Welcher ist der älteste Baum der Welt, Methusalem oder Urgroßvater?

Die Alterseinstufung einiger Bäume kann in der wissenschaftlichen Gemeinschaft zu Kontroversen führen, insbesondere wenn es darum geht, den ältesten Baum der Erde zu bestimmen.

Olivenbäume.
Der älteste Baum in unserem Land heißt "Portugal" und ist ein Olivenbaum, der trotz seiner 2850 Jahre immer noch Früchte trägt.

Die Diskussion darüber, welcher der älteste Baum des Planeten ist, ist offen - es ist nur bekannt, dass die Anwärter auf diesen Thron auf dem amerikanischen Kontinent stehen! Bisher glaubte die Wissenschaft, dass der Baum namens "Methusalem" (Pinus longaeva), der über 4800 Jahre alt ist, der älteste Baum der Welt sei. Der Name ist eine Anspielung auf die biblische Figur, die 969 Jahre alt geworden sein soll.

Wichtiger als die Frage, welches der beiden Exemplare älter ist, ist die Frage nach der Erhaltung dieser beiden Exemplare.

Dieses Exemplar, eine Kiefer, steht irgendwo in einem 72 km langen Abschnitt des Inyo National Forest im nordamerikanischen Bundesstaat Kalifornien, aber auch andere "Vettern" der gleichen Gattung (Pinus) sind in unserem Land zu finden, vor allem in den Regionen Centre-West, Centre-South und Algarve. Die örtlichen Behörden nehmen ihre Erhaltung sehr ernst, und ihr genauer Standort ist der Öffentlichkeit nicht bekannt, und selbst Fotos dieser Bäume sind sehr selten zu finden.

Abgesehen von den Touristen und Liebhabern steht "Methuselah" vor anderen, ebenso wichtigen Herausforderungen, wie z. B. den Schädlingen, die große Flächen der Kiefern zerstört haben, und der Dürre, die den Staat Kalifornien und die gesamte Westküste der Vereinigten Staaten von Amerika chronisch heimsucht.

Die Geschichte von "Urgroßvater

Dieses Exemplar einer patagonischen Zypresse (Fitzroya cupressoides) befindet sich in einem Wald im Süden Chiles, in der Region Los Ríos, etwa 800 km südlich der Hauptstadt Santiago. Jüngsten Messungen zufolge hat dieser Baum einen Durchmesser von etwa 4 Metern und eine Höhe von etwa 28 Metern. Diese Zypressenart ist im Süden Chiles heimisch und gilt als die größte Baumart Südamerikas.

Der Baum, der den Namen "Urgroßvater" erhielt, wurde 1972 zufällig entdeckt, als ein Förster in diesem Waldgebiet patrouillierte, aber seine Entdeckung wurde mehrere Jahre lang unter dem Vorwand, seine Existenz zu schützen, geheim gehalten. Mehr als 20 Jahre später beschloss der Neffe des besagten Försters, diesen Baum zu untersuchen, indem er mit dem größten verfügbaren Handbohrer ein Loch bohrte, das jedoch weit vom Zentrum des Baumes entfernt war.

Anhand der Informationen, die durch die von diesem Exemplar entnommenen Proben (die Ringzählung) verarbeitet wurden, konnte berechnet werden, dass der Baum mindestens 2400 Jahre alt ist. Nach mathematischen Modellen besteht jedoch eine 80 %ige Wahrscheinlichkeit, dass diese Zypresse etwas über 5000 Jahre alt ist. Obwohl man auch darauf achtet, den genauen Standort des Baumes geheim zu halten, hat der "Urgroßvater" bereits stark unter dem Tourismus gelitten, der seine Wurzeln beschädigt hat, so dass seine Zukunft gefährdet ist.

Die in beiden Arten enthaltenen Jahrringaufzeichnungen geben letztlich einen wichtigen Einblick in die Geschichte des Erdklimas. Es ist bekannt, dass diese Bäume in der Vergangenheit heiße und trockene Perioden überdauert haben, aber der aktuelle Klimawandel könnte ihr Überleben gefährden, insbesondere das dieser beiden Arten. Wichtiger als die Frage, welche der beiden Arten älter ist, ist die Frage nach dem Erhalt dieser beiden Exemplare.