Das Coronavirus darf uns nicht vom Klimanotstand ablenken!
Die CO2-Emissionen sind gesunken, da Reisen und industrielle Aktivitäten durch die weltweite Ausbreitung der COVID-19-Pandemie gebremst wurden. Experten machen aber darauf aufmerksam, dass dieser Effekt nur vorübergehend sei.
Staatliche Konjunkturpakete die nun erlassen werden, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln, sollten auch mit Maßnahmen zum Umweltschutz verbunden sein.
Durch die Schließung von weltweit einer hohen Zahl von Fabriken und anderen Einrichtungen entstehen der Weltwirtschaft immer größere Probleme, trotzdem sollte man bei deren Behebung auch das Klima nicht vergessen.
Die Regierungen haben begonnen, Konjunkturpläne auszuarbeiten, um dem wirtschaftlichen Schaden entgegenzuwirken. Laut Fatih Birol, Exekutivdirektor der Internationalen Energieagentur (IEA), sollen diese Pakete die Investitionen in saubere Energie wie Wind-, Solar- und Wasserstoff-Energie ankurbeln, um Arbeitsplätze zu schaffen und gleichzeitig den Klimanotfall zu bewältigen.
Dies würde "eine hervorragende Gelegenheit bieten, um sicherzustellen, dass die wesentliche Aufgabe des Aufbaus einer sicheren und nachhaltigen Energiezukunft nicht in der Flut unmittelbarer und spontaner Schnellschüsse verloren geht", sagte er.
Obwohl sich das Coronavirus in eine „beispiellose internationale Krise“ verwandelt, die schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesundheit und die wirtschaftliche Aktivität der Menschen hatte, dürften die Auswirkungen nur vorübergehend sein. Dagegen wird die Bedrohung durch den Klimawandel bestehen bleiben!
"Wir sollten nicht zulassen, dass die heutige Krise unsere Bemühungen zur Bewältigung des Klimanotstands negativ beeinflusst", sagte er.
Temporärer Effekt
Die Pandemie hat zu einem Rückgang der CO2-Emissionen geführt, da Flüge eingestellt und Fabriken geschlossen wurden. In China wurde zu Beginn des Jahres mehr als ein Viertel der CO2-Emissionen des Landes innerhalb von vier Wochen einfach mal so beseitigt, so ein Experte für Luftqualität und Energie in China.
Aber solche Rückgänge sind nur vorübergehend, warnte Birol und sagte, dass noch konzertiertere Anstrengungen der Regierungen erforderlich seien, um den Klimawandel zu bewältigen.
"Das wird alles nur von kurzer Dauer sein. Sobald die ganze Wirtschaft wieder angelaufen ist, wird wieder alles sein wie vorher und der Effekt ist verpufft", sagte er.
Verschärfung der Lage
Die Reaktion auf die Pandemie ist nun ein Test für das Engagement von Regierungen und Unternehmen für eine saubere Energiewende, fügte er hinzu.
„Die Coronavirus-Krise richtet weltweit bereits erheblichen Schaden an. Wir müssen die Tragödie nun positiv auch für das Klima nutzen, damit wir hier weiterkommen. Keiner will den Klimanostand auf unbestimmte Zeit beibehalten“, sagte er.
Infolge der Pandemie woll China nun seine Anstrengungen in Sachen saubere Energiegewinnung eher zurückfahren. Das ist natürlich kein Wunder, denn man möchte nun wieder schnell auf die Beine kommen. Aber auf der anderen Seite darf man dabei die Klimaziele nicht aus den Augen lassen.
Viele Fabriken im Land wurden im Februar geschlossen, während die Regierung versuchte, das Virus einzudämmen, was zu Engpässen bei der Lieferung einiger Technologien und Komponenten führte.
Der Bau von Solaranlagen könnte zum ersten Mal seit den 80er Jahren rückläufig sein. Es wird zwar auch weiterhin mit dem Bau von neuen Windkraftanlagen gerechnet, es werden allerdings viel wenig sein, als noch vor ein paar Monaten prognostiziert wurde.