Wintereinbruch dank Polarwirbel: Wie wahrscheinlich ist dieses Szenario im März?
Aktuell ist es sehr mild in Deutschland. Doch schon wieder geistern Schlagzeilen durch die Medien, dass der Polarwirbel im März noch einmal mit viel Kälte, Eis und Schnee zuschlagen könnte. Was ist da dran?
Der Februar ist und bleibt auf Rekordkurs. Es wird der mildeste Februar seit mehr als 140 Jahren werden. Derzeit liegt die mittlere Temperatur bei 6,9 Grad. Der Rekordwert stammt aus dem Jahr 1990 und liegt gut 1 °C darunter. Da werden wir nicht mehr hinkommen. Daher ist dem Februar 2024 Platz 1 auf jeden Fall sicher. Doch nun gibt´s schon wieder Spekulationen in Sachen Polarwirbel.
Erinnert Ihr Euch noch an Anfang Februar? Da wurde von diversen Experten auch der Polarwirbel wieder in den Vordergrund gerückt. Er sollte im Februar für Deutschland Schnee und Kälte bringen. Doch passiert ist nicht. Na ja, nichts ist nicht ganz richtig: Es kam komplett anders. Wir hatten Euch damals schon vor diesen unseriösen Aussagen gewarnt. Der Februar wurde supermild. Schauen wir uns die aktuellen Wettermodelle an, dann könnte das offenbar jetzt wieder recht ähnlich laufen.
Mehr Sonne und recht mildes Frühlingswetter
In dieser Woche kommt besonders die Sonne mal wieder zum Zug. Immer wieder scheint sie vom Himmel. Sie hat in diesem Februar einiges nachzuholen. Der Monat war zwar extrem mild und nass, dafür aber auch sehr trüb. Doch das wird sich auf seinen letzten Tagen nochmal ändern. Besonders morgen und am Donnerstag ist es sehr sonnig und mild. Regional sind 8 bis 10 Sonnenstunden pro Tag möglich. Das ist das maximal mögliche zu dieser Jahreszeit.
Doch wo steckt nun der Wintereinbruch oder besser gesagt, wann könnte der Polarwirbel zuschlagen? Die seriösen Wettermodelle rechnen derzeit bis ca. Mitte März und keines der führenden Wettermodelle zeigt derzeit einen Kaltlufteinbruch für Deutschland. Trotzdem aber liest man an einigen Stellen schon wieder etwas Gegenteiliges. Seriös ist das leider alles nicht mehr. Es geht hier nur noch um den Zwang, möglichst hohe Klickzahlen einzufahren. Weit und breit ist kein Polarluftvorstoß für Deutschland in Sichtweite.
Kein Wintereinbruch, milder März
Das genaue Gegenteil ist vielmehr der Fall. Die langfristigen Wettermodelle rechnen jetzt zunehmend auch noch mit einem milden März. Die Temperaturen sollen rund 1 bis 2 Grad über denen des Klimamittels von 1991 bis 2020 liegen. Das sieht nicht gerade nach einem besonders kalten März aus.
Ohnehin ist es unseriös, sich bei einem Wettertrend nur auf einen einzigen Faktor zu verlassen. Die Atmosphäre ist chaotisch. Viele Faktoren spielen miteinander und greifen ineinander. Nur wenn man die physikalischen Zusammenhänge als ganzes sieht, ist man in der Lage eine seriöse Wetterprognose zu erstellen. Wettermodelle tun genau das. Sie haben die gesamte Physik der Atmosphäre implementiert.
Sie rechnen mit dem aktuellen Anfangszustand der Atmosphäre in die Zukunft. Nur so erhält man gute Prognosen mit einer recht hohen Trefferwahrscheinlichkeit. Wer nur auf den Polarwirbel, also einen einzigen Faktor in der Atmosphäre, setzt, der darf sich über eine Bruchlandung seiner Prognose nicht wundern.
Fazit
Nein, es ist im seriösen Trendzeitraum bis in die erste Märzwoche hinein für Deutschland kein Wintereinbruch in Sicht!