Der erste Schnee - Wettersturz in den Alpen. Meteorologe Markus Köss erklärt was nach der großen Hitze passiert.

Bis Sonntag hält die Septemberhitze mit Temperaturen über 30 Grad in den Alpen noch an. Zu Beginn der neuen Woche gibt es einen wahren Wetter- und Temperatursturz und im Verlauf ist sogar Schnee bis in mittlere Lagen ein Thema. Wanderer und Autofahrer aufgepasst!

Wettersturz
In den Hochlagen der Alpen könnte es nach der Hitze nächste Woche sogar den ersten Schnee geben

Nach dem rekordwarmen August in den Alpen startet auch der September da, wo der August aufgehört hat: Extreme Warmluft mit Rekordtemperaturen weit über 30 Grad im Tal und einer Nullgradgrenze von teilweise über 4000 Meter lassen die Gletscher mal wieder im Rekordtempo schmelzen!

Wer die Hitze liebt, sollte allerdings das Wochenende ausgiebig nutzen, denn zur neuen Woche kündigt sich ein wahrer Wettersturz an. Statt Sonne (und auch mal ein Gewitter) und großer Wärme wird es dann in den Bergen sehr unbeständig, immer wieder nass und zunehmend kälter.

Wochenende noch spätsommerlich heiß

Nicht nur das: Für die Hochlagen ist dann auch Schnee wieder ein Thema. Im Laufe der Woche könnte die Schneefallgrenze bis in mittlere Lagen absinken, so dass es auch bis unter 1500 Meter runter schneien könnte. Ein großes Obacht an Wanderer und Urlauber im Gebirge! Auch Autofahrer sollten sich auf höher gelegenen Passstraßen auf winterliche Straßenverhältnisse einstellen.

Davor gibt es aber nochmals ein spätsommerliches Wochenende in den Alpen. Wer noch einmal im Hochgebirge wandern möchte oder Baden in einem See bzw. Freibad, für den bietet der Samstag das perfekte Ausflugswetter. Es gibt viel Sonne und höchstens in der Früh vereinzelte Nebel- oder Hochnebelfelder. Dazu wird es hochsommerlich warm bis heiß bei 24 bis 31 Grad. Selbst auf 2000 Meter Höhe hat es zu Mittag um die 15 Grad. Die Nullgradgrenze befindet sich auf über 4000 Metern, teilweise auf 4500 Meter!

Der Sonntag wird in den Westalpen schon zunehmend unbeständig und gewittrig, aber nochmals schwül-warm. In Österreich und den bayerischen Alpen wird es dagegen auch am Sonntag wieder hochsommerlich warm und es gibt noch viel Sonne bei Temperaturen von 25 bis vereinzelt 32 Grad im Norden Tirols. In 2000 Meter hat es immer noch sehr milde 15 Grad.

Wettersturz und Schneefall bis unter 1500 Meter

In der Nacht zum Montag folgt dann der Wettersturz! Eine Kaltfront trifft auf die Alpen und gleichzeitig entsteht ein Tief über Oberitalien. Mit einem kräftigen Wind gibt es teils schwere Gewitter mit Starkregen und lokal großen Regenmengen. Der Montag selber und auch der Dienstag bleiben nass und kühl: Immer wieder bilden sich Regenschauer, ein lebhafter Nordwestwind lässt die Temperaturen von nur noch maximal 15 bis 20 Grad noch kälter empfinden. Die Schneefallgrenze liegt bei 2600 Meter und die höchsten Gipfel können schon leicht angezuckert werden.

Ab Mittwoch erreichen die Alpen polare Luftmassen und es kühlt weiter ab. Dabei bleibt es sehr unbeständig mit zeitweiligen Regenfällen, insbesondere entlang der Nordalpen. Es wird herbstlich kühl und die Temperaturen erreichen kaum noch 15 Grad in den Tälern.

In den Bergen droht ein erster Wintereinbruch und die Schneefallgrenze sinkt verbreitet unter 2000 Meter, zum Ende der Woche auch bis unter 1500 Meter. Für Details ist es natürlich noch zu früh, einen ersten Wintergruß in den Hochlagen sollte es aber auf jeden Fall geben. Was nach der langen Hitzeperiode für viele sicher eine heftige Umstellung sein wird, ist für die rasch schmelzenden Gletscher ein (vorübergehender) Segen!