Ü20-Woche im Februar: Ist der Klimawandel schuld?
In den kommenden Tagen wird es sehr warm. Wie ungewöhnlich ist diese Wärme im Februar. Ist das der Klimawandel? Wir schauen uns die aktuelle Wetterlage in den kommenden Tagen etwas genauer an.
Wetter ist der aktuelle Zustand der Atmosphäre. Wetter passiert heute, jetzt gerade vor unserer Haustür. Das Wetter über einen sehr langen Zeitraum beobachtet, in der Regel 30 Jahre, ist dann Klima. Es ist wichtig dieser beiden Begrifflichkeiten voneinander zu trennen. Leider passiert es immer öfter, dass das nicht getan wird, nicht selten auch mit voller Absicht.
Ein gutes Beispiel war wieder einmal die Kältewelle in der vergangenen Woche. Nicht wenige haben diese hochwinterliche Wetterphase zum Anlass genommen, um die Frage zu stellen, wo denn der Klimawandel sei bzw. die Klimaerwärmung. Man weiß nicht, ob diese Fragen absichtlich so gestellt werden oder ob ein System dahinter steckt. Eine Woche Winterwetter hat mit dem Klimawandel bzw. der Klimaerwärmung rein gar nichts zu tun. Mit einer kalten Wetterwoche lassen sich nicht die vergangenen 50 Jahre umgestalten. Die weltweiten Temperaturen haben seit Jahrzehnten immer mehr zugenommen. Die globale Erwärmung ist kein schlechter Witz oder eine Erfindung. Sie ist real.
Klimawandel fördert die Extreme
Forscher sind seit Jahren der Ansicht, dass der Klimawandel Wetterextreme befeuert. Wetterlagen wechseln schnell von einem ins andere Extrem. Die Auswirkungen von Gewittern und Stürmen werden immer heftiger, da die Unwetter immer explosiver werden. Die sich erwärmenden Luftmassen bilden oftmals ein sehr energiereiches Gemisch für starke Unwetterlagen.
Aber auch die ständigen heftigen Wetterschwankungen sind ein Zeichen für den Klimawandel und die erleben wir nun in diesem Februar besonders stark. Wir hatten eine extreme Winterwoche. Es gab viel Schnee und das an Orten die nicht gerade dafür bekannt sind viel Schnee zu bekommen. Dazu gab es nachts Werte bis zu minus 25 Grad. Über Schnee wurden sogar bis zu minus 30 Grad gemessen. Keine 7 Tagen später bekommen wir nun rund 20 Grad über null. Das ist eine extreme Wetteränderung, wie sie in den vergangenen Jahren immer häufiger aufgetreten ist.
Dauer der Wärmewelle ist erstaunlich
Der Februar war zur Halbzeit rund 3 Grad kälter als das Klimamittel der Jahre 1961 bis 1990. Schon zwei Tage später ist diese Abweichung auf -2 Grad geschmolzen. Wir können davon ausgehen, dass es am Monatsende sogar ein Plus im Vorzeichen vom Februar geben wird. Das wäre dann wirklich unglaublich. Es wirkt dann so, als habe es diese Kälte und den vielen Schnee mitten im Februar 2021 gar nicht gegeben.
Die aktuelle Wärmewelle hält sehr lange an. Mindestens bis nächste Woche Freitag werden die Höchstwerte um 15 bis 20 Grad liegen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass auch mal 21 oder 22 Grad erreicht werden. Der Rekord liegt für einen Februar bei 24,5 Grad, gemessen im Jahr 1900 in Nordrhein-Westfalen. Damals gab es auch schon warme Februartage. Da war es aber nur ein sehr warmer Tag und danach wurde es direkt wieder kälter. Nun aber bleibt es tagelang extrem warm.