Indonesien will Jakarta verlegen: Die Stadt versinkt derzeit im Meer!
Die Stadt Jakarta liegt bereits 40 % unter dem Meeresspiegel, und diese Zahl könnte bis 2050 auf 95 % ansteigen. Die Pläne für die neue Stadt, "Nusantara", haben bereits begonnen, und die Kontroverse ist latent vorhanden.
Das indonesische Parlament hat einen Gesetzentwurf gebilligt, der die Verlegung der Hauptstadt Jakarta in eine völlig neue Stadt auf der Insel Borneo vorsieht, die 1.300 km von der derzeitigen Hauptstadt entfernt liegt.
Die Entscheidung, die erstmals 2019 bekannt gegeben wurde, ist eine Reaktion auf die zahlreichen Herausforderungen, mit denen Jakarta konfrontiert ist, darunter Umweltverschmutzung, Verkehrsstaus und der Anstieg des Meerwassers.
Infolge der übermäßigen Grundwasserentnahme, der raschen Verstädterung und des steigenden Meeresspiegels liegt Jakarta 40 % unter dem Meeresspiegel und sinkt durchschnittlich 7,5 Zentimeter pro Jahr.
Nunsantara: eine Pioniermetropole bei der Entwicklung grüner Energien
Präsident Joko Widodo war derjenige, der die Alternative vorschlug, das Verwaltungszentrum des Landes in eine neue grüne Metropole zu verlegen, die den Namen Nunsantara erhalten sollte, was auf Altjavanisch "Inselgruppe" bedeutet.
Nach einem Bericht von El País werden die Arbeiten mitten im Dschungel durchgeführt, genauer gesagt im Dschungel von Kalimantan auf Borneo, einer Insel, die sich Indonesien mit Malaysia und Brunei teilt. Wenn die Arbeiten zügig vorangehen, könnte die erste Bauphase bis Ende 2024, dem Ende der Amtszeit des Präsidenten, eingeweiht werden.
Die neue Hauptstadt hat eine Fläche von 2 600 Quadratkilometern, eine Fläche ähnlich der von Tokio und viermal größer als die von Madrid. Den Prognosen der Regierung zufolge wird "Nusantara" eine futuristische und umweltfreundliche Stadt sein, die eine Vorreiterrolle bei der Entwicklung grüner Energie spielen will.
Doch das Projekt ist nicht unumstritten. Laut France24 empört das 33-Milliarden-Euro-Großprojekt die Bewohner der umliegenden Städte, da einige von ihnen vertrieben werden müssten, um Platz für die künftige Hauptstadt und ihre für 2036 erwarteten zwei Millionen Einwohner zu schaffen. Auch bei Umweltschützern löst das Projekt Bedenken aus. Das Ökosystem auf der Insel Borneo ist bereits durch den intensiven Anbau von Ölpalmen geschwächt, und viele endemische Arten könnten bedroht sein.
Schwarze Zukunft für die Stadt Jakarta
Verschiedene Studien sind zu dem Schluss gekommen, dass Nord-Jakarta aufgrund seiner Nähe zur Javasee der am stärksten betroffene Stadtteil ist. Experten zufolge sinkt dieses Gebiet jedes Jahr um bis zu 25 Zentimeter ab. In diesem Teil der Stadt verdanken die Einwohner ihr Überleben einzig und allein einer fünf Meter hohen Mauer, die sich entlang der Küste schlängelt und die einzige Mauer ist, die die Stadt vor dem Meer schützt.
In West-Jakarta beträgt die Senkung 15 Zentimeter pro Jahr, während sie im östlichen Teil durchschnittlich 10 Zentimeter beträgt. In Süd-Jakarta, dem höchsten Punkt der Entwicklung, sinken die Gebäude um 1 Zentimeter pro Jahr.
Nach Berichten von billiken.lat muss die Stadt zusätzlich zu den Senkungen mit gigantischen Überschwemmungen fertig werden, die zum Teil durch einen jährlichen Anstieg der Flut um 5 Zentimeter verursacht werden.
Experten zufolge könnte die derzeitige Hauptstadt Indonesiens, in der derzeit mehr als 10 Millionen Menschen leben, bis 2050 zu 95 % unter Wasser stehen.