Düstere Prognose: Extremwetter wird dem Tourismus schwer schaden!
Eine neue Studie für das Umweltbundesamt unter Beteiligung des PIK zeigt, wie sich Reiseregionen an den Klimawandel anpassen können.
Der Klimawandel wird in Deutschland zu mehr Hitze, zunehmender Trockenheit mit Wasserknappheit und Waldbränden, geringerer Schneesicherheit und mehr Starkregen und Überschwemmungen führen. Der Tourismus wird sich darauf einstellen müssen. Der Abschlussbericht der vom Bundesumweltministerium in Auftrag gegebenen Untersuchung, an der die PIK-Forscher Fred Hattermann und Peter Hoffmann mitgewirkt haben, legt nahe, dass sich Tourismusregionen jetzt vorbereiten sollten, um für Reisende weiterhin attraktiv zu sein.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: "Der Tourismus ist sowohl Verursacher als auch Opfer des Klimawandels. Rund fünf Prozent aller Treibhausgasemissionen weltweit sind allein auf den Tourismus zurückzuführen, das sind mehr als eine Milliarde Tonnen pro Jahr."
Gegenmaßnahmen
Die Gegenmaßnahmen liegen auf der Hand: Besser regional und mit der Bahn statt mit dem Auto oder dem Flugzeug reisen. Energieeffiziente Hotelanlagen mit Ökostrom schützen das Klima und sind gut für ihre Tourismusregion. Denn die Folgen des Klimawandels, wie Hoch- oder Niedrigwasser, bedeuten erhebliche Einnahmeverluste. Wo der Tourismus die einzige Einnahmequelle ist, sind die Menschen besonders stark betroffen. Um den Verantwortlichen vor Ort zu helfen, gute Lösungen für die Klimaanpassung zu finden, unterstützt die Bundesregierung sie mit Beratungsleistungen und Fördermitteln für Projekte oder Anpassungsmanager."
Da die Folgen des Klimawandels und die Rahmenbedingungen für den Tourismus für jede Destination unterschiedlich sind, variieren auch die Anpassungsmöglichkeiten. Eine generelle Empfehlung, welche Maßnahmen umgesetzt werden sollten, gibt es nicht. Allerdings können sich Tourismusregionen mit allgemein gültigen Vorsorgemaßnahmen, die die Autoren in ihrem Bericht auflisten, auf zukünftige Veränderungen vorbereiten.
Schlimme Auswirkungen nach der Flutkatastrophe
Nach der Flutwelle Mitte Juli in Deutschland wurden diese Auswirkungen extrem stark deutlich. Viele Betriebe waren zerstört. Es konnte kein Tourismus mehr stattfinden. Doch die Krux war: Auch andere Betriebe in der Region und sogar andere Regionen hatten mit einem Einbruch des Tourismus zu kämpfen. Darunter auch Betriebe, die sehr weit weg von der Flutregion waren. Bei vielen ausländischen Gästen gab es Stornierungen wegen der Flut in Deutschland. Dabei war bei weitem nicht ganz Deutschland betroffen.
Doch die weltweiten Bilder und Opferzahlen waren verheerend für den deutschen Tourismus. Aus allen Orten der Welt hagelte es Stornierungen. Das führte damit auch in den Regionen zu einem wirtschaftlichen Schaden, die gar nicht direkt von der Flut betroffen waren. Die Bilder, die sich international schnell verbreitet hatten, tat ihr Übriges. Das könnte sich zukünftig noch häufen. Hitzewellen, Starkregenereignisse und Stürme haben uns auch in Deutschland immer öfters im Griff. Berichte von Tornados in Deutschland machen ebenfalls weltweit die Runde und beschädigen den Ruf Deutschlands in der Welt ein sicheres Urlaubsland zu sein!