US-Wettermodell rechnet mit sibirischer Kältepeitsche!
Rauscht nun etwa der Winter mit Macht heran? So will es aktuell zumindest das US-Wettermodell GFS der NOAA. Es rechnet ab Freitag mit einem deutlichen Temperaturrückgang und zum Monatswechsel sogar stellenweise in Deutschland mit Dauerfrost.
Kommt die sibirische Kältepeitsche schon bald nach Deutschland? Die Wetterlage stellt sich ab Feitag um, erst langsam und dann zum Monatswechsel sehr schnell. Was ist dran an diesen Prognosen? Rutschen wir im Eiltempo in den eisigen Winter? Ist vielleicht an den Jahrhundertwinter-Prognosen doch etwas dran? Wir gehen der Sache auf den Grund. Zunächst bleibt es noch recht mild. Der Mittwoch wird sogar extrem mild. Die Höchstwerte steigen dann bei Sonnenschein im Südwesten wieder auf 18 oder 19 Grad. Das ist rund 10 Grad zu warm für die Jahreszeit.
Doch dann kommt ab Donnerstag rasch die Abkühlung in Form einer Kaltfront und dann purzeln die Höchstwerte rasch in den Keller und landen zum Freitag bei knapp unter 10 Grad. Das sehen beide führenden Wettermodelle ECMWF und GFS recht ähnlich. Allerdings rechnet GFS dabei mit Schnee bis in Lagen um 400 m. Das ECMWF sieht dagegen fast gar keinen Niederschlag und damit eben auch keinen Schnee bzw. maximal ein paar Flocken.
Lage unsicher und sehr spannend
Demnach soll es auch nach ECMWF am Wochenende Nachtfrost geben, aber eben keine Schneefälle, zumindest keine nennenswerten. Der große Wintereinbruch wäre das demnach nicht. Das ECWMF geht 10 Tage in die Zukunft und sieht zum Sonntag schon wieder Topwerte bis 11 Grad im Westen, nächste Woche dann wieder etwas kühler, aber eben keine hochwinterliche Wetterlage. Es werden völlig normale Werte für die letzte Novemberwoche gezeigt, ohne Überraschungen.
Das GFS geht ein paar Tage länger und rechnet zum Monatswechsel eine eisige Ostwetterlage. Hoher Luftdruck würde uns demnach auch tagsüber teilweise Werte um 0 Grad bringen und nachts Tiefsterte um minus 10 bis minus 15 Grad. Das wäre eine trockene kalte Ostlage, die klassische sibirische Kältepeitsch. Was ist dran? Nun: Zum einen ist es nur eine Berechnung von vielen. Es sind die Ergebnisse des 12-UTC-Lauf von Montagabend. Nur 6 Stunden davor war von dieser eisigen Kälte nichts zu sehen, im gleichem Wettermodell.
Streuung in Ensemble-Prognosen ist groß
Ein weiteres Maß für die Seriösität der Prognosen sind die Ensemble-Vorhersagen. Das GFS-Modell rechnet neben dem Hauptlauf noch 30 andere Läufe. Dabei werden die Anfangsbedingungen etwas variiert und man schaut, wie sich diese Prognosen entwickeln. Dabei stellt man beim gestrigen 12-UTC-Lauf schnell fest, dass die Streuung zum Monatswechsel extrem groß ist. Von Kältepeitsche bis zu neuer Wärmezunge ist da alles dabei. Der Hauptlauf liegt in diesem Lauf per Zufall weit unten im Eiskeller.
Das kann allerdings schon im neusten Lauf am Dienstagmorgen wieder ganz anders sein. Daher sollten wir mit voreiligen Winterausrufen sehr vorsichtig sein und die weitere Entwicklung sehr genau verfolgen. Nächste Woche wissen wir vielleicht schon mehr!