Winter oder Frühling - Wie geht der Februar weiter?
Vor genau einem Jahr hielt eisige Kälte mit weit unter -20 Grad Einzug in Deutschland. Dieses Jahr legte der Februar einen satten Mildstart hin - war's das schon mit dem Winter?
Dauerregen und Sturm. Bei diesem Sonntagswetter jagt man wirklich keinen Hund vor die Tür. Sturmtief Roxana bringt vor allem in der Mitte und im Süden Sturmböen, in den Hochlagen der Gebirge auch Schnee und Orkanböen. Im Flachland bleibt es aber bei nasskaltem bis mildem Schmuddelwetter - wie eigentlich schon den ganzen Winter über. Winterliche Episoden mit Schnee hielten sich sehr in Grenzen bzw. waren im norddeutschen Flachland und im Südwesten gar nicht vorhanden.
Viel Zeit bleibt dem Winter nicht mehr. Die Tage werden jetzt wieder schneller länger und der Sonnenstand steigt. Dementsprechend kälter müssen die Luftmassen für richtiges Winterwetter sein. Sehr kalte Luftmassen dieser Art sind aber in Mitteleuropa weit und breit nicht zu finden. Auch in Osteuropa und Russland sucht man vergeblich. Fündig wird man aber in Nordamerika.
Winter in Deutschland bisher 2,6 Grad zu mild
Dort sorgen arktische Kaltluftausbrüche immer wieder für extreme Kälte. Genau diese Kälte bedeutet allerdings den Tod für den europäischen Winter. Denn sobald die Kälte auf den Atlantik strömt, sind die entstehenden Temperaturgegensätze das Futter für starke Tiefdruckgebiete, die die Westwinddrift am Laufen halten. Somit kann sich keine dauerhafte Kälte in Deutschland festsetzen. Es bleibt bei Streifschüssen und nur mäßig kalter Luft, die allenfalls im Bergland für Winterwetter sorgt.
Nächster Streifschuss am Freitag
Zum Wochenbeginn beruhigt sich das Wetter erst einmal. Im Süden setzt sich ein Hoch durch, während der Norden meist unter leichtem Tiefdruckeinfluss verbleibt. Das bedeutet dort viele Wolken und zeitweise Regen, während im Süden auch mal für längere Zeit die Sonne scheint. Der mildeste Tag wird Mittwoch mit verbreitet 8 bis 12 Grad und bis zu 14 Grad in der Spitze am Oberrhein.
Am Freitag erreicht uns von Nordwesten her eine Kaltfront. Diese wird von den Wettermodellen in ihrer Ausprägung noch unterschiedlich simuliert. Das amerikanische und kanadische Modell simulieren zum Beispiel ein paar nasse Flocken bis in tiefe Lagen. Beim europäischen Modell beschränkt sich Schneefall auf das Bergland. Insgesamt scheint diese Lösung deutlich plausibler. Die Kaltluft erreicht Deutschland über die Nordsee und wird dadurch erwärmt. Das reicht nicht für echten Flachlandwinter. Die verbleibende Wahrscheinlichkeit für echtes Winterwetter in den tieferen Lagen ist also äußerst gering...