Ist es möglich, Landminen mit Hilfe von Lasertechnik aufzuspüren? Das sagen Forscher von der Universität Mississippi

Tausende Landminen sind weltweit vergraben und gefährden Menschenleben. Neue Lasertechnologien aus den USA könnten bald die gefährliche Arbeit der Minenräumung revolutionieren – und das sicherer und schneller als je zuvor.

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Eine neue Technik nutzt Laser um gefährliche Landminen ausfindig und unschädlich zu machen.


Rund 110 Millionen Landminen sind derzeit in über 70 Ländern vergraben, was für Millionen Menschen täglich ein tödliches Risiko darstellt. Der Aufwand für die Suche und Entschärfung ist dabei enorm, nicht zuletzt, weil Minen mit einfachen Metalldetektoren oft schwer oder gar nicht auffindbar sind, besonders wenn sie aus Plastik bestehen.

Schnelle Erkennung durch Laserstrahlen

Der Forscher Vyacheslav Aranchuk vom National Center for Physical Acoustics an der University of Mississippi hat nun eine Lösung parat: eine neue Laservibrationstechnologie, die Landminen auch aus größeren Entfernungen sichtbar machen kann. Die Technologie wurde kürzlich auf einem Fachkongress in Japan vorgestellt und verspricht eine enorme Zeitersparnis.

Die Methode ist so einfach wie effektiv. Der Laser wirft über ein Array von 34 mal 23 Strahlen ein feines Vibrationsmuster auf den Boden. Dabei ist es möglich, winzige Unterschiede in der Schwingung des Bodens festzustellen. Vergrabene Minen vibrieren durch das Laserlicht anders als der umgebende Boden und erscheinen als auffällige rote Flecken auf dem Bildschirm. So lässt sich selbst kleinste Plastiksprengsätze sicher aufspüren.

Ein Plus an Sicherheit für Minenräumkommandos

Neben der schnellen Erkennung liegt ein weiterer Vorteil in der Sicherheit. Dank des Lasers kann der Boden aus sicherer Entfernung untersucht werden – ein großer Vorteil für Einsatzkräfte, die bisher mit Handgeräten und Metallsonden gefährlich nahe an mögliche Minenfelder heranmüssen. Da die Technik an einem Fahrzeug montiert werden kann, lässt sich die Erkundung sogar während der Fahrt durchführen.

Die bisherige Methode mit Metalldetektoren kann problematisch sein, da sie auch auf kleine Metallteile anschlägt, die oft keine Minen sind und so wertvolle Zeit und Ressourcen kosten. Mit der neuen Lasertechnologie lassen sich Fehlalarme minimieren, wodurch das Risiko für die Einsatzkräfte weiter gesenkt wird.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten für die Zukunft

Die Technologie namens LAMBDIS (Laser Multi-Beam Differential Interferometric Sensor) wurde ursprünglich für die militärische und humanitäre Minendetektion entwickelt. Doch Aranchuk und sein Team sind überzeugt, dass das Verfahren weit darüber hinaus nützlich sein könnte. Mögliche Einsatzfelder reichen von der Untersuchung von Brücken und Bauten bis hin zu Inspektionen in der Luft- und Raumfahrt und sogar im medizinischen Bereich.

LAMBDIS wird aktuell noch weiterentwickelt, um auch in unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten und für andere vergrabene Objekte einsatzfähig zu sein. Das Projekt wird dabei vom Office of Naval Research der US-Marine unterstützt, das großes Potenzial in der neuen Lasertechnologie sieht.

Ein Hoffnungsschimmer für die Menschheit

Angesichts der Tatsache, dass noch immer Millionen Menschen mit dem Risiko von Landminen leben müssen, könnte diese Entwicklung eine Revolution in der Minenräumung darstellen und zahllose Leben retten. Die Forscher sehen daher hoffnungsvoll in die Zukunft und erwarten, dass LAMBDIS bald weltweit im Einsatz ist – ein Fortschritt, der vielleicht schon bald die Welt ein kleines Stück sicherer machen könnte.

Quellenhinweis:

https://www.sciencedaily.com/releases/2024/11/241101124009.htm