Feinstaubschleuder Kaminöfen! Holzverbrennung ist eine Katastrophe für die Gesundheit!
Das Verbrennen von Holz, wie in Kaminöfen, stellt ein enormes Gesundheitsrisiko dar. Für den Menschen ist dabei der entstehende Feinstaub das größte Risiko. Holzrauch enthält sogar ähnliche Substanzen wie im Zigarettenrauch, die krebserregend sind.
Dass Heizen mit Holz alles andere als "gut für das Klima" ist, habe ich schon in früheren Artikeln dargelegt. Beim Verfeuern von Holz gelangt das gespeicherte CO2 sofort wieder zurück in die Atmosphäre. Da Bäume CO2 in Form von Kohlenstoffverbindungen für lange Zeit binden können, sind Wälder eine sogenannte Senke für Emissionen.
Dicke Luft auch auf dem Land
Mittlerweile gibt es über 11 Millionen Kamin- und Kachelöfen in Deutschland. Das hat nicht nur Folgen für den Wald und das Klima, sondern auch für die Gesundheit. Statt gesunder Landluft in den Mittelgebirgen und in den Alpen herrscht auch hier besonders im Winterhalbjahr häufig dicke Luft über den Ortschaften.
Das Problem ist, dass bei der Verbrennung von Holz große Mengen an Feinstaub entstehen. Belastet ist übrigens nicht nur die Außenluft durch den Qualm aus den Schornsteinen, sondern auch die Innenräume in den Häusern mit Kamin!
In einem Gastbeitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) schreibt Professor Achim Dittler vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) zu den Emissionen: "Bei der Verbrennung von Holz entstehen Rauchgase, die neben Wasserdampf und Kohlendioxid auch Schadgase und Partikeln unterschiedlicher Zusammensetzungen und Konzentrationen enthalten. Die mit dem Rauchgas aus dem Schornstein ausgestoßenen Partikeln liegen überwiegend als „Feinstaub“ vor. Bei „Feinstaub“ sind Zusammensetzung, Größe und Konzentration der Partikeln entscheidend. Je kleiner die Partikeln, desto tiefer dringen sie in den Körper ein."
Holzrauch aus Kaminöfen enthält ähnliche Substanzen wie Zigarettenrauch, die krebserregend sind. Die Folgen für die Gesundheit sind ein erhöhtes Risiko für Asthma, Infektionen der Atemwege, Herz-, Kreislauferkrankungen, Krebs, Diabetes und auch Demenz.
Die Holzverbrennung in Kleinfeuerungsanlagen in privaten Haushalten trägt mittlerweile laut dem Umweltbundesamt mehr zur Feinstaubbelastung (pm2,5) bei als die gesamten Emissionen aus dem Straßenverkehr. Die ultrafeinen Partikel sind für die Gesundheit besonders relevant, weil sie sehr tief in den Körper eindringen.
Bei der Holzverbrennung in Kaminöfen entstehen außerdem große Mengen an Ruß. Überhaupt ist diese Form der Energiegewinnung nicht sehr effizient und so entsteht sogar mehr klimaschädliches Kohlendioxid als bei der Verbrennung von Kohle, Öl oder Gas. Trotzdem wird Holz als erneuerbare Energiequelle gefördert!
Viel sinnvoller wäre es, Wälder als Kohlenstoffspeicher und zum Schutz der Natur und Artenvielfalt zu erhalten. Wenn Holz genutzt werden sollte, dann nur als wertvoller Rohstoff in langlebigen Produkten wie Möbel.
Dicke Luft durch Grill-Restaurants
Schädliche Emissionen entstehen aber auch beim Verbrennen von Holzkohle in Grill-Restaurants. Im Kölner Eigelsteinviertel beispielsweise kommt es regelmäßig zu den Hauptbesuchszeiten der Gastronomie zu hohen Feinstaub- und Geruchsemissionen.
Der Kölner Kinderarzt Christian Döring hat sich intensiv mit der Problematik beschäftigt und sagt gegenüber dem Westdeutschen Rundfunk (WDR): "An den Feinstaubpartikeln hängen Stoffe, die bei der Verbrennung auf dem Grill entstehen. Darunter sind einige Stoffe, die im Verdacht stehen, Krebs zu erregen. Bei anderen Stoffen, wie Benzol, wissen wir sicher, dass sie krebserregend sind".
Die Stadt Köln hält die Daten für nicht aussagekräftig und lässt die betroffenen Anwohner schon seit Jahren "im Regen stehen". Jetzt will sie mit einem zweiten Gutachten überprüfen, ob die mittlerweile eingebauten Filteranlagen in den Restaurants die Luftbelastung reduziert haben.