Wie wird der Winter 2023/24! Gibt es Chancen für einen Kaltwinter oder doch wieder einfach nur mild?

Der erste mögliche Wintereinbruch am kommenden Samstag ist nun in allen Wettermodellen komplett verpufft. Das wirft natürlich auch wieder die Frage auf: Wie könnte der kommende Winter 2023/24 werden? Setzen sich auch wieder nur milde Luftmassen durch?

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In einem Mildwinter kann es natürlich auch mal zu Wintereinbrüchen kommen. Die halten sich allerdings meist nur wenige Stunden.

Tja, das war nichts mit dem Wintereinbruch am kommenden Samstag. Alle drei Wettermodelle, ICON, ECMWF und GFS, hatten einige Tage eine markante Luftmassengrenze für Deutschland im Gepäck. Dabei hätte es in Deutschland zu den ersten Schneeflocken bis ganz herunterkommen sollen. Doch davon ist nichts mehr übrig geblieben. Trotzdem steht so oder der Winter vor der Tür, und mit ihm beginnt die alljährliche Spekulation über das Wetter der kommenden Monate. Werfen wir einen Blick auf die neuesten Prognosen der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA), die uns einige interessante Einblicke in das erwartete Wetter für den Winter 2023/24 gibt.

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Das europäische Wettermodell ECMWF rechnet beispielsweise mit einem sehr milden Februar. Aber auch der Dezember und Januar sollen milder als üblich ausfallen.

Die NOAA, eine US-amerikanische Behörde, die für die Erforschung und Vorhersage des Wetters zuständig ist, hat eine Prognose veröffentlicht, die die Wintermonate Dezember bis Februar betrifft. Und die Nachrichten sind durchaus bemerkenswert. Die Behörde sagt voraus, dass dieser Winter in weiten Teilen der Welt deutlich wärmer sein wird als das, was wir in den Jahren 1961 bis 1990 als "normal" betrachten. Das klingt schon mal nach einer milden Abwechslung.

Nasser und milder Winter deutet auf Westwetterlage hin

Aber das ist noch nicht alles. Die NOAA prognostiziert auch, dass der kommende Winter mehr Niederschlag bringen wird als üblich. Das heißt, wir könnten uns auf eine Zeit des Regens und vielleicht sogar des Schnees freuen. Ein Winter, der sich von der grauen Tristesse abhebt, ist sicherlich eine willkommene Abwechslung.

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Der US-Wetterdienst NOAA setzt erneut auf einen eher milden Winter. Die Abweichungen könnten 1 bis 2 Grad im Vergleich zu den Jahrens 1991 bis 2020 betragen!

Doch was bedeutet das alles konkret? Die Experten deuten darauf hin, dass dieser Winter wahrscheinlich von milden Westwetterlagen geprägt sein wird. Was genau bedeutet das? Nun, es würde bedeuten, dass Tiefdruckgebiete einen großen Einfluss auf das Wetter haben werden. Regen wird also ein häufiger Begleiter sein, und Schnee wird möglicherweise nur in höheren Lagen oder sporadisch auftreten. Kurz gesagt, wir könnten uns auf einen Winter einstellen, der sich von den eisigen Polarströmungen der Vergangenheit unterscheidet.

Welchen Einfluss haben El Niño, Polarwirbel und Co?

Im Vorfeld der Prognose gab es natürlich wilde Spekulationen von selbsternannten Wetterexperten, die den Einfluss des Polarwirbels, El Niño und anderen Faktoren auf den kommenden Winter diskutierten. Doch was sagt die NOAA dazu? Überraschenderweise nicht viel. Die Behörde verweist auf die Tatsache, dass diese Faktoren in der Regel nur geringen oder überhaupt keinen Einfluss auf das Winterwetter haben.

Das bedeutet, dass diejenigen, die den Einfluss des Polarwirbels und anderer Faktoren auf den Winter hervorheben, möglicherweise in die Kategorie der "wilden Spekulanten" fallen. Diese selbsternannten Experten haben seit mehr als zwei Jahrzehnten jeden Winter als kalt angekündigt und dabei oft die globale Klimaerwärmung geleugnet. Einige von ihnen behaupten sogar, dass die Erde sich überhaupt nicht erwärmt, sondern dass wir uns inmitten einer Kälteperiode befinden.

Globale Klimaerwärmung sorgt für mildere Winter!

Die Fakten sprechen jedoch eine andere Sprache. Die durch den Klimawandel verursachte Erwärmung der Erde ist eine Tatsache, die von der überwiegenden Mehrheit der wissenschaftlichen Gemeinschaft anerkannt wird. Und diese Erwärmung hat tatsächlich Auswirkungen auf das Winterwetter. Die steigenden Temperaturen können dazu führen, dass Wintermilderungen häufiger auftreten. Dies könnte erklären, warum die NOAA für den kommenden Winter mildere Temperaturen vorhersagt.

Es ist also an der Zeit, die wilden Spekulationen beiseite zu legen und die Fakten anzuerkennen. Der kommende Winter 2023/24 wird voraussichtlich milder und feuchter sein, und das hat wenig mit dem Polarwirbel oder El Niño zu tun. Stattdessen sind die langfristigen Auswirkungen des Klimawandels und die veränderten Wettermuster die Hauptursachen für diese Prognose.

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Im kommenden Winter wird besonders im Westen von Deutschland mit etwas mehr Niederschlag als üblich gerechnet.

Das bedeutet jedoch nicht, dass wir auf den Winterzauber verzichten müssen. Im Gegenteil, ein milderer Winter könnte uns die Möglichkeit bieten, die Natur in einer entspannteren und angenehmeren Umgebung zu genießen. Ob beim Spazierengehen im Regen oder beim Skifahren in den Bergen, der kommende Winter wird sicherlich seine eigenen Reize haben.

Fazit

Also, lehnen wir uns entspannt zurück, genießen wir die milden Temperaturen und freuen wir uns auf den kommenden Winter 2023/24. Und wenn es wirklich mal schneit, können wir uns über das seltene Winterwunder freuen, anstatt uns darüber zu ärgern, dass es nicht kälter ist. In der Zwischenzeit sollten wir weiterhin das Bewusstsein für den Klimawandel schärfen und Maßnahmen ergreifen, um unsere Umwelt zu schützen. Denn am Ende des Tages liegt die Verantwortung für unser Wetter und unsere Zukunft bei uns selbst.