Winter ade – Frühling im Januar! Der große amerikanische Kälteschock wird zum europäischem Soft-Touch

Winter ade, Frühling im Januar: Kälteschock wird zu milder Südströmung, Deutschland erwartet Temperaturen im zweistelligen Plusbereich. Ein kräftiger Kälteeinbruch in Nordamerika löst milde Südströmungen aus, die Deutschland deutlich wärmer machen – ein vorzeitiges Ende des Winters?

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Durch die Aktivität der Tiefdruckgebiete über dem Atlantik kommen deren Fronten mit Niederschlägen zu uns gezogen.

Die kommende Woche verspricht ein Wechselspiel aus Hoch- und Tiefdrucksystemen, das mit einem kraftvollen Arctic Outbreak beginnt und sich bis weit in die zweite Januarhälfte zieht.

Kälteeinbruch in Nordamerika und Auswirkungen auf Europa

Ein außergewöhnlicher Kälteeinbruch erfasst derzeit den nordamerikanischen Kontinent. Ein massiver Arctic Outbreak bringt polare Kaltluft bis tief in den Süden der USA, sogar bis zum Golf von Mexiko.

Dieses extrem kalte Luftmuster führt nicht nur zu rekordverdächtigen Temperaturen, sondern auch zu schweren Winterstürmen, die auf der Nordhalbkugel mit ihrer enormen Energie neue Tiefdruckgebilde hervorrufen.

Im Nordwesten des Atlantiks dient unter anderem diese Kaltluft als Initialzündung für eine rapide Zyklogenese, bei der sich ein kleines Tief in kürzester Zeit zu einem Orkantief entwickelt, das den Nordatlantik durchquert. Folglich wird der Tiefdruckeinfluss vom Westen her auf den Europäischen Kontinent größer.

Wetterwechsel in Europa ab dem 23. Januar

In Europa führt dies zu einem Wetterwechsel. Ab dem 23. Januar verlagert sich das bis dahin wetterbestimmende Hochdruckgebiet "BEATE" langsam nach Osten und geht in ein Hochdruckzentrum über dem westlichen Russland über.

Diese Entwicklung markiert den Beginn einer Blockadewetterlage, die auch den weiteren Verlauf des Januars bestimmen wird. Ein stabiler Hochdruckrücken wird sich über Osteuropa festigen und dabei die Atmosphäre in Mitteleuropa in südliche Strömungen lenken. Diese Veränderung bedeutet für Deutschland eine deutliche Erwärmung, insbesondere in den tieferen Lagen.

Milde Temperaturen und das Ende des Winterwetters

Die Folge dieses Hochdrucksystems ist eine zunehmend mildere Wetterlage. Die Temperaturen steigen an, und in den kommenden Tagen werden Werte um 10 und 11 Grad erwartet – ein Temperaturbereich, der an den Frühling erinnert. Statt strengen Frosts oder Schnee bringen sich milde Luftmassen in Stellung.

Der kalte Winter, den sich viele erhofft haben, zieht sich weit zurück und lässt lediglich noch in den höheren Lagen, wie dem Bayerischen Wald und dem Erzgebirge, gelegentlich leichte Schneefälle zu.

Wolken und Niederschläge ab Mitte der Woche

Ein weitere, neue Wetterentwicklung ist die zunehmende Bewölkung von Westen ab Mitte der Woche. Durch die Aktivität der Tiefdruckgebiete über dem Atlantik kommen deren Fronten mit Niederschlägen zu uns gezogen.

Ab Donnerstag werden die ersten nennenswerten Niederschläge in Form von Regen erwartet. Besonders in den südlichen Gebirgslagen bleibt es jedoch weiterhin kühler, sodass der Niederschlag dort noch als Schnee oder Schneeregen niedergehen kann, bevor auch hier die Temperaturen in den Plusbereich steigen.

Westdrift, Sturmtief, Atlantik
Mit dem Westdrift kommt das Sturmtief zum Ende der Woche

Ausblick: Keine klassische Winterlage in Sicht

Die Wechselwirkungen zwischen der stabilen Hochdruckzone im Osten und den Störungen im Westen werden die weitere Wetterentwicklung in Europa spannend gestalten. Ein klassischer Winter scheint jedoch kaum noch in Sicht – stattdessen werden milde Frühlingstemperaturen das Wettergeschehen bestimmen.