Wetterexperte Johannes Habermehl ist besorgt: "Schneewalze könnte ganze Landstriche lahmlegen"

Der Winter wird zum Albtraum: Eine Schneewalze droht, ganze Regionen lahmzulegen. Verkehrschaos, Versorgungsprobleme und frostige Nächte – Deutschland steht vor einer Infrastruktur-Krise.

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Für die Winterdienst gibt es ab Mittwoch in einigen Regionen Deutschlands richtig viel Arbeit.

Ab Mittwoch erwartet Deutschland ein Wintersturm, der es in sich hat: Eine Schneewalze könnte vor allem in der Mitte und im Osten des Landes für chaotische Zustände sorgen. Straßen verwandeln sich in gefährliche Rutschbahnen, während bis zu 20 Zentimeter Neuschnee erwartet werden – und das nicht nur in höher gelegenen Regionen, sondern bis in die Täler.

Räumdienste werden an ihre Grenzen stoßen, und viele Straßen könnten unpassierbar werden. Besonders kritisch: Hauptverkehrsachsen wie die A3, A4 oder A7, die unter Schneelasten und Glätte zu Staufallen werden könnten. Ohne entsprechende Winterausrüstung droht Autofahrern das Risiko, stecken zu bleiben – oft kilometerweit von Hilfe entfernt.

Bahnchaos durch Weichenprobleme und Eisregen

Die Deutsche Bahn steht vor einer logistischen Herkulesaufgabe. Eingefrorene Weichen, vereiste Oberleitungen und Schneeverwehungen auf den Gleisen könnten den Zugverkehr in weiten Teilen Deutschlands zum Erliegen bringen. Vor allem Regionalverbindungen in betroffenen Schneezonen dürften zum Glücksspiel werden. Fernzüge könnten gestrichen oder mit stundenlangen Verspätungen verkehren.

Reisende sollten sich auf erhebliche Einschränkungen einstellen und besser auf alternative Transportmittel setzen – wenn diese denn überhaupt verfügbar sind. Der Winterdienst der Bahn wird rund um die Uhr arbeiten müssen, um die Schienen halbwegs freizuhalten, doch gegen die weiße Hölle dürfte das ein Wettlauf gegen die Zeit werden.

Flughäfen im Ausnahmezustand

Auch der Luftverkehr bleibt nicht verschont: Flughäfen wie Frankfurt, Köln/Bonn und Leipzig/Halle könnten von der Schneewalze lahmgelegt werden. Massiver Schneefall und eisiger Regen machen Start- und Landebahnen zu gefährlichen Rutschflächen, die aufwendig geräumt werden müssen.

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Die Schneewalze entlang der Luftmassengrenze könnte für ein echtes Chaos auf Straßen, Bahnschienen und im Flugverkehr sorgen.

Dazu kommt der immense Bedarf an Enteisungsmitteln für Flugzeuge, ohne die kein Flieger abheben darf. Verspätungen und Flugausfälle werden unvermeidlich sein – mit Folgen, die weit über Deutschland hinausreichen. Passagiere sollten sich auf stundenlange Wartezeiten einstellen und, wo möglich, Reisen verschieben.

Versorgungsengpässe und Winterdienste am Limit

Mit dem Verkehrschaos kommt eine zweite Bedrohung: Versorgungsengpässe. Lkw-Transporte mit Lebensmitteln oder Medikamenten könnten stecken bleiben, was die Versorgung in betroffenen Regionen erschwert. Zudem werden Winterdienste vielerorts überfordert sein.

Räumfahrzeuge sind zwar im Dauereinsatz, doch bei anhaltendem Schneefall ist es unmöglich, alle Straßen freizuhalten. Nebenstraßen werden oft tagelang nicht geräumt, was für Bewohner ländlicher Gebiete eine echte Herausforderung darstellt. Ohne ausreichende Vorbereitung drohen vielen Menschen Isolation und eingeschränkte Mobilität.

Gefahr durch Frost und Eisregen

Nach dem Schnee kommt die Kälte: Nachts könnten Temperaturen bis zu minus 20 Grad erreicht werden. Eisregen verschärft die Situation zusätzlich, denn er bildet unsichtbare Glatteisflächen, die vor allem für Fußgänger und Radfahrer zur tödlichen Gefahr werden. Stromausfälle durch vereiste Leitungen sind nicht auszuschließen, ebenso wenig wie geborstene Wasserleitungen.

In vielen Gegenden könnte das Leben über Tage hinweg stillstehen. Die Empfehlung lautet: Vorräte anlegen, Notfallpläne erstellen und auf unnötige Fahrten verzichten. Deutschland steht vor einem Winterdrama, das die Infrastruktur bis an ihre Belastungsgrenze bringen wird – oder sogar darüber hinaus.