Ist Künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz willkommen? Das denken die Mitarbeiter wirklich

Künstliche Intelligenz gewinnt zunehmend an Bedeutung am Arbeitsplatz, doch wie nehmen Mitarbeiter diese Technologie wahr? Ist sie eine hilfreiche Unterstützung oder verursacht sie mehr Stress und Überforderung?

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KI-Assistenten sind oft Segen, können aber auch als Fluch empfunden werden.

Die zunehmende Integration Künstlicher Intelligenz (KI) in die Arbeitswelt ist ein Thema, das sowohl Hoffnungen als auch Bedenken aufwirft. KI-Assistenten, die darauf ausgelegt sind, die Produktivität zu steigern, das Wohlbefinden der Mitarbeiter zu fördern und monotone Aufgaben zu übernehmen, gewinnen zunehmend an Bedeutung. Doch wie stehen die Mitarbeiter tatsächlich zu dieser Technologie, die zunehmend ihren Arbeitsalltag prägt?

KI im Arbeitsumfeld: Verbreitung und Anwendung

Laut aktuellen Studien und empirischen Untersuchungen ist der Einsatz von KI-Tools, wie Microsoft Viva Insights oder OpenAIs ChatGPT, in vielen Arbeitsbereichen weit verbreitet.

Knapp 75 % der Wissensarbeiter weltweit nutzen mittlerweile solche KI-Systeme, die ihnen dabei helfen, Aufgaben zu priorisieren, E-Mails zu verfassen und sogar ihre Stimmung oder Stresslevel zu überwachen.

Der Einsatz dieser Tools verspricht eine erhebliche Steigerung der Effizienz und eine verbesserte Work-Life-Balance, indem sie den Arbeitern ermöglichen, ihre täglichen Arbeitsgewohnheiten zu regulieren. Die Idee dahinter ist verlockend: KI als persönlicher Assistent, der das Arbeitsverhalten optimiert und gleichzeitig für das Wohlbefinden sorgt.

Positive Auswirkungen: Effizienzsteigerung und bessere Work-Life-Balance

Die positiven Effekte von KI im Arbeitsumfeld sind unbestreitbar. Viele Arbeitnehmer berichten, dass KI-Assistenten ihnen helfen, ihre Aufgaben besser zu organisieren und ihre Zeit effizienter zu nutzen. Besonders hervorzuheben ist, dass die KI oft als „Selbstmonitoring-Tool“ fungiert, das den Arbeitern hilft, Muster in ihren Arbeitsgewohnheiten zu erkennen und diese zu reflektieren.

In der Praxis bedeutet dies, dass Mitarbeiter durch die Nutzung von KI mehr Kontrolle über ihren Arbeitsalltag gewinnen und ihre Produktivität steigern können.

Zudem fördern manche KI-Systeme das Wohlbefinden, indem sie beispielsweise Atemübungen vorschlagen oder die Nutzer an regelmäßige Pausen erinnern, um nicht nur die Arbeit, sondern auch die Selbstfürsorge zu priorisieren.

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Persönliche Daten der Mitarbeiter können zur Stimmungs- oder Verhaltensüberwachung missbraucht werden.

Herausforderungen und Bedenken: Digitale Überflutung und Datenschutz

Doch trotz dieser potenziellen Vorteile zeigt sich in den Untersuchungen auch eine Kehrseite. Der Einsatz von KI führt bei vielen Arbeitnehmern zu einer erhöhten Belastung und einer spürbaren digitalen Überflutung.

Die ständige Interaktion mit den KI-Systemen wird oftmals als zusätzliche Aufgabe wahrgenommen, die mehr Zeit in Anspruch nimmt, als sie einspart.

Zudem gibt es Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der Nutzung persönlicher Daten durch diese Tools. Die Sorge, dass die gesammelten Daten zur Stimmungs- oder Verhaltensüberwachung missbraucht werden könnten, bleibt ein umstrittenes Thema.

Erfolgreiche Integration erfordert Transparenz und Anpassungsfähigkeit

Die Studie zeigt somit, dass Künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz Potenzial hat, jedoch nur dann wirklich von den Mitarbeitenden akzeptiert wird, wenn sie als unterstützend und anpassungsfähig wahrgenommen wird.

Transparenz, Datenschutz und die Möglichkeit, die Daten zu kontrollieren, sind entscheidend, um Vertrauen zu schaffen und die langfristige Integration dieser Technologie zu ermöglichen.

Quelle

Ekandjo, Talitakuum. Human-AI Interaction in Regulating Productivity and Wellbeing, Dissertation, 11. März 2024.