Feenlaterne: seltsame neue Pflanzenart entdeckt, die keine Photosynthese betreibt
In Japan wurde eine neue Art von Feenlaterne entdeckt, eine Pflanze, die keine Blätter hat und keine Photosynthese betreibt. Sie ernährt sich von Pilzen im Boden und hat ein glasähnliches Aussehen.
Der Name "Märchenlaterne" kommt von ihrem Aussehen: Sie sieht aus wie eine kleine Laterne. Obwohl sie keine Blätter hat und keine Photosynthese betreibt, ist sie eine Pflanze; sie erhält ihre Energie von anderen Organismen an den feuchten Stellen im Boden, wo sie lebt. Man findet sie in tropischen, subtropischen und gemäßigten Regionen.
Diese seltene Pflanze aus der Familie der Thismiaceae und der Gattung Thismia ist sehr klein und ernährt sich von organischen Stoffen im Boden, die von Pilzen abgebaut werden, die sich in ihren Wurzeln einnisten. Sie sind unter abgefallenen Blättern versteckt und bilden nur kurzzeitig Blüten an der Oberfläche, die an Glas erinnern.
Weltweit gibt es mehr als 90 Arten dieser Pflanze, aber sie ist immer noch selten. Jetzt wurde in einer kürzlich im Journal of Plant Research veröffentlichten Arbeit die Entdeckung einer neuen Art und Gattung dieser Pflanze in Japan bekannt.
Neue Art in Japan gefunden
Durch morphologische und phylogenetische Beobachtungen kamen die Forscher zu dem Schluss, dass es sich bei der gefundenen Pflanze um eine neue Art handelt, die sich von Thismiaund damit auch von der Gattung her unterscheidet. Die Art erhielt den Namen Relictithismia kimotsukiensis, was mit "Kimotsuki Relic" übersetzt werden kann, in Anlehnung an die japanische Stadt, in der der Fund gemacht wurde.
Die Forscher glauben, dass sich die Pflanze wahrscheinlich in einem frühen Stadium ihrer Entwicklung von der gesamten Familie der Thismiaceae abgespalten hat und sogar Merkmale beibehält, die der Gruppe gemeinsam sind, aber in der Gattung Thismia verloren gegangen sind.
Der Studie zufolge besteht eines der einzigartigen Merkmale dieser Art darin, dass ihre Staubgefäße (der männliche Teil der Pflanze) die Narbe (den weiblichen Teil) berühren, wodurch die Selbstbestäubung erleichtert wird. Diese Anpassung ist sehr vorteilhaft für eine Pflanze, die unter herabgefallenen Blättern in dunklen Wäldern lebt, wo Bestäuber rar sind. Oh, und ein Detail: Sie ist sehr klein, weniger als 1 cm lang.
"Diese Entdeckung könnte darauf hindeuten, dass sich viele weitere neue Arten in Regionen verstecken, die bisher als gut erforscht galten, und unterstreicht die Notwendigkeit einer weiteren Erkundung und Erforschung der Flora des Planeten, sowohl in Übersee als auch bei uns", sagte Suetsugu Kenji, Botaniker an der Universität Kobe und Hauptautor der Studie.
Die Ausbreitung dieser neu entdeckten Art ist begrenzt, was sie anfällig für Veränderungen in der Umwelt macht. Und das ist ein Faktor, der Kenji dazu motiviert, seine Forschung zu vertiefen: "Ein Teil unserer künftigen Forschung wird ökologischen Studien gewidmet sein, die darauf abzielen, die Wechselwirkungen zwischen Relictithismia und seinen Pilzwirten zu entschlüsseln und die Auswirkungen von Umweltveränderungen auf diese Verbindungen zu bewerten", sagte er.
Quellenhinweis:
Suetsugu, K. et al. Relictithismia kimotsukiensis, a new genus and species of Thismiaceae from southern Japan with discussions on its phylogenetic relationship. Journal of Plant Research, 2024.