Forscher entdecken eine natürliche Verbindung, die das Gedächtnis mithilfe von Vitamin B6 verbessert

Forscher der Universität Würzburg (UW) haben einen Weg gefunden, die Vitamin-B6-Konzentration zu erhöhen, indem sie ein B6-abbauendes Enzym mithilfe eines natürlich gewonnenen Hemmstoffs unterdrücken. Dies könnte in Zukunft zu einer Verbesserung der Behandlungspläne für Menschen mit schweren psychischen Störungen führen.

Vitamin B6

Wie der Name schon sagt, gehört Vitamin B6 zur Gruppe der B-Vitamine und ist wichtig für die Hormonsynthese, die Hormonregulation und den Glukosestoffwechsel. Vitamin B6 spielt eine Rolle bei der Synthese von zwei wichtigen „Glückshormonen“, Serotonin und Dopamin. Ersteres reguliert die Stimmung und unterstützt die Gehirnfunktion, während Letzteres eine Belohnungsreaktion im Gehirn auf äußere Reize auslöst und so Motivation und Gedächtnis fördert.

Vitamin B6 fördert das neurologische Wohlergehen, indem es die Bildung von GABA unterstützt, das die Überstimulation von Neuronen dämpft, Stress reduziert sowie Konzentration und Gedächtnis verbessert. Es reguliert auch den Homocysteinspiegel, was das Risiko einer kognitiven Degeneration verringern kann. Vitamin B6 ist auch an der Umwandlung von Glykogen in Glukose beteiligt, dem Hauptenergiespeicher des Gehirns.

Frühere und aktuelle Forschungsergebnisse

In früheren Experimenten haben die Forscher Mäuse als Modellorganismus verwendet, um die Auswirkungen der Ausschaltung des Vitamin-B6-abbauenden Enzyms Pyridoxalphosphatase zu untersuchen. Dabei beobachteten sie eine Verbesserung der Gedächtnisleistung und des räumlichen Lernens.

In einer Pressemitteilung der UW identifizierte das Forschungsteam „eine natürliche Substanz, welche die Pyridoxalphosphatase hemmen und so den Abbau von Vitamin B6 verlangsamen kann”. Tatsächlich konnte die Arbeitsgruppe den Vitamin-B6-Spiegel in Nervenzellen, die an Lern- und Gedächtnisprozessen beteiligt sind, erhöhen. Der Name dieser natürlichen Substanz lautet 7,8-Dihydroxyflavon.

7,8-Dihydroxyflavon wurde bereits in verschiedenen Forschungsstudien als organische Verbindung beschrieben, die in der Lage ist, die Wahrnehmung und das Erinnerungsvermögen in experimentellen Modellen für psychische Erkrankungen zu verbessern. Diese Substanz wirkt ähnlich wie der Brain-Derived Neurotrophic Factor (BDNF), der für die Erhaltung der Gesundheit des Gehirns, der Wahrnehmung und der neuronalen Plastizität unerlässlich ist.

Nachdem nun die Funktion von 7,8-Dihydroxyflavon als Pyridoxalphosphatase-Hemmer identifiziert wurde, liegen neue Informationen über die Prozesse vor, die seiner Wirksamkeit zugrunde liegen. 7,8-Dihydroxyflavon kann die Neurotransmitterwerte und -funktionen beeinflussen, indem es dieses Enzym blockiert, was ein besseres Verständnis dafür ermöglicht, wie es zur Linderung der Symptome psychischer Erkrankungen beiträgt.

Quelle:

Weitere Informationen finden Sie in den Forschungsergebnissen in eLife.