstwerte bei den Eismengen gemessen:

  • Im Jahr 2024 verzeichnete die Arktis das siebentniedrigste Meereis-Ausmaß der letzten 46 Jahre.
  • Das minimale tägliche Meereis-Ausmaß lag bei nur 4,28 Millionen Quadratkilometern.
  • Diese Entwicklung ist Teil eines beunruhigenden Trends: Die 18 niedrigsten Meereis-Ausdehnungen in der Arktis wurden in den letzten 18 Jahren registriert.
  • Auch in der Antarktis fiel das jährliche Minimum des Meereis-Ausmaßes auf die zweitniedrigste Fläche seit Beginn der Satellitenmessungen 1979.
  • Zum dritten Jahr in Folge schrumpfte das Meereis dort auf unter 2 Millionen Quadratkilometer.

Meeresspiegel steigt rasant: Küstengemeinden weltweit bedroht

Ein weiteres alarmierendes Signal ist der Anstieg des Meeresspiegels. 2024 war der Meeresspiegel so hoch wie noch nie seit Beginn der Satellitenmessungen im Jahr 1993.

Die Geschwindigkeit des Anstiegs hat sich seit 2015 verdoppelt.

Dies führt zu schwerwiegenden Folgen für Küstengebiete weltweit, mit Überschwemmungen, Verlust von Lebensräumen und Infrastruktur.

Extremwetter 2024: Zahl der Naturkatastrophen auf Rekordhoch

Die Zahl der durch extreme Wetterereignisse verursachten Naturkatastrophen ist 2024 auf einen neuen Höchststand gestiegen. Tropische Zyklone, Überschwemmungen und Dürren haben weltweit verheerende Schäden verursacht.

Im Jahr 2024 verursachten Naturkatastrophen weltweit Schäden in Höhe von 320 Milliarden US-Dollar, nahezu doppelt so viel wie der Durchschnitt der vergangenen Jahre.

Besonders schwer getroffen wurden Länder wie Vietnam, die Philippinen und die USA. Allein in den USA führten die Hurrikane Helene und Milton zu wirtschaftlichen Verlusten in Milliardenhöhe und forderten hunderte Todesopfer.

RegionGesamtschäden (US-Dollar)Versicherte Schäden (US-Dollar)Bemerkungen
Nordamerika190 Milliarden94 MilliardenSchäden durch Hurrikane "Helene" und "Milton" sowie Tornados
Europa31 Milliarden14 MilliardenÜberschwemmungen in Valencia verursachten über 4 Milliarden US-Dollar Schaden
Südostasien--Keine spezifischen Zahlen für Schäden aus Südostasien in diesem Artikel
Deutschland-4,5 Milliarden Euro (versichert)Schäden durch Wetterextreme in Deutschland (z. B. Sturm, Hagel, Überschwemmung)

Frühwarnsysteme dringend notwendig: Nur die Hälfte der Länder vorbereitet

Der Bericht fordert daher dringende Maßnahmen. Frühwarnsysteme und Klimadienste müssen weltweit ausgebaut werden, um der Bedrohung durch den Klimawandel zu begegnen.

Doch derzeit haben nur die Hälfte aller Länder ausreichend Schutzsysteme – eine Zahl, die schnell steigen muss.

Quellenhinweis

World Meteorological Organization (WMO), „WMO Report Documents Spiralling Weather and Climate Impacts“, 19. März 2025.
Deutsche Wirtschaftsnachrichten, "Naturkatastrophen 2024: Versicherer stellt Rekordzahl für Schäden vor", 11. Januar 2025.