Isst du zu viel Käse? Ein Harvard-Professor erklärt alles, was du über die gesundheitlichen Auswirkungen wissen musst

Käse ist lecker, aber wie gesund ist er wirklich? Ein Blick auf die Fakten zeigt, warum wir vielleicht doch besser weniger Käse essen sollten.

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Isst Du gerne Käse? Dann haben wir ein paar wichtige Infos für Dich.



Ob als cremiger Mozzarella auf der Pizza, würziger Cheddar im Burger oder feiner Parmesan über der Pasta – Käse ist aus unserer Küche kaum wegzudenken. Und die Zahlen sprechen Bände: Laut USDA (Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten) essen Amerikaner im Schnitt über 18 Kilo Käse pro Jahr. Das ist fast doppelt so viel wie noch 1975! Doch was bedeutet dieser Trend für unsere Gesundheit? Ernährungswissenschaftler sind sich uneinig, denn Käse hat durchaus Nährstoffe, aber auch einige Schattenseiten.

Ein Hauptproblem ist die Menge, die wir täglich essen. Heutzutage ist es fast Standard, Käse in großen Portionen auf Sandwiches oder in Salaten zu verwenden. Das ist zwar lecker, aber nicht immer die gesündeste Wahl. Experten empfehlen maximal eine Portion Milchprodukte pro Tag – und die könnte durchaus besser aus Joghurt bestehen, der einige Vorteile für die Darmflora mit sich bringt. Also: Käse ja, aber mit Maß und Ziel.

Das Käse-Dilemma

Käse enthält nämlich auch jede Menge gesättigte Fette. Diese stehen im Verdacht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu fördern, wenn sie im Übermaß konsumiert werden. Dennoch hat das USDA den Käseverbrauch über die letzten Jahrzehnte stark gefördert, obwohl die eigenen Gesundheitsrichtlinien zur Reduktion von gesättigten Fetten aufrufen. Ein Widerspruch, der zeigt, dass der Käsemarkt nicht nur von Gesundheitsfragen, sondern auch von wirtschaftlichen Interessen beeinflusst wird.

Käse enthält viele Kalorien und gesättigte Fette, die bei übermäßigem Verzehr zur Gewichtszunahme beitragen können. Besonders bei Sorten mit hohem Fettgehalt sollte man vorsichtig sein. Allerdings liefert Käse auch wichtige Nährstoffe wie Kalzium. Die Menge macht’s: In Maßen genossen, ist Käse kein Dickmacher, in Übermaß jedoch schon.

Die Käsevielfalt wächst

Früher war Cheddar der Klassiker auf jedem Esstisch, doch heute haben wir eine größere Vielfalt: von mildem Brie bis hin zu kräftigem Gorgonzola. Gesünder ist die eine Sorte aber nicht unbedingt im Vergleich zur anderen. Die Unterschiede im Nährwert sind oft auf den Wassergehalt zurückzuführen. Frische Sorten wie Hüttenkäse enthalten mehr Laktose, während gereifte Hartkäse diese beim Reifungsprozess verlieren. Am Ende zählt, wie viel man davon isst, und nicht nur, welche Sorte.

Käse und Klimawandel

Doch es gibt noch eine andere, weniger beachtete Seite der Käseproduktion: den Klimawandel. Die Milchproduktion hat einen erheblichen Einfluss auf Treibhausgasemissionen und Landnutzung. Eine Studie der EAT-Lancet-Kommission warnt: Würden wir weltweit mehr Milchprodukte konsumieren, könnten die Klimaziele in weite Ferne rücken. Fazit: Käse ist lecker und hat durchaus Nährstoffe, aber für Gesundheit und Umwelt sollten wir den Konsum lieber im Zaum halten.