Der erste Wintereinbruch in Deutschland: Wann kommt er denn nun?

Am vergangenen Wochenende wurden wieder bis zu 20 Grad gemessen. Es gab neue Rekorde. Doch damit ist nun Schluss. Aber: Kommt wirklich der erste Wintereinbruch? Hier und da wurde in den vergangenen Tagen viel Tamtam um einen angeblichen ersten Wintereinbruch gemacht. Was ist dran?

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Gibt es in dieser Woche den ersten Wintereinbruch in Deutschland? Die Wettermodelle rudern schon wieder kräftig zurück.

20 Grad war gestern die Höchsttemperatur in Deutschland. Da kam man ja fast schon wieder ins Schwitzen. In der prallen Solle lag die gefühlte Temperatur in Wuppertal sogar noch höher, bei 22 oder 23 Grad. Damit ist nun aber Schluss. Es wird in den kommenden Tagen deutlich kühler werden. Die Tageswerte erreichen nur noch selten mehr als 15 Grad, meist liegen sie um 10 Grad. In den Medien wurde stellenweise von einem Wintereinbruch zum nächsten Wochenende berichtet. Doch wie erwartet, ist davon so gut wie nichts mehr übriggeblieben. Es waren immer nur einzelne Berechnungen, die hin und wieder Kälte und sogar Schnee für Deutschland berechnet hatten.

Als erfahrener Meteorologe hat man recht schnell gemerkt, dass es sich um Außenseiterberechnungen gehandelt hat. Diese sind jetzt komplett verschwunden. Statt eines Vorstoßes kalter Luftmassen aus Osten, werden wir für die Jahreszeit ganz normale Höchstwerte bekommen. Ein erster Wintereinbruch bis in tiefe Lagen ist nicht in Sicht. Selbst in den Mittelgebirgen wird es kaum Schnee geben.

Völlig normales Novemberwetter

Die gesamten nächsten fünf bis sieben Tage bringen nichts anderes als total normales Novemberwetter. Täglich bekommen wir Höchstwerte um 10 Grad. Lediglich im Nordosten wird es vielleicht am Donnerstag, Freitag und Samstag etwas kälter. Dort sickert kühle, aber meist trockene Luft aus Polen hinein. Die Höchstwerte klettern dort kaum über die 5-Grad-Marke. Ein Hauch von Frühwinter für den Nordosten von Deutschland. Insgesamt entsprechen die Luftmassentemperaturen aber in den meisten Landesteilen dem langjährigen Klimamittel und das mindestens bis zum 1. Advent.

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Gibt es am Freitagmorgen eine weiße Überraschung im Nordosten? Dort könnten Schneeflocken (grüne Bereiche) vom Himmel kommen!

Winterfreunde müssen sich gedulden. Der erste Schnee ist noch nicht in Sicht. Das waren ab und zu mal ein paar Modellläufe die Schnee und viel Kälte berechnet haben, das ist aber wieder alles aus den Berechnungen verschwunden. Zum 1. Advent ist der Hauptlauf des US-Wettermodells heute sogar wieder ein sehr warmer Ausreißer.

Winterprognose steht weiterhin auf festen Beinen!

Bei der Winterprognose gibt es weiterhin keine Änderung. Es wird mit einem viel zu warmen Winter 2022/23 gerechnet. Bis zu 2 Grad wärmer als das neue Klimamittel soll der kommende Winter ausfallen. Derzeit ändert sich an diesen Berechnungen kaum etwas.

Luftmassengrenze, Deutschland
Am Fretag ist es weitgehend mild, bis auf eine Ausnahme: Im Nordosten kommen kalte Luftmassen an!

Außerdem soll der Winter recht wenig Niederschlag bringen. Das wäre fatal. Das Jahr 2022 war extrem trocken. Wir brauchen sehr dringend einen nassen Winter. Doch der könnte ausbleiben...