Frühwarnsystem für Extremwetter gesucht!
Einem neuen Bericht zufolge ist eine von drei Personen nicht ausreichend durch Frühwarnsysteme für extremes Wetter abgesichert. Die klimabedingten Gefahren nehmen in Häufigkeit und Intensität zu.
Die Weltorganisation für Meteorologie (World Meteorological Organization, WMO) hat erklärt, dass sich die Wettervorhersage bei extremen Ereignissen dringend vebessern muss. Außerden müssen die Verbreitungswege optimiert werden.
In einem Bericht, der mit 16 internationalen Agenturen und Finanzierungsinstitutionen erstellt wurde, sagte die WMO, dass eine "wirkungsbasierte Vorhersage" erforderlich sei, um Menschen und Unternehmen dabei zu helfen, sich darauf vorzubereiten, Leben und Lebensgrundlagen zu retten.
In den letzten 50 Jahren wurden weltweit mehr als 11.000 Katastrophen auf wetter-, klima- und wasserbedingte Gefahren zurückgeführt, die dem Bericht zufolge zwei Millionen Todesopfer und wirtschaftliche Verluste in Höhe von 3,6 Billionen US-Dollar nach sich zogen.
Wachsendes Risiko
Während die durchschnittliche Zahl der Todesopfer pro Katastrophe in diesem Zeitraum um ein Drittel zurückgegangen sei, habe sich die Zahl der registrierten Katastrophen verfünffacht und die wirtschaftlichen Verluste um das Siebenfache erhöht, hieß es darin.
Trotz der Zunahme von Schwere und Häufigkeit von Überschwemmungen, Dürren, Stürmen, Waldbränden, Hitzewellen, Sand- und Staubstürmen, Wüstenheuschrecken, strengen Wintern und Ausbrüchen von Gletscherseen sei immer noch jeder dritte Mensch nicht ausreichend durch Frühwarnsysteme a, fanden die Forscher heraus.
Bis 2030 wird geschätzt, dass die Zahl der Menschen, die aufgrund extremer Wetterverhältnisse Hilfe aus dem internationalen humanitären System benötigen, von den 108 Millionen, denen im Jahr 2018 geholfen wurde, um rund 50% steigen könnte.
Ärmere Länder besonders betroffen
"COVID-19 hat das Risiko zu jedermanns Angelegenheit gemacht. Wir müssen dieses Verständnis und diesen Schwung in den viel größeren Kampf um unseren Planeten gegen den größeren, stärkeren und verheerenderen klimatischen Notstand einbringen", sagte Mami Mizutori, Sonderbeauftragter des Generalsekretärs für Katastrophenvorsorge im UN-Büro für Katastrophenvorsorge.
Nahezu 90% der ärmsten Länder und Inselstaaten haben Frühwarnsysteme als oberste Priorität in ihren nationalen Strategien zum Klimawandel ausgemacht. Vielen von ihnen mangele es jedoch an Fachwissen und finanziellen Investitionen, so der Bericht.
Nur 40% der 193 Länder, die Mitglieder der WMO sind, verfügen über Frühwarnsysteme für mehrere Gefahren. Die Verbreitung von Warnungen sei in vielen Entwicklungsländern schwach, und die Fortschritte in den Kommunikationstechnologien würden nicht voll genutzt, um gefährdete Menschen, insbesondere in afrikanischen Ländern, zu erreichen, so die WMO.
Der Geldbedarf für Frühwarnsysteme wird für das nächste Jahrzehnt auf 180 Milliarden US-Dollar geschätzt, aber das Geld, das in diese Frage fließt, ist bisher nur ein winziger Bruchteil dessen, was zur Verringerung des Risikos des Klimawandels beitragen soll, so der Bericht.