Beendet die Kernfusion den Klimanotstand?
Sparc ist der Name eines Kernfusionsreaktors, der an den Namen des Reaktors aus der Iron-Man-Saga des Marvel-Universums erinnert. Keine Science-Fiction: die jüngsten Studien zu diesem Thema sind vielversprechend, was die Fähigkeit zur Stromerzeugung bis zum Ende des Jahrzehnts angeht.
Das Ziel des neuen US-Präsidenten Joe Biden: Bis 2035 sollen die Treibhausgasemissionen des Stromsektors eliminiert werden. Ein ehrgeiziges Projekt, das auf der Steigerung der Produktion von Wind- und Sonnenenergie basiert und nun auch auf dem Prinzip der Kernfusion. Ein entsprechender Kernfusionsreaktor wäre in der Lage, mehr Energie zu erzeugen als er verbraucht.
Sparc, ein kompakter, preiswerter und sauberer Reaktor
In aktuellen Artikeln sagen die MIT-Forscher, dass der Kernfusionsreaktor funktionieren sollte. Als Hoffnungsträger zur Abmilderung der Klimakrise ist diese Energiequelle sauber und unerschöpflich. Der Reaktor befindet sich noch in der Planungsphase, aber die Wissenschaftler hoffen, dass er bis 2030 mit der Stromproduktion beginnen kann. Ihre Hauptmotivation: den Energiebedarf in einer sich erwärmenden Welt zu decken.
"Die Fusion scheint eine der möglichen Lösungen zu sein, um uns aus der drohenden Klimakatastrophe herauszuholen", sagt Martin Greenwald, einer der Forscher. Im Gegensatz zu Kernspaltungsreaktoren entstehen bei der Fusion keine Treibhausgase oder Kohlenstoff. Darüber hinaus sind Wasserstoffisotope, die sein Brennstoff sind, reichlich vorhanden und erneuerbar. Ein ehrgeiziges Projekt, denn die Nutzung dieser Form der Kernenergie ist besonders schwierig.
Amerikanische Forscher mussten einen Tokawak entwickeln, einen Plasmareaktor - mehrere hundert Millionen Grad heiß! Dieser ist von einem starken Magnetfeld durchzogen. Dieser "Sparc" genannte Tokawak ist kompakt, skalierbar, effizient und kostengünstig. Theoretisch sollte das Sparc-Gerät funktionieren. Der nächste Schritt ist der Bau des Reaktors, gefolgt von einer Pilotanlage, die Strom aus dem Netz produzieren soll.
Atomkraft als Lösung der Klimaprobleme?
Weit weniger leistungsfähig als die Kernfusion, sind Wind, Sonne und andere erneuerbare Energien effizienter und kostengünstiger geworden. Die Kernfusion ist nicht dazu da, diese Energien zu ersetzen, sondern sie zu ergänzen, so Bob Mumgaard, Geschäftsführer von Commonwealth Fusion: "Es gibt Dinge, die allein mit erneuerbaren Energien schwierig zu bewerkstelligen sein werden, Dinge im industriellen Maßstab, wie die Energieversorgung von Großstädten oder die Produktion. Da kann die Fusion ins Spiel kommen."
Doch für Umweltschützer ist die Atomkraft nicht die richtige Lösung für den Klimawandel, denn nicht nur der Stromsektor produziert Treibhausgase. In Frankreich zum Beispiel ist es der Verkehrssektor, der am meisten verschmutzt (29 % der Treibhausgasemissionen im Jahr 2017), gefolgt von der Landwirtschaft (20 % im Jahr 2017). Anti-Atomkraft-Aktivisten bevorzugen erneuerbare Energien. Sie sind sicher, sauber und wettbewerbsfähig!