Funktionelle Schokolade: Von Präbiotika bis Antioxidantien – die Zukunft der Schokoladenproduktion

Schokolade ist längst nicht mehr nur ein süßer Genuss, sondern entwickelt sich immer mehr zu einem funktionellen Lebensmittel. Dank innovativer Zusätze wie Prä- und Probiotika, pflanzlichen Proteinen und Antioxidantien fördert sie heute zunehmend die Gesundheit.

Schokolade mit funktionellen Eigenschaften
Schokolade wird immer öfter auch mit funktionellen Eigenschaften kreiert. Bild: Pixabay

Der Schokoladenkonsum nimmt weltweit zu, und zwar unabhängig von Alter oder sozialem Hintergrund. Ursprünglich von den Maya und Azteken als Getränk und Heilmittel genutzt, wurde Kakao bereits im Europa des 16. Jahrhunderts zu einem beliebten Genussmittel. Heute ist Schokolade nicht nur wegen ihres Geschmacks begehrt, sondern auch aufgrund ihrer potenziell gesundheitsfördernden Eigenschaften.

Die Lebensmittelindustrie entwickelt Schokolade dabei zunehmend als funktionelles Lebensmittel, das den Konsumenten sowohl Genuss als auch gesundheitliche Vorteile bietet. Ein Hauptaugenmerk liegt dabei auf den antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften des Kakaos, die nachweislich zur Vorbeugung und Behandlung verschiedener Krankheiten beitragen.

Wissenschaftler haben nun alle innovativen Ansätze in der Schokoladenproduktion zusammengetragen und ausgewertet. Eine Studie, die in der Zeitschrift International Journal of Food Science & Technology erschienen ist, trägt die aktuellen Trends der Schokoladenproduktion zusammen und zeigt zudem, welche Schokoladensorten bei welchen Krankheiten besonders gut wirken.

Dunkle Schokolade als Favorit bei Herzkrankheiten

Besonders dunkle Schokolade, die einen hohen Kakaoanteil von über 70 % aufweist, ist reich an Flavonoiden, die als natürliche Antioxidantien die Herz-Kreislauf-Gesundheit fördern, die kognitiven Funktionen verbessern und sich positiv auf die Stimmung auswirken.

Für Erwachsene kann der Verzehr von etwa 20–30 g dunkler Schokolade pro Tag als Teil einer ausgewogenen Ernährung angesehen werden.

Der regelmäßige Verzehr von moderaten Mengen dunkler Schokolade kann zudem das Risiko für Herzkrankheiten und Schlaganfälle senken. Außerdem hilft sie bei der Muskelregeneration und der Reduzierung von oxidativem Stress – ein Aspekt, der besonders für sportlich aktive Menschen von Bedeutung ist.

Präbiotika und Probiotika in der Schokoladenherstellung

Auch die Darmgesundheit kann von bestimmten Inhaltsstoffen in Schokolade profitieren, indem beispielsweise Präbiotika und Probiotika in der Schokoladenherstellung eingesetzt werden. Die bioaktiven Substanzen fördern das Wachstum nützlicher Bakterien im Darm und unterstützen dadurch die Darmflora.

Präbiotika und Probiotika können als vielversprechender Ansatz zur Verbesserung des Nährwertprofils von Schokolade und zur Erweiterung des Marktes für funktionelle Lebensmittel angesehen werden.

Präbiotika wie etwa Inulin und Fructooligosaccharide (FOS) verbessern die Verdauung und stärken das Immunsystem. Probiotische Schokolade, die lebende Mikroorganismen enthält, bietet darüber hinaus den Vorteil, dass sie das mikrobielle Gleichgewicht im Körper unterstützt, so die Studie. Schokolade eignet sich dabei ideal als Trägersystem, indem sie das Überleben der Mikroorganismen während des Verzehrs schützt.

Vegane Schokolade und A2-Milch

Die Studie stellt ebenfalls fest, dass die Nachfrage nach pflanzlichen und proteinreichen Lebensmitteln auch in der Schokoladenproduktion zunimmt. So wird heute vermehrt Schokolade mit pflanzlichen Proteinen, wie etwa Soja oder Mandelmilch, angereichert. Solche veganen Alternativen bedienen die Verbrauchertrends hin zur pflanzenbasierten Ernährungsweise.

Arten funktioneller Schokolade
Diverse Arten funktioneller Schokolade. Bild: Sarıtaş et al., 2024

Insbesondere vegane Schokoladenprodukte bieten durch ihre Zutatenvielfalt nicht nur gesundheitliche Vorteile, sondern tragen insgesamt zu einer nachhaltigeren Produktion bei. Der Einsatz pflanzlicher Proteine sorgt zudem für eine längere Haltbarkeit der Schokolade und fördert durch ihren hohen Antioxidantiengehalt generell die Gesundheit.

Neben den pflanzlichen Alternativen gewinnt auch A2-Milch in der Schokoladenherstellung an Bedeutung. A2-Milch enthält weniger problematische Proteine als herkömmliche A1-Milch und gilt als leichter verdaulich. Dadurch wird Schokolade auch für Menschen mit Milchempfindlichkeiten und Verdauungsbeschwerden verträglicher.

Hersteller setzen also zunehmend auf die Integration von gesundheitlich wertvollen Inhaltsstoffen, um den Konsumenten eine breite Palette an Vorteilen zu bieten – von der Verbesserung der Herzgesundheit über die Unterstützung des Immunsystems bis hin zur Förderung der Darmgesundheit.

Mit den Fortschritten in der Lebensmitteltechnologie wird Schokolade immer mehr zu einem Genussmittel für gesundheitsbewusste Menschen, die auf eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung achten. Die Zukunft der Schokoladenindustrie verspricht eine Reihe von Innovationen, die Geschmack und Gesundheit zusammenbringen.

Quelle:


Sarıtaş, S., Duman, H., Pekdemir, B., Rocha, J. M., Oz, F., & Karav, S. (2024): Functional chocolate: exploring advances in production and health benefits. International Journal of Food Science & Technology, 59(8), 5303–5325. https://ifst.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/ijfs.17312