Bennu: Das sagt das Probenmaterial über den „potenziell gefährlichen“ Kometen aus
Das Probenmaterial vom potenziell gefährlichen Asteroiden Bennu wurde untersucht – mit dem Ergebnis, dass der Asteroid wahrscheinlich von einem Mutterkörper stammt, in dessen geologischer Geschichte es Wasser gab.
Die Analyseergebnisse der Proben des „potenziell gefährlichen“ Asteroiden Bennu wurden vorgestellt. Die NASA hatte mithilfe der Raumsonde OSIRIS REx Proben auf dem Asteroiden genommen und diese wieder zur Erde transportiert. Bereits letztes Jahr am 24. September 2023 hatte die Sonde die Gesteinsprobe von 121,6 Gramm in einer geschützten Kapsel über der Erde abgeworfen.
Nach der Rückkehr begannen Wissenschaftler im Johnson Space Center (JSC) der NASA in Houston umgehend mit der Materialanalyse, und zwar nur von kleinen Teilen der Probe, die aus dem Probegefäß der Raumsonde ausgetreten waren. Zwei geschmolzene Schrauben am Deckel der Landekapsel hatten lange Zeit den Zugang zur eigentlichen Probe verhindert. Erst im Januar konnte die Hauptprobe entnommen werden.
Mitte März konnten Wissenschaftler auf der Lunar and Planetary Science Conference (LPSC) in Houston präsentieren, aus welchen Materialien die Gesteinsprobe besteht. Beispielsweise aus Magnesiumphosphat – das sind weiße Partikel, die eher selten in Astromaterialien anzutreffen sind.
Der LPSC-Rede von Jessica Barnes zufolge gibt es keine vergleichbaren Materialien auf der Erde. Denn entweder verkraftet Magnesiumphosphat keinen Sturz oder es würde kurz darauf verschwinden. Durch den Nachweis in der Asteroidenprobe könne nun auf verschiedene geologische Phasen auf Bennus Mutterkörper geschlossen werden.
Ein weiterer Bestandteil war Glycin, eine einfache Aminosäure, ein Baustein von Eiweißen. Dazu kamen Mineralien wie Karbonate, Sulfite, Olivin und Magnetit.
Den Inhaltsstoffen zufolge muss Bennus Mutterkörper einst Wasser beinhaltet haben. Auch andere Forscher fanden wasserveränderte Verbindungen, Schichtsilikate sowie eine Reihe anderer organischer und hydratisierter Mineralien.
Nach der führenden Theorie ist Bennu vor etlichen Millionen Jahren von einem Mutterasteroiden abgebrochen, und die Analyseergebnisse widersprechen dem vorerst nicht. Darüber hinaus sind die Gesteine von Bennu mit Einschlagspuren, sogenannten Impaktbrekzien, übersät.
Wann genau sie entstanden sind, ist noch unklar. Das Team stehe noch ganz am Anfang der Arbeit, sagt McCoy. "Es gibt vieles, was wir nicht wissen."