Die spektakulärsten Salzlandschaften der Erde: Von Salzseen, Salzebenen und Salzwüsten

Einige der markantesten Landschaften der Erde bestehen aus Salz, von Salzseen bis hin zu weiten Salzpfannen. Die salzreichen Gebiete sind sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich bedeutend für die Region. Im Folgenden ein Überblick über die salzreichsten Regionen der Welt.

Totes Meer
Das Tote Meer zwischen Israel und Jordanien. Bild: Artem Belinsky/Unsplash

Salzlandschaften gehören zu den faszinierendsten Naturwundern der Erde. Sie sind geologisch und ökologisch einzigartig und von oft zentraler Bedeutung für den Tourismus, die lokale Wirtschaft oder den Rohstoffabbau. Der Artikel stellt einige der eindrucksvollsten Salzlandschaften weltweit vor.

Das Tote Meer – weltbekanntes Salzmeer mit hohem wirtschaftlichem und ökologischem Wert

Das Tote Meer, zwischen Israel, Jordanien und Palästina gelegen, ist eines der salzhaltigsten Gewässer der Welt mit einem Salzgehalt von über 30 %. Die hohe Salzkonzentration sorgt für starke Auftriebskräfte, sodass es nahezu unmöglich ist, im Wasser zu sinken. Das Tote Meer ist ein bedeutendes Touristenziel, bekannt für die angeblich heilenden Eigenschaften seines Wassers und Schlamms.

Totes Meer
Insel im Toten Meer. Bild: Konstantin Tretyak/Unsplash

Aufgrund der extremen Umweltbedingungen leben im Toten Meer nur wenige Mikroorganismen, die an die Salzkonzentration angepasst sind. Neben dem Tourismus spielt der Salz- und Mineralienabbau eine wichtige Rolle für die Wirtschaft der umliegenden Länder.

Assalsee und Karumsee – Salzseen mit historischer Bedeutung im Osten Afrikas

Der Assalsee in Dschibuti gehört zu den salzhaltigsten Seen der Welt mit einem Salzgehalt von bis zu 34,8 %. Der See liegt 155 Meter unter dem Meeresspiegel und ist der tiefste Punkt Afrikas.

Seit Jahrhunderten wird das Salz am Assalsee von der lokalen Bevölkerung abgebaut. Die weißen Salzablagerungen bilden einen starken Kontrast zu den dunklen Lavafeldern der umliegenden Region, die durch geologische Aktivitäten geprägt ist.

Karumsee, Äthiopien
Der Karumsee in Äthiopien. Bild: A. Savin/Wikimedia Commons

Der Karumsee, auch bekannt als Afrera-See, liegt im Afar-Dreieck im Norden Äthiopiens und gehört ebenfalls zu den salzhaltigsten Gewässern der Welt. Er wird hauptsächlich durch vulkanische Quellen gespeist, wobei die intensive Verdunstung in dieser heißen, trockenen Region zu einer hohen Salzkonzentration führt.

Auch hier wird das Salz, das sich an den Ufern des Sees ablagert, seit Jahrhunderten abgebaut und gehandelt, weshalb der Karumsee besonders für die lokale Wirtschaft eine zentrale Rolle spielt, besonders für den traditionellen Salzabbau durch die heimische Bevölkerung.

Karumsee
Arbeiter am Karumsee. Bild: Charliefleurene/Wikimedia Commons

Die extreme Umgebung macht den Karumsee zu einem beeindruckenden Beispiel für die Anpassungsfähigkeit des Menschen an widrige Naturbedingungen.

Salar de Uyuni – Die größte und wirtschaftlich bedeutendste Salzebene der Welt

In Bolivien liegt Salar de Uyuni, die weltweit größte Salzebene mit einer Fläche von etwa 10.000 Quadratkilometern. Die dicken Salzkrusten sind in der Trockenzeit weiß und leuchtend, während sie sich in der Regenzeit in einen gigantischen Spiegel verwandeln, der den Himmel reflektiert.

Salar de Uyuni, Bolivien
Spielung nach dem Regen Salar de Uyuni, Bolivien. Bild: Pierre Ricadat/Unsplash

Neben ihrer ästhetischen Wirkung ist Salar de Uyuni wirtschaftlich bedeutsam, da unter der Oberfläche große Lithiumvorkommen lagern, die für die Batterieherstellung essenziell sind.

Etosha-Salzpfanne – eine saisonal wichtige Salzwüste in Namibia

Die Etosha-Pfanne im Norden Namibias erstreckt sich über 4.800 Quadratkilometer und ist Teil des Etosha-Nationalparks. In der Regenzeit füllt sich die Pfanne teilweise mit Wasser und wird zu einem wichtigen Lebensraum für Vögel, insbesondere Flamingos. In der Trockenzeit bleibt eine weiße, salzige Wüste zurück, die auf die Überreste eines großen Sees zurückgeht, der vor 10.000 Jahren verdunstete.

Etosha-Pfanne
Satellitenbild der Etosha-Pfanne in Namibia. Bild: NASA

Die Etosha-Salzpfanne ist ein bedeutendes Ziel für Touristen und ein wichtiges Forschungsgebiet. Insbesondere die Aerosolbelastung durch Staubemission wird seit einigen Jahren vermehrt untersucht.

Great Salt Lake – ein wirtschaftlich bedeutender Salzsee in den USA

Der Great Salt Lake in Utah ist der größte Salzsee der westlichen Hemisphäre und hat eine schwankende Salzkonzentration, die in verschiedenen Teilen des Sees unterschiedlich hoch ist. Wie andere Salzseen werden auch hier Salz und Mineralien wie Magnesium und Lithium industriell abgebaut. Beispielsweise beschäftigt das Unternehmen US Mag 5000 Mitarbeiter mit dem Magnesiumabbau am großen Salzsee.

Verstärkt durch den Klimawandel und die Wasserentnahme aus Zuflüssen bedrohen jedoch fallende Wasserstände zunehmend das Ökosystem des Sees. Trotzdem bleibt der Great Salt Lake von großer wirtschaftlicher Bedeutung und zieht zudem zahlreiche Vogelarten an, die den See als Lebensraum nutzen.

Great Salt Lake
Great Salt Lake, Utah, USA: Der nördliche Teil ist durch einen Bahndamm vom südlichen See getrennt. Bild: Copernicus Sentinel-2, ESA

Die Salzlandschaften der Welt sind ein Zeugnis davon, wie extrem die Bedingungen auf unserem Planeten sein können. Vom Toten Meer mit seiner touristischen und wirtschaftlichen Bedeutung, über die isolierte Salzproduktion am Assalsee und Karumsee, bis zu den unendlichen Weiten der Salar de Uyuni – die Landschaften sind einerseits außergewöhnlich schön sowie andererseits ökologisch und wirtschaftlich bedeutsam. Der Great Salt Lake veranschaulicht zudem die Herausforderungen, die der Klimawandel und menschliche Eingriffe mit sich bringen.