Bringt der Klimawandel zukünftig weitere Pandemien wie COVID-19?

Die Klimaerwärmung könnte uns zukünftig noch mehr Pandemien bescheren. Die Entwicklung ist sehr bedenklich und gefährlich zugleich.

Dengue-Fieber
Die WHO erwartet, dass bis 2080 2 Milliarden Menschen vom Dengue-Fieber betroffen sein könnten.

Wurde das Auftreten von Covid 19 und seine Verbreitung durch die globale Erwärmung begünstigt? Die Frage verdient es, gestellt zu werden, aber die Antwort ist noch nicht geklärt. Für Epidemiologen ist die Pandemie viel zu neu, um einen direkten Zusammenhang und um eine ernsthafte These aufzustellen.

Auf der anderen Seite wird dieses Phänomen, wie aus einer in Nature Reviews Microbiology veröffentlichten Erklärung mehrerer Wissenschaftler hervorgeht, wahrscheinlich die Ausbreitung von Infektionskrankheiten verstärken. Das betrifft insbesondere Krankheiten die von Mücken übertragen werden wie das Dengue-, Chikungunya- und Zika-Virus. Diese werden sich in den nächsten Jahren ausbreiten.

Die Arten fliehen nach Norden

Bis 2080 könnten laut WHO über 2 Milliarden Menschen mit dem Dengue-Fieber infiziert sein. Das liegt daran, da aufgrund der Klimaerwärmung die übertragenden Mücken ihren Lebensraum immer weiter nach Norden ausbreiten und damit auch Teile Europas und andere Regionen erreichen werden. Und dann sind direkt deutlich mehr Menschen betroffen.

Die globale Erwärmung hat viele Vogelarten, die oft Überträger von Viren sind, dazu veranlasst, ihre Flugrouten zu ändern und weiter nördlich Halt zu machen. Diese wiederum treffen dann auf andere Artgenossen und so können sich Vermischungen ergeben und auch für den Menschen neue gefährliche Virenarten. Auch das Corona-Virus fand seinen Ursprung wohl in der Artenvermischung auf engstem Raum.

Waldbrände und Abholzung

Ein weiteres Problem: Die Zunahme der Hitzewellen führt zu trockenen und extrem heißen klimatischen Bedingungen, was zum Auftreten von Waldbränden führt. Innerhalb von 50 Jahren könnte der Amazonaswald unter wiederholten Dürreperioden verschwinden, aber auch durch deutliche Einschnitte bei der Produktion von Palmöl, Biokraftstoffen. Einige Tierarten werden bedroht, andere vertrieben und dringend dabei in neue Lebensräume ein, auch in die vom Menschen und erhöhen die Wahrscheinlichkeit für die Bildung neuer Virenstämme.

Darüber hinaus wird der Klimawandel auch unser Verhalten verändern: "Es ist offensichtlich, dass das Klima durch Veränderung des menschlichen Verhaltens Epidemien beeinflusst", bemerkt François-Xavier Weill vom Institut Pasteur in Paris in der Zeitung Die sich verstärkende weltweite Dürre wird daher zur Vertreibung der Bevölkerung führen. Diese wiederum finden sich irgendwann in Flüchtlingslagern wieder und auch dieser Umstand wird zur Bildung neuer Krankheiten beitragen.

Der Permafrostboden schmilzt

In der Arktis hat bereits der Permafrostboden begonnen zu schmelzen. Das ist Erdboden, der meist das ganze Jahr über gefroren ist, egal ob Winter oder Sommer. Doch nun schmilzt der Boden und das besonders in den Sommermonaten. Laut dem Sonderbericht des IPCC könnte der Permafrostboden bis 2100 70% seiner Oberfläche verlieren. Durch dieses Phänomen könnte sich auch das Gas Methan freisetzen und vielleicht würden auch alte Viren wieder zutage treten, die vor Millionen Jahren vom Eis eingeschlossen wurden.