Bald Wintereinbruch in Deutschland mit Kälte und Schnee oder doch mild?
Das neue Jahr ist extrem warm gestartet, wie auch schon das alte Jahr geendet ist. Doch was passiert nun? Es geistern Meldungen über eine Winterrückkehr durch die Medien. Wird es bald kälter? Kommt der Schnee zurück oder bleibt doch die milde Westwetterlage wetterbestimmend? Das schauen wir uns alles im aktuellen Artikel an.
Was für ein warmer Jahreswechsel. Silvester und Neujahr waren in Deutschland so warm wie noch nie zuvor seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die Höchstwerte lagen bei rund 21 Grad. Selbst um Mitternacht wurden zum Jahreswechsel in einigen Städten 15 bis 19 Grad gemessen. Das war ein echter Wahnsinn.
Vom Winter fehlte jede Spur, das war sogar noch wärmer als an so manchem Sommermorgen. Die erste Woche im neuen Jahr bringt kaum eine Wetteränderung. Es geht sehr mild weiter. Lediglich der Nordosten wird in dieser Woche von kälterer Luft gestreift werden. Da kann es an der Ostsee sogar mal Schneeregen oder Schnee geben. Dieser Streifschuss ist aber nicht von langer Dauer.
Sonst wird die erste Woche des neuen Jahres von milden, nassen und stürmischen Tagen geprägt sein. Immer wieder gibt es Regen und den nicht zu knapp. In den nächsten neun Tagen erwartet das europäische Wettermodell einen sehr nassen Westen und Norden. Dort könnten regional 80 bis 120 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel kommen. Damit sollte klar sein, dass auch die Flusspegel wieder merklich ansteigen werden. Es kommt erneut zu einem leichten bis mäßigen Hochwasser.
Kältere Luftmassen nach dem 10. Januar?
Man liest ja schon wieder allerhand über eine baldige Winterrückkehr. Nach dem 10. Januar soll es so weit sein. Allerdings muss man sich mit einem Blick auf die aktuellen Wettermodelle fragen, was das genau für eine Winterrückkehr sein soll. Mit etwas "Glück" könnte es für Winterfans ab 800 bis 1000 m Schnee geben und da kommen dann in dieser Höhenlage vielleicht auch ein paar Zentimeter Neuschnee zusammen. Das war es dann aber auch schon mit Winterwetter in Deutschland. Kein einziges seriöses Wettermodell zeigt in den Niederungen von Deutschland eine geschlossene Schneedecke oder gar Dauerfrost.
Die langfristigen Wettermodelle gehen sogar von einem deutlich zu warmen Januar 2023 aus. Die Abweichung soll 2 bis 3 Grad über dem langjährigen Klimamittel betragen. Das nasse, windige und milde Westwindwetter dauert an. Es sieht statt nach einer Winterwetterlage vielmehr um den 10. Januar nach einer Sturmwetterlage aus.
Fantasien rund im Polarwirbel und Stratosphäre
Immer wieder liest man in diesem Zusammenhang auch etwas über den Polarwirbel. Man kann schon gar nicht mehr zählen, wie oft in den vergangenen Tagen und Wochen der Polarwirbel große Kälte bringen sollte. Jedes Jahr hört und liest man den gleichen meteorologischen Unsinn. Entgegen aller seriösen Wettermodellberechnungen wird immer wieder Winterwetter "gesehen". Allerdings wird das von keinem Wettermodell berechnet.
Die Großwetterlage ist und bleibt erstmal eingefahren. Immer wieder ziehen Tiefs vorüber und die bringen Wind, Regen und milde Luftmassen. Außer einem Mini-Streifschuss in der zweiten Wochenhälfte im Nordosten von Deutschland ist von Winterwetter nix zu sehen.