Winterwetter im Januar 2022: Was steht uns da noch bevor?
Bisher war der Winter wirklich sehr sparsam was Schnee und Frost angeht. In den meisten Regionen Deutschlands gab es kaum einen Tag Dauerfrost, geschweige denn eine Schneedecke. Ändert sich das im Januar 2022?
Wir werfen einen kleinen Blick auf die Langfristwettermodelle vom US-Wetterdienst NOAA und vom europäischen Wetterdienst ECMWF. Was macht denn der Winter in den kommenden Wochen? Der Januar ist eigentlich ein sogenannter Hochwintermonat, d.h. hier schlägt der Winter besonders heftig zu. Allerdings war in den ersten Tagen nichts von Winterwetter zu sehen. Das exakte Gegenteil gab es: frühlingshafte Wärme. So liegen wir nach vier Januartagen schon fast 9 Grad über dem langjährigen Klimamittel der Jahre 1961 bis 1990. Das ist eine enorme Abweichung.
In vielen Orten war der Jahreswechsel der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Teilweise sind 50 Jahre alte Wetterrekorde gebrochen worden. Die ersten Frühblüher haben sich stellenweise schon aus dem Boden getraut. Zudem brachten die ersten Tage des neuen Jahres Hochwasser. Der Schnee ist bis auf eine Höhe von rund 1000 m in ganz Deutschland abgeschmolzen. Wintersport ist nicht möglich. Wird sich das bald ändern?
Berglandwinter bis Anfang der nächsten Woche
Das Bergland hat Glück in Sachen Schnee oder auch Pech, je nachdem wie man zum Winter steht. In Lagen ab 400 bis 500 m gibt es in den kommenden Tagen immer wieder Schnee und der kann dort auch mal liegen bleiben. Darunter sind zwar auch Flocken möglich, aber schneebedeckte Landschaften sind meist nur von kurzer Dauer. Nachts muss man jedoch aufpassen, da kann es auf den Straßen ganz schön glatt werden.
Nächste Woche sieht es allerdings schon nach dem nächsten Wärmeberg aus. In 1500 m Höhe wird es erneut sehr mild und die Werte steigen dort auf 2 bis 4 Grad über null. Es setzt schon wieder Tauwetter ein. Nachhaltiges Winterwetter scheint bis Monatsmitte nicht in Sicht. Die erste Monatshälfte dürfte eine Enttäuschung für Winterfans werden.
Zweite Monatshälfte vermutlich eher mild als kalt
Die längerfristigen Wettermodelle rechnen mittlerweile alle mit einem zu warmen Januar. Der Dezember war übrigens 1,8 Grad zu warm. Der gesamte Winter ist bis gestern sogar 2,6 Grad zu warm. Das liegt natürlich am extrem warmen Jahreswechsel. Die zweite Monatshälfte scheint nach Meinung und Berechnung der langfristigen Wettermodelle auch keine Wetterwende zu bringen. Es geht recht mild weiter. Winterwetter gibt es maximal im Bergland.
Das ist unterm Strich der nächste enttäuschende Wintermonat für alle Liebhaber der kalten Jahreszeit. Wir halten nichts von schönreden. Wo kein Winterwetter in den Modellen zu sehen ist, da spekulieren und interpretieren wir auch keines herbei. Die Fakten sind auf mild gestellt und das leider auch im Februar. Zumindest in Sachen Heizkosten spart das enorm. Die Preise für Energie sind kräftig gestiegen und weniger heizen spart da bares Geld. Darüber können wir uns sicherlich alle freuen.