Eis und Schnee in Deutschland: Wie stehen die Chancen auf einen großen Wintereinbruch im Februar?

Der meteorologische Winter nähert sich seinem dritten und letzten Monat, dem Februar. Doch dieser möchte erstmal überhaupt nicht winterlich starten. Für diese Woche rechnet Wetterexperte Johannes Habermehl zumindest tagsüber mit mildem Wetter. Doch wann gibt es nochmal Eis und Schnee?


Wir können den Winter für unsere Winterfreunde leider nicht herbeizaubern und schon gar nicht herbeireden. Fakt ist, dass sich aktuell keine winterliche Wetterlage in den Modellen abzeichnet. Das vergangene Wochenende war regional sehr mild und vielfach wolkenlos. Das ist auch heute wieder oftmals so und zeigt sich auch im aktuellen Wettervideo von Johannes Habermehl. Er steht vor einem tief blauen Himmel. In der prallen Sonne fühlen sich die Temperaturen nochmal deutlich wärmer an als sie eigentlich sind.

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Die ersten Frühblüher trauen sich bei diesen milden Temperaturen bereits aus dem Erdboden.

Die ersten Pollen von Hasel und Erle sind seit einigen Wochen bereits unterwegs und der Pollenflug wird heute und in den nächsten Tagen nochmal deutlich zunehmen. Auch in der übrigen Pflanzenwelt tut sich schon einiges, die Frühblüher schießen aktuell nur so aus dem Boden. Auch dieser Winter ist auf bestem Weg ein Mildwinter zu werden bzw. er ist es ja schon. Im Vergleich zum alten Klimamittel 1961 bis 1990 liegen wir 2,5 Grad darüber, im Vergleich zum neuen Klimamittel rund 1,2 Grad. Damit liegt der aktuelle Winter 2023/24 knapp in den Top 10 der wärmsten Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 188 und das trotz der zwei kurzen winterlichen Phasen. Die milden Phasen waren nun mal so stark ausgeprägt, dass die kalten Phasen darin untergehen.

Chancen auf Februarwinter aktuell gering

Im Januar wird sich kein Winterwetter mehr einstellen. Das milde Wetter dauert heute, morgen und auch am Mittwoch an und schon startet ab Donnerstag der Februar. Der hat aber auch keine Lust auf Winterwetter und bringt weiterhin Höchstwerte um 10 Grad. Heute und morgen sind dagegen im Südwesten und Westen bis zu 15 Grad drin. Die nächsten Tage bleiben ebenfalls mild, ab Samstag wird es dann sogar wieder stürmisch und nass. Vom Atlantik ziehen wieder Tiefs bis nach Deutschland.

Diese wechselhafte Wetterphase könnte dann wiederum einige Tage andauern und Winterwetter verhindern. Wie es aktuell ausschaut wird es in der ersten Februarhälfte kein Winterwetter geben, vielleicht aber in der zweiten. Doch so weit reichen derzeit noch nicht die klassischen Wettermodelle. Allerdings gibt das ECMWF für die zweite Februarhälfte erste grobe Trends ab und die deuten auf kälteres Wetter hin. Die Betonung liegt allerdings auf Trends.

Bekommen wir einen Märzwinter?

Der Begriff "Märzwinter" bezieht sich auf ungewöhnlich kalte Wetterbedingungen im März, die mit Wintermerkmalen wie Frost, Schnee oder Kälteeinbrüchen verbunden sind. Dieses Phänomen kann in Regionen auftreten, in denen der Übergang zwischen Winter und Frühling normalerweise bereits begonnen hat. Der Märzwinter kann landwirtschaftliche Aktivitäten beeinträchtigen, insbesondere wenn Frühjahrsfröste auftreten und Pflanzen schädigen. Diese unerwarteten Wintereinbrüche können auch Verkehrsstörungen verursachen und das öffentliche Leben beeinflussen, da die Menschen oft nicht mehr mit winterlichen Bedingungen rechnen.

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Das ECMWF setzt auf einen überwiegend milden März. Das schließt natürlich kurze kalte Phasen dennoch nicht aus.

Ob wir auch in diesem Jahr mit einem kalten März rechnen müssen? Die aktuellen Langfristwettermodelle setzen auf einen eher milden März! Trotzdem kann es natürlich auch bei einem milden März auch ein paar kalte Tage mit Schnee geben.